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13.11.2014

Todkrank ins Hospiz - "Hier wird nicht qualvoll gestorben"

Blick in ein "Gastzimmer" im Hospiz des Juliusspitals in Würzburg.
Foto: Daniel Karmann/dpa

Es ist der letzte Weg eines Menschen. Im Hospiz wird gestorben. Das ist hart für die Todkranken und ihre Familie. Aber es geht entgegen der landläufigen Meinung auch ohne Schmerzen.

Für die Sterbenden in ihrem Hospiz setzt Sibylla Baumann gern alles in Bewegung. Erst vor drei Wochen hat sie sogar extra ein Pony ins Haus holen lassen und damit einem 81-Jährigen seinen letzten Wunsch erfüllt. Er wollte seine Pferde noch einmal sehen. Doch der Krebs war schon so weit fortgeschritten, dass er das Hospiz des Würzburger Juliusspitals nicht mehr verlassen konnte. Und so kam das Pferd eben zu ihm. "Das Pony war schneeweiß. Seine zehnjährige Enkelin brachte es zu ihm ins Zimmer. Direkt ans Pflegebett. Er war so gerührt. Das sind auch für uns extrem berührende Momente", sagt Hospizleiterin Baumann. Gut eine Woche später ist der Mann gestorben.

Aufmerksamkeit ist das Wichtigste

Baumann und ihr Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Sterbenden ihre letzten Tage so angenehm wie möglich zu machen. Dazu gehört natürlich nicht nur das Erfüllen der Grundbedürfnisse und ihrer letzten Wünsche - wenn möglich. "Das Wichtigste ist die Achtsamkeit. Das ist das Grundelement der Hospizarbeit - und zwar dem Gast, den Angehörigen und auch dem eigenen Team gegenüber", sagt Baumann. Sie spricht von den Hospiz-Bewohnern stets als Gästen voller Respekt und Wertschätzung.

Die meisten Sterbenden wünschten sich in ihren letzten Tagen vor allem Ruhe. "Dabei geht es nicht unbedingt um die Ruhe im klassischen Sinne. Die Wenigsten wollen allein sein. Sie wollen vielmehr Frieden finden." Und das natürlich im besten Fall ohne Schmerzen. Dass in der Gesellschaft Sterben oft mit qualvollen Schmerzen verbunden wird, ärgert die Hospizleiterin. Denn selbstverständlich gehört die Behandlung der Schmerzen im Hospiz zur Tagesordnung.

"Hier wird nicht qualvoll gestorben. Das gibt es nicht." Etwa 90 Prozent der Hospizbewohner leidet unter den Spätfolgen von Krebs. Das bedeutet auch, dass die Pflegerinnen viele Symptome lindern müssen. "Schmerzen, Atemnot, Erbrechen, Übelkeit, Panikattacken, Angst - es sind die klassischen Symptome, die wir medikamentös behandeln. Und den Rest behandeln wir durch Zuwendung", sagt Baumann. Die Lebensqualität soll bis zum Schluss hoch gehalten werden. "Manchmal sitzen wir auch einfach nur am Bett unserer Gäste und schweigen." Es geht aber auch um Wahrhaftigkeit, sagt sie. "Es ist hier nicht die Zeit, jemandem irgendetwas vorzuspielen." Durchschnittlich drei Wochen lang wird ein Hospizbewohner hier betreut.

Ehrenamtliche Helfer

Unterstützt wird das Hospizpersonal durch ehrenamtliche Helfer wie Anneliese Reichelt. Bayernweit gibt es etwa 8600 davon, deutschlandweit sollen es mehr als 100 000 sein. Die 67-jährige Würzburgerin hat den Mann mit dem weißen Pony in seinen letzten Monaten begleitet. "Wir haben viel geredet, gelacht und uns sogar richtig angefreundet", erinnert sie sich.

Das ist natürlich nicht immer so. Aber das ist auch nicht wichtig, sagt Reichelt. "Man ist einfach für die Patienten da, unterhält sie, hört zu, lenkt sie ab, hält ihre Hand. Trösten und spüren, was der Mensch gerade braucht." Aber manchmal komme auch sie an ihre Grenzen, wenn beispielsweise der Geruch des Sterbenden kaum zu ertragen ist. "Da muss ich dann rausgehen."

Das Würzburger Hospiz mit seinen zehn Betten ist alles andere als ein trister Ort voller Leiden. Es ist ein Ort der Stille, liebevoll eingerichtet, zurückhaltend aufmunternd dekoriert. Sternenhimmel im Pflegebad, ein Klavier im Aufenthaltsraum, hier und da bequeme bunte Sessel. Die Zimmer sind wohnlich und fast schon eingerichtet wie ein Hotelzimmer. Vor weniger als eineinhalb Jahren ist das Hospiz eröffnet worden. Bayernweit gibt es 16 Hospize, deutschlandweit sind es mehr als 200.

Hospize gut vernetzt

In Bayern sind Dienste für Sterbende dem Hospiz- und Palliativverband zufolge flächendeckend vorhanden und gut vernetzt. Damit sei der Freistaat einer der Vorreiter, sagt Verbandsgeschäftsführer Erich Rösch. Er wünscht sich dennoch, dass die Versorgung Todkranker zur kommunalen Aufgabe wird. "Jeder Landrat muss etwas dafür tun, dass man in seinem Landkreis nicht nur gut leben, sondern auch gut sterben kann", sagt er.

Rösch geht davon aus, dass die aktuelle Sterbehilfe-Debatte im Bundestag das Thema Hospiz- und Palliativversorgung verständlicher macht. "Es gibt einen großen Aufklärungs- und Informationsbedarf bei den Politikern, um zu erkennen, dass es keine Sterbehilfe braucht", sagt Rösch. "Sterben ohne Qualen geht auch ohne ärztlich assistierten Suizid."

Zwischen 20 und 25 Prozent ihrer Gesamtkosten müssen die Hospize durch Spenden finanzieren. Den Rest übernehmen die Kranken- und Pflegekassen. Die Familie des Pferdebesitzers aus Unterfranken war nach dem Tod ihres Vaters so dankbar für die Unterstützung im Hospiz, dass sie bei der Beerdigung um Spenden statt der Kränze gebeten hat. "Was das Personal hier geleistet hat, war wunderbar, man kann es nicht genug wertschätzen. Etwas Besseres hätte uns gar nicht passieren können", sagt Roland Lannig, einer der beiden Söhne, rückblickend.

Und die Tochter Elke ergänzt: "Das Wichtigste für uns war die Ehrlichkeit und der klare Umgang mit dem Tod. Überall wird das Thema gemieden und hier spricht man darüber. Das war so erleichternd. Es fällt einem ein Stein vom Herzen, weil man sich nicht mehr verstellen muss." dpa

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