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Behinderte Frauen mit Kinderwunsch
12.03.2012

Tabuthema: Mama mit Handicap

Soziales Liebe, Sex, Kinderwunsch – auch für Menschen mit Behinderung ganz normale Bedürfnisse. Aber in der Gesellschaft ist das meist tabu. Ein Treffen mit vier betroffenen Frauen
2 Bilder
Soziales Liebe, Sex, Kinderwunsch – auch für Menschen mit Behinderung ganz normale Bedürfnisse. Aber in der Gesellschaft ist das meist tabu. Ein Treffen mit vier betroffenen Frauen
Foto: dpa, Symbolbild

Soziales Liebe, Sex, Kinderwunsch – auch für Menschen mit Behinderung ganz normale Bedürfnisse. Aber in der Gesellschaft ist das meist tabu. Ein Treffen mit vier betroffenen Frauen

„Liebe geben kann ich ja, ohne Arme, ohne Beine, dafür habe ich mein Herz.“ Zu diesen Liedzeilen der Liedermacherin Nette werden Fotos an die Wand projiziert. Behinderte Mütter und Kinder beim Kuscheln im Bett, Wange an Wange, Babys auf dem Arm, ein lachendes Kleinkind in einem Fahrradanhänger, der aber von einem Rollstuhl gezogen wird.

Mütter mit Behinderung: Unmöglich?

Sind Mütter mit Behinderungen ein Ding der Unmöglichkeit? Es gibt sie. Und doch wird ihre Existenz in der Gesellschaft übersehen und von den Behörden am liebsten weggeschoben. Partnerschaft, Sexualität und Kinderwunsch – das ist tabu.

Die Netzwerkfrauen-Bayern wollen, dass damit endlich Schluss ist. Mit der prominenten Fernsehfrau Nina Ruge als Schirmherrin haben sie zu einer Veranstaltung eingeladen, um für ihre speziellen Bedürfnisse zu werben. Sie fordern eine einkommensunabhängige Elternassistenz. Eine Hilfe, die sich um die Kinder behinderter Eltern kümmert, damit diese so normal wie möglich aufwachsen können.

Der Kampf für einer Familienassistenz

Was haben sich die Frauen schon alles anhören müssen: „Geben Sie Ihr Kind ins Heim.“ – „Lassen Sie doch abtreiben.“ Ihr Kinderwunsch sei egoistisch, unsolidarisch der Gesellschaft gegenüber, die dafür bezahlen müsse, und asozial. Verantwortungslos seien sie – und noch Schlimmeres.

Elisabeth Fink, Christine Gasafy, Susanne Kempa, Anke Maria Sander – alle vier sitzen im Rollstuhl, so unterschiedlich ihre Behinderung auch sein mag. Alle haben Kinder und sie machen ihrem Ärger Luft. Elisabeth Fink etwa, seit 30 Jahren querschnittsgelähmt. Sie hatte damals einen Skiunfall, arbeitet als Sozialpädagogin und hat drei Kinder.

Wie sie, die sie ja selbst Tag und Nacht auf eine Assistenz angewiesen ist, ihre Kinder versorgt hat, gleicht einer organisatorischen Meisterleistung. Unter anderem gelang das mit Hilfe von Au-pair-Mädchen. Mit einer Familienassistenz, die ihr nach Artikel 23 der Behindertenrechtskonvention zustehen würde, wäre vieles leichter. Für die sie sich aber durch ein Zuständigkeitswirrwarr kämpfen muss. In den Sozialgesetzen ist Elternassistenz nicht geregelt. Zu wage ist die Bestimmung der Konvention, dass Eltern in „angemessener Weise“ unterstützt werden müssen.

Als Behinderte „auf die Gnade anderer“ angewiesen

Fink nennt die behinderten Mütter „vergessene Heldinnen“. Susanne Kempa, deren beiden Söhne im Publikum sitzen, ist schwerst körperbehindert. Sie ist alleinerziehend. Und wütend. Weil sie stets „auf die Gnade anderer“ angewiesen ist. Weil ihr immer wieder vorgeworfen wird, sie sei verantwortungslos, sie wisse doch gar nicht, wie lange sie aufgrund ihrer Krankheit für ihre Kinder da sein könne. Sie sagt: „Keiner weiß, wie lange er lebt.“ Sie bekam nicht einmal ein Auto bewilligt, um mit ihren Buben ab und zu Ausflüge machen zu können.

„Erziehungsfähigkeit ist eine Sache von Kopf und Herz“, sagt Christine Gasafy, 39 Jahre alt, seit sechs Jahren nach einem Fahrradunfall an den Rollstuhl gefesselt und Mutter eines dreijährigen Sohnes. Sie braucht keine Elternassistenz, sie kann noch viel, auch wenn alles bei ihr etwas länger dauert. Durch ihre Arbeit im Jugendamt weiß sie, dass Familien in schwierigen sozialen Verhältnissen Anspruch auf Erziehungshilfen haben. Sie hält es für ungerecht, dass behinderte Mütter so sehr dafür kämpfen müssen.

Eingriffe in das Privatleben und die Intimsphäre

Die einzige Frau in der Runde, die das schon erreicht hat, wofür die anderen noch streiten, ist Anke Maria Sander. Sie hat vor einem Jahr ein Töchterchen geboren. Es sei nicht geplant gewesen. Sie lebt allein und ist so schwer behindert, dass sie 16 Stunden am Tag fremde Hilfe braucht. Weil sie nur schwer zu verstehen ist, braucht sie eine Dolmetscherin. Sie beschreibt auch die Kehrseite der Elternassistenz. Es fällt ihr schwer, ihr Kind mit all den „Müttern auf Zeit“ zu teilen. Noch ein Eingriff in ihre Privat- und Intimsphäre, mit dem sie leben muss.

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