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Bayern
09.03.2017

Spaenle und das G9: Der Minister sitzt in der Murksfalle

Kultusminister Ludwig Spaenle gibt bei der Gymnasiums-Reform keine gute Figur ab.
Foto: Tobias Hase, dpa (Archiv)

Kultusminister Spaenle hat zwar, wie er sagt, eine Strategie für die Reform des Gymnasiums, redet aber nicht drüber. Seine Gegner in der CSU reagieren mit Spott und Widerstand.

Wer auf den Fluren des Landtags versucht, das Rätsel zu lösen, das die CSU dem Volk mit der Endlosdebatte über die Reform des Gymnasiums aufgibt, stößt auf drei Dinge: einen ziemlich giftigen Witz, eine gar nicht so triviale Rechenaufgabe und eine herrliche pädagogische Anekdote.

Erst der Witz: „Frage: In Bayern steht eine Polizeireform an, aber der Innenminister hat keine Idee und keinen Plan. Was geschieht mit dem Innenminister? Antwort: Er wird entlassen. Frage: Warum ist das bei einer Gymnasialreform anders?“

Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) kennt den Spott, den seine eigenen Parteifreunde über ihn auskippen. Der 55-jährige Münchner, der von Regierungschef Horst Seehofer zu Beginn der Legislaturperiode zum „Superminister“ gekürt worden war, kontert den Spott mit der höchsten Autorität, die es in der CSU für solch schwierige Fälle gibt: „Ich halte es da mit dem großen bayerischen Philosophen Franz Josef Strauß. Man hat eine Strategie, aber man redet nicht drüber.“

Spaenle wünscht sich ein „grundständiges G9“

Monatelang hat Spaenle geschwiegen und sich darauf beschränkt, den „Dialogprozess“ zur Frage „G8 oder G9 und wenn, dann wie?“ zu moderieren. Erst diese Woche hat er, wie berichtet, erstmals vor der gesamten CSU–Landtagsfraktion ein grundsätzliches Bekenntnis abgelegt. Er wünsche sich ein „grundständiges G9“, an dem jeder Schüler, der es kann und will, auch nach acht Jahren das Abitur machen kann. Das sei, so Spaenle hinterher im Gespräch mit unserer Zeitung, noch „kein Vorschlag“, sondern seine „persönliche Haltung“. Die Entscheidung habe die CSU-Fraktion zu treffen. Das Ergebnis sei noch „völlig offen“.

Auch den Vorwurf, er habe weder eine Idee noch einen Plan, weist der Minister zurück. Sein Ziel für das Gymnasium sei „ein langfristiges tragfähiges Konzept mit breiter Akzeptanz“. Dazu müsse vor allem ein Problem gelöst werden, das sich aus der auf 40 Prozent angewachsenen Übertrittsquote ergibt: die Heterogenität der Schüler.

Sie unterscheiden sich durch ihre Begabungen und ihr Vorwissen, ihre Biografien und ihren Bildungshintergrund. Darauf müsse man, wie in anderen Schularten auch, mit dem Angebot unterschiedlicher Geschwindigkeiten reagieren. Dies ist aus Spaenles Sicht am besten an einem G9 mit Überholspur möglich. Außerdem könne man mit einem Jahr mehr eine ganze Reihe pädagogischer Verbesserungen realisieren, etwa was Berufsvorbereitung, Persönlichkeitsbildung oder die Vorbereitung auf die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft betreffe.

Nun die Rechenaufgabe, die jenseits aller Wünsche der Pädagogen das politische Dilemma enthüllt, in dem die CSU steckt: Dass zwei Drittel der Eltern und Schüler das G9 wollen, ein Drittel aber das G8 bevorzugt, ergibt sich für die Bildungspolitiker der CSU aus den Erfahrungen an 47 Pilotschulen. Mit einer Rückkehr zu einem G9 aber würde man, auch da sind sich die streitenden Parteien innerhalb der CSU einig, nicht einfach zwei Drittel zufriedenstellen und ein Drittel verärgern. Die zwei Drittel nämlich, die das G9 wollen, hätten ganz verschiedene Motive.

Die einen wollten ein einfacheres Abitur (Stichwort: „SchlafwandlerGymnasium“). Die anderen wollten ein besseres Gymnasium mit einem Abitur, „das wieder etwas wert ist“. Wieder andere hofften auf die Abschaffung des Nachmittagsunterrichts (Fahrschüler, Lehrer, Sportvereine) oder auf ein modernes Ganztagsangebot (berufstätige Eltern). All diese Wünsche gleichzeitig zu erfüllen, sei nicht möglich, weil sie sich zum Teil diametral widersprechen. Am Ende würden somit nicht nur die G8-Befürworter verärgert sein. Auch mindestens die Hälfte der G9-Befürworter wäre enttäuscht. Und somit hätte die CSU wieder zwei Drittel gegen sich.

Spaenle setzt beim Gymnasium auf ein „pädagogisches Ganzes“,

Auch um dieses Dilemma zu lösen, setzt Spaenle auf einen Zuwachs an Bildungsqualität, auf ein „pädagogisches Ganzes“, wie er sagt. Damit aber stößt er bei denen in der CSU-Fraktion auf Widerstand, die nicht noch einmal hunderte Millionen Euro ins Gymnasium pumpen wollen, ohne zu wissen, ob der gewünschte „Schulfrieden“ damit überhaupt zu erreichen sei.

Fraktionschef Thomas Kreuzer hat deshalb, wie es heißt, mit einiger Wucht gefordert, der Kultusminister solle die offenen Fragen der Fraktion endlich beantworten. Spaenle kontert, ihm seien die Fragen noch gar nicht gestellt worden. Er sei „auf alles vorbereitet“. Jede Frage der Fraktion, etwa wie die Überholspur aussehen soll oder wie sich ein neues G9 auf die Schülerzahlen an anderen Schularten auswirke, könne er „innerhalb von 24 Stunden“ beantworten.

Der Ministerpräsident, so heißt es aus der Staatskanzlei, sei ganz und gar nicht amüsiert über den politischen Murks, der da zurzeit fabriziert wird. Dass er vielleicht selbst der Auslöser war, weil er eine mögliche Gymnasialreform in Aussicht gestellt hatte, davon handelt die Anekdote: Ein Kind hat ein Fahrrad. Das Pedal ist kaputt. Statt es einfach zu reparieren, bietet der Vater an, das Kind solle darüber nachdenken, ob es ein neues Radl will, und wenn ja, welches. Dem Kind Wochen später zu sagen, dass jetzt doch nur das Pedal repariert wird, geht nicht. Das weiß jeder, der ein Kind hat. Der Vater wird ein neues Radl kaufen müssen. Und wenn er mehrere Kinder hat, werden auch die etwas Neues wollen.

So geht es der Staatsregierung mit dem Gymnasium und den anderen Schularten. Es könnte teuer werden.

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