Sturmtief "Thomas" richtet auch Schäden in der Region an
Umgestürzte Bäume und lahmgelegte Züge: Sturmtief "Thomas" brauste vor allem über Nordrhein-Westfalen, aber auch Bayerisch-Schwaben wird getroffen.
Mit heftigen Sturmböen ist Sturmtief "Thomas" über Deutschland hinweggefegt. Auch heute ist in weiten Teilen Bayerns mit Windböen zu rechnen, am Alpenrand sind laut Deutschem Wetterdienst starke Gewitter möglich. Mit dem Sturm gab es auch einen mächtigen Temperatursturz.
Noch am Donnerstag waren in Rosenheim frühlingshafte 21,5 Grad gemessen worden, am Vormittag danach waren es nur noch mickrige fünf Grad. Noch frischer war es in München. Nach 19 Grad am Donnerstag waren es am Freitagvormittag nur noch vier Grad. Die gute Nachricht: Am Wochenende soll es mit den Temperaturen aber langsam wieder nach oben gehen.
Unfall: Baum stürzt auf B17
Am Donnerstagabend hatte der Sturm für gestiegene Flusspegel, entwurzelte Bäume und lahmgelegte Bahnstrecken gesorgt. Auch in Bayerisch-Schwaben kam es zu mehreren Einsätzen - vorwiegend wegen umgestürzter Bäume, weggewehter Bauzäune und leichter Schäden an Dächern.
Auf der B17 in Kleinaitingen kam es durch einen auf die Straße gestürzten Baum zu einem Auffahrunfall. Menschen wurden dabei nicht verletzt.
In Franken und der Oberpfalz verzeichnete die Polizei insgesamt knapp 300 Einsätze. Umgestürzte Bäume und verwehte Baustellenzäune sorgten für Verkehrsbehinderungen.
Im mittelfränkischen Cadolzburg (Landkreis Fürth) stürzte nach Polizeiangaben ein Baum auf eine Stromleitung, so dass in einem Ortsteil für mehrere Stunden der Strom ausfiel. Im oberpfälzischen Schwandorf riss der Sturm das Dach eines Trafohäuschens herunter.
Verletzte bei Faschingsveranstaltung
Auch deutschlandweit verursachte "Thomas" Schäden. Beim Einsturz eines Podiums bei einer Fastnachtsveranstaltung in Dornhan (Baden-Württemberg) wurden drei Frauen und eine Neunjährige verletzt. Auf der Autobahn 45 schob eine starke Windböe einen Lastwagen gegen die Mittelleitplanke, wie ein Polizeisprecher in Gießen sagte. Der Fahrer blieb unverletzt.
Probleme im Zugverkehr
Probleme gab es vor allem in Nordrhein-Westfalen : Kurz vor dem Bahnhof Wuppertal stürzte ein Baum auf die Oberleitung und auf einen ICE. Die rund 70 Fahrgäste wurden aus dem Zug gebracht. Der liegengebliebene ICE verursachte weitere Verspätungen anderer Züge.
Bei Aachen stürzte ein Baum auf einen Thalys-Zug. In Bremen stürzte bereits am Nachmittag ein sieben Meter hoher Baum auf einen stehenden Zug. Verletzt wurde dabei niemand, teilte die Feuerwehr mit. In dem Zug saßen etwa 50 Reisende.
Am Dortmunder Bahnhof und auf mehreren Strecken in Nordrhein-Westfalen konnten zwischenzeitlich keine Züge fahren. Sperrungen gab es auch in Niedersachsen, Baden-Württemberg Schleswig-Holstein, die alle in der Nacht wieder aufgehoben wurden.
Lediglich nahe Frankfurt am Main bleibt die Strecke zwischen Niedernhausen und Idstein auch am Freitagvormittag gesperrt, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte. Nach seinen Angaben gab es am späten Donnerstagabend zwar keine großen Zwischenfälle, aber eine beträchtliche Summe kleinerer Störungen.
Faschingsparty abgesagt
In Köln, wo die Rettungskräfte ohnehin wegen der Karnevalsfeiern im Großeinsatz waren, zählte die Feuerwehr am Abend bereits mehr als 150 Einsätze. Ein Autofahrer wurde dadurch schwer verletzt, dass ein im Sturm umgeknickter Baum auf seinen Wagen stürzte. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, wie die Feuerwehr mitteilte. Der etwa 25 Meter hohe Baum demolierte noch zwei weitere Fahrzeuge.
In Bonn wurde wegen der Sturmwarnung eine Karnevalsparty auf dem zentralen Münsterplatz abgesagt. In Düsseldorf beendeten die Karnevalisten wegen des schlechten Wetters ihr Bühnenprogramm zu Altweiber vorzeitig. Für den Rosenmontag sagt der Deutsche Wetterdienst eine entspanntere Lage mit etwas Regen voraus. Mit einem Sturm wie im vergangenen Jahr wird nicht gerechnet. AZ/dpa
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