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Wolfgang Schenk
15.06.2018

Tragischer Todesfall in Lauingen: Wie stressig ist der Bürgermeister-Job?

Das Kondolenzbuch für Wolfgang Schenk, den verstorbenen Bürgermeister von Lauingen.
Foto: Cordula Homann

Nach dem Tod des Lauinger Bürgermeister fragen sich viele: Ist die Arbeitsbelastung der Kommunalpolitiker zu hoch? Das sagen Rathauschefs.

Von einer Sekunde auf die andere klappt Lauingens Bürgermeister Wolfgang Schenk am Dienstagabend zusammen – während der Stadtratssitzung, vor seinen Kollegen. Stunden später ist er tot. Schenk war erst 59 Jahre alt. Was bleibt, ist der Schock, die Trauer. Und die Frage nach dem Warum.

Nicht zum ersten Mal stirbt ein Bürgermeister so unerwartet

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Bürgermeister in der Region schlagartig stirbt. Im Landkreis Landsberg gab es vor zwölf Jahren einen ähnlichen Fall: Am 29. April 2006 hält der Schondorfer Amtschef Gerd Hoffmann eine Rede in der Aula der Grundschule. Der 66-Jährige bricht vor versammeltem Publikum zusammen – eine Herzattacke. Und es gibt weitere Beispiele: Vor fünf Jahren traf es Thomas Riß, Bürgermeister von Todtenweis im Landkreis Aichach-Friedberg. Er starb mit 59 Jahren, ebenfalls völlig unerwartet. Und dann der tragische Fall des Memminger Oberbürgermeisters Markus Kennerknecht – 46 Jahre jung, begeisterter Ausdauersportler, der beim Joggen im Dezember 2016 zusammenbrach. Herztod, nach gerade einmal 38 Tagen im Amt.

Nach 38 Tagen im Amt: Herztod

Seit gut einem Jahr ist Manfred Schilder sein Nachfolger. Ob auch er sich Gedanken um seine Gesundheit macht? Ob das Schicksal seines Vorgängers eine Rolle bei seiner Arbeit spielt? „Im Hinterkopf vielleicht“, sagt der CSU-Politiker. Todesfälle und Krankheiten seien aber kein „typisches Phänomen des Bürgermeisteramtes“. Wer in verantwortlicher Position arbeite – egal ob in der Politik, der Wirtschaft oder der Verwaltung – müsse mit einer enormen Belastung umgehen. „Das erfordert viel Energie und Kraft.“

Ob der Stress bei den tragischen Todesfällen eine Rolle gespielt hat, bleibt Spekulation. „Und die ist auch nicht angebracht“, sagt Achim Grinschgl, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bekannt ist jedoch, erklärt der Chefarzt der Günztalklinik Allgäu, dass Stress ein unspezifischer Risikofaktor unter anderem für Herzinfarkte und Schlaganfälle ist. Männer zwischen 50 und 60 Jahren sind überdurchschnittlich gefährdet. „Aber es gibt Berufe, die sicherlich eine höhere Gefährdung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben als Bürgermeister.“ Menschen etwa, die im Schichtdienst arbeiten oder monotone Tätigkeiten ausüben.

Die Arbeitsbelastung wird unterschätzt

Fest steht allerdings: Die Arbeitsbelastung eines Stadt- oder Gemeindeoberhaupts ist immens – und wird häufig unterschätzt. Stefan Bosse, Oberbürgermeister in Kaufbeuren, arbeitet häufig 80 bis 85 Stunden pro Woche. Das liegt längst nicht nur an Büroarbeit oder Sitzungen. Dazu kommen Jubiläen, kulturelle Veranstaltungen, Feste. Vor 23 Uhr sei er selten zu Hause, sagt Bosse.

Das Überangebot an Essen kann der Gesundheit zusätzlich schaden

Manche stecken dieses Arbeitspensum scheinbar locker weg, anderen setzt die Belastung auf Dauer zu. Der Buchloer Bürgermeister Josef Schweinberger hatte vor einem Jahr einen Herzinfarkt. Ein anderer, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, berichtet von Schlaflosigkeit. Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, den mit Wolfgang Schenk eine private Freundschaft verband, hatte in diesem Frühjahr „eine kleine Delle“. Wegen einer Darm-OP musste er zwei Wochen Zwangspause einlegen. Jetzt ist er wieder „topfit“, sagt der 49-Jährige. „Ich empfinde es als unheimliches Glück, wieder arbeiten zu dürfen.“ Sich zurücknehmen, weniger arbeiten, das sei schwierig in diesem Job, sagt Jauernig. Schon weil ein Bürgermeister in der Regel mehr als eine Funktion habe. Und weil man Präsenz zeigen müsse, Bürgernähe. „Zudem neigen Kommunalpolitiker dazu, ihren Beruf sehr ernst zu nehmen“, sagt er.

Der Kaufbeurer Oberbürgermeister Stefan Bosse sagt: „Es ist gut wenn man mit robuster Gesundheit ausgestattet ist.“
Foto: Mathias Wild

Bürgernähe, sagt Stefan Bosse, bedeute auch, nahezu ständig verfügbar zu sein. Der Kaufbeurer Oberbürgermeister wurde auch schon nachts um halb eins, als er mit seinem Hund spazieren ging, von einem Bürger angesprochen. „Er wollte bloß über ein Halteverbot sprechen.“ Was zunächst witzig klingt, kann zum Dauerstress werden. „Es ist gut, wenn man mit robuster Gesundheit ausgestattet ist“, sagt der 53-Jährige. Gleichzeitig müsse sich jeder einen Rückzugsort schaffen, es brauche Strategien zur Stressbewältigung. „Das Amt vereinnahmt, man ist mit der Stadt verheiratet.“ Außerdem sitze und esse man zu viel, bewege sich zu wenig. Jeder sollte sich darüber im Klaren sein: „Das Amt verändert das eigene Leben fundamental.“

Der Körper leidet unter dem Dauerstress

Auch Friedrich Käßmeyer weiß das. Seit 28 Jahren ist er ehrenamtlicher Bürgermeister in Glött im Kreis Dillingen. Ernsthaft krank war er selten. Bis zum Osterwochenende 2017. Eine schwere Herzoperation riss ihn urplötzlich aus dem Job, aus seiner Familie. „Als ich das mit Wolfgang Schenk erfahren habe, musste ich daran denken, was für ein Glück ich damals hatte.“ In dem Geschäft gewöhne man sich an den Dauerstress, sagt er. „Aber der Körper vergisst nicht.“ Durch seine Herzerkrankung habe er lernen müssen, Arbeit abzugeben, sich zurückzunehmen, dass er nicht der Letzte bei Veranstaltungen sein müsse. Gleichzeitig will der 61-Jährige etwas bewegen in seiner Gemeinde. Doch dass sein Körper nicht immer so funktionieren kann, wie er will – das ist ihm erst jetzt bewusst.

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