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Geschichte
28.06.2017

Späte Anerkennung für Kurt Eisner

Ein Foto der Fotografin Germaine Krull zeigt Kurt Eisner, den ersten Ministerpräsidenten Bayerns. Aufgenommen wurde es im Jahr 1918.
Foto: Münchner Stadtmuseum

Eine Ausstellung im Münchner Stadtmuseum widmet sich dem Leben von Bayerns erstem Ministerpräsidenten. Mit seinem Vermächtnis tun sich einige schwer

In der Münchner Kardinal-Faulhaber-Straße, auf der Rückseite der Fünf Höfe, ist ein Denkmal in den Gehsteig eingelassen. Eine Reliefplatte zeigt den Umriss eines liegenden menschlichen Körpers. Ein Arm angelegt, der andere über den Kopf gestreckt. Ein Bein gerade, das andere angewinkelt. Jeden Tag laufen hunderte Menschen darüber – wie viele wohl wissen, dass es der Körper des ersten bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner ist, der hier am 21. Februar 1919 von einem Rechtsradikalen erschossen wurde? Eisner war es, der das Ende der Monarchie in Bayern einleitete und Bayern zum Freistaat machte.

Am 14. Mai dieses Jahres war der 150. Geburtstag des Politikers. Eine Ausstellung im Münchner Stadtmuseum widmet sich nun der Karriere Eisners als Politiker und Journalist. Das Museum arbeitete dafür mit den beiden Kuratoren Ingrid Scherf und Günter Gerstenberg zusammen. Vor der Planung stellte sich Ingrid Scherf jedoch erst einmal die Frage: „Wie holen wir eine historische Person in den Raum, die eigentlich ein Homme de Lettres ist?“ Ein „Homme de Lettres“, ein Mann des Wortes also, war Eisner als Journalist und Publizist ohne Frage. Das machte es allerdings schwierig, haptische Ausstellungsstücke zu finden. Am Ende entschieden sich Scherf und Gerstenberg dafür, eine, wie Scherf es nennt, „an die Wand gebrachte politische Biografie“ auszustellen.

Geboren wird Eisner als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie am 14. Mai 1867 in Berlin. Weil das Geld der Familie ausgeht, muss der junge Mann sein Studium der Philosophie und Geschichts- und Literaturwissenschaft abbrechen. Der Journalismus wird sein Notnagel. Er arbeitet bei verschiedenen linken Zeitungen und macht sich als Kritiker Kaiser Wilhelms II. einen Namen. Das bringt ihm eine Anklage wegen Majestätsbeleidigung ein, 1898 muss Eisner ins Gefängnis.

Dort wendet er sich der Sozialdemokratie zu und wird nach seiner neunmonatigen Haftzeit Redakteur beim Vorwärts, dem Zentralorgan der SPD. Das geht eine Zeit lang gut, ehe er sich 1905 mit den Ansichten der SPD in Berlin überwirft. 1910 geht er nach München, wo er 1917 die SPD verlässt und Mitglied der neu gegründeten Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) wird. Als Gegner des Ersten Weltkriegs schafft es Eisner im Frühjahr 1918, junge Arbeiter um sich zu scharen. Viele von ihnen sind ehemalige Soldaten, die genug haben vom Krieg. Es kommt zum Januarstreik der Münchner Rüstungsbetriebe, der letztlich in der Novemberrevolution gipfelt und das Ende der Wittelsbacher Dynastie einläutet. Das macht Eisner zur Zielscheibe von Konservativen und Rechtsradikalen und gipfelt in seiner Ermordung 1919.

Die Ausstellung im Münchner Stadtmuseum widmet sich auch der Räterepublik, die nach Eisners Tod gegründet wurde und für deren Folgen er mitverantwortlich gemacht wird – auch die bayerische Staatsregierung hielt sich lange daran. „Obwohl er da schon tot war“, betont Scherf. Um die Räterepublik entwickelte sich ein erbitterter Streit, in dessen Folge es bis zur Zerschlagung der Republik am 3. Mai 1919 über 600 Tote gab.

Die bayerische Regierung tat sich lange schwer im Umgang mit Eisner. Das Denkmal in der Kardinal-Faulhaber-Straße wurde erst 1989 gestiftet, 70 Jahre nach seiner Ermordung und nach einer hitzigen öffentlichen Diskussion. Außerdem findet sich von ihm als einzigem bayerischen Ministerpräsidenten kein Bild in der Staatskanzlei. Und auch in der Schule komme Eisner nur vor, „wenn der Lehrer noch etwas Zeit hat“, sagt Ingrid Scherf. Das liege an seiner Rolle während der Novemberrevolution und dem negativen Bild von ihm, das anschließend verbreitet wurde.

Doch die bayerische Staatsregierung scheint eine Kehrtwende im Umgang mit Kurt Eisner gemacht zu haben. Äußerst positiv sehe die CSU nun das Schaffen Eisners, teilte sie auf eine Anfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Markus Rinderspacher mit.

Im nächsten Jahr jährt sich die Revolution zum hundertsten Mal. Deshalb sei zum 8. November 2018 ein Staatsakt und eine Ausstellung im Museum der Bayerischen Geschichte geplant.

Die Schau „Revolutionär und Ministerpräsident Kurt Eisner 1867–1919“ im Münchner Stadtmuseum ist noch bis zum 8. Oktober geöffnet. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr.

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