Tornado verwüstet Ort: Kreis Würzburg ruft Katastrophenfall aus
Ein Tornado hat in Kürnach in Unterfranken am Donnerstag schwere Schäden angerichtet. Der Landkreis Würzburg rief den Katastrophenfall aus. Zahlreiche Häuser wurden beschädigt.
Einen Tag nach dem Tornado im unterfränkischen Kürnach wollten sich die Behörden am Freitag einen Überblick über den Schaden verschaffen. Man wolle bei Tageslicht das verwüstete Gebiet begutachten, hieß es. "Der Tornado hat 50 bis 60 Dächer abgedeckt, Bäume regelrecht umgeknickt und Scheunen gänzlich zerstört", zog Kreisbrandrat Michael Reitzenstein am Freitag Bilanz. Wie hoch der Schaden am Ende sein wird, war zunächst nicht zu beziffern. "Weil es so viel ist." In den kommenden Tagen werden die Aufräumarbeiten im Vordergrund stehen.
Ein Tornado hatte am Donnerstag schwere Schäden angerichtet. Der Landrat des Landkreises Würzburg, Eberhard Nuß (CSU), rief am Abend den Katastrophenfall aus.
Tornado hinterlässt in Kürnach Schneise von 100 Metern
Wie ein Sprecher des Amts für Zivil- und Brandschutz unserer Redaktion am Donnerstagabend mitteilte, wurden mindestens 80 Häuser in dem 4500-Einwohner-Gemeinde beschädigt. Der Tornado hinterließ eine Schneise von rund 100 Metern. Meist wurden Dächer abgedeckt, Bäume und Straßenlaternen wie Halme umgeknickt. Auf der Straße lagen zerfetzte Gartenmöbel, Äste und abgerissene Ziegel. „In 15 Jahren im Feuerwehreinsatz habe ich solche Windschäden noch nicht erlebt“, sagte Kreisbrandrat Michael Reitzenstein. Verletzte habe es offenbar aber keine gegeben.
Der Tornado hatte sich am späten Nachmittag zeitlich und räumlich eng begrenzt innerhalb einer Gewitterzelle entwickelt. Mehrere Anwohner filmten die Szene.
Der Bürgermeister von Kürnach, Thomas Eberth, sagte der Mainpost, dass glücklicherweise kein Haus so schlimm beschädigt worden sei, dass die Betroffenen nicht darin übernachten könnten. Dafür hätten auch einige Dachdeckerfirmen gesorgt, die spontan mitgeholfen hätten, die größten Schäden zu beseitigen.
Tornados sind um diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich. "Es war nicht unerwartet, aber nicht sehr wahrscheinlich", erklärte ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD). "Die Grundbedingungen, dass Tornados auftreten, waren gegeben. In Kürnach hat es gereicht, dass die Winddrehungen vom Boden in die höheren Luftschichten so stark waren, dass sich ein Tornado hat ausbilden können."
Der Tornado weckt Erinnerungen an das schwere Unwetter im Mai 2015 im Raum Augsburg. Damals fegte eine Tornado mit einer Geschwindigkeit von 200 bis 250 Stundenkilometern über die Ortschaften Affing, Stettenhofen und Gebenhofen hinweg. Acht Menschen wurden verletzt, 178 Gebäude schwer beschädigt. Zwölf Häuser wurden unbewohnbar. drs, kinp, dpa
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