Trockenheit steigert Waldbrandgefahr in Bayern
Der Hitzerekord vom Wochenende bleibt ungeschlagen. Die 40-Grad-Marke dürfte nun nicht mehr geknackt werden. Aber die andauernde Trockenheit steigert nun die Waldbrandgefahr.
Bayern schmort weiter in der Backofenhitze. Durch die anhaltende Trockenheit im Freistaat drohen inzwischen auch Waldbrände. Vor allem in Teilen Mittel- und Unterfrankens herrschte am Montag hohe Gefahr, an diesem Dienstag wird es noch brenzliger.
Laut Meteorologen kein neuer Hitzerekord in Sicht
Denn es wird noch einmal heiß - aber: "nicht so wie am Wochenende", sagt der Diplommeteorologe des Deutschen Wetterdienstes in München, Volker Wünsche. Die Temperaturen sollen auf 30 bis 36 Grad klettern. Rekordwerte wie am Sonntag seien aber nicht zu erwarten. In Kitzingen hatten die Messungen am Sonntag gegen 15.40 Uhr 40,3 Grad ergeben - der höchste Wert, der in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnungen um 1870 gemessen wurde.
"Das ist nur eine winzige kurzzeitige Erscheinung gewesen, vermutlich ausgelöst durch eine Warmluftblase, die vom Erdboden aufgestiegen ist", sagte Wünsche. Am Boden habe die Temperatur zu der Zeit bei 46 Grad gelegen. Unterfranken und die Gegend östlich des Mains zählten zu den wärmsten Gegenden Bayerns - schon allein wegen der vergleichsweise tiefen Lage über dem Meeresspiegel. Denn pro 100 Höhenmeter über dem Meer nimmt die Temperatur um rund ein Grad ab.
Waldbrandgefahr steigt besonders bei Sandböden
Der Rekordwert bedeute nichts für den weiteren Verlauf des Sommers - und auch nicht für die Klimaentwicklung insgesamt. "Solche Rekordwerte haben nicht unbedingt mit dem Klimawandel zu tun", sagte Wünsche. "Solche Hitzeperioden treten selten auf, sind aber nicht ungewöhnlich. Das gab es schon immer."Allerdings nehme die Zahl der heißen Tage mit Temperaturen über 30 Grad insgesamt zu.
Viele Menschen suchten am Montag erneut Abkühlung in Seen und Bädern. Unterdessen hat die Regierung von Oberbayern eine Luftbeobachtung angeordnet, um mögliche Brandherde frühzeitig entdecken zu können. Besonders gefährdet seien Wälder auf leichten sandigen Böden und geringem Bewuchs, sonnige Waldlichtungen und Waldränder. Die Bezirksregierung warnte davor, Zigarettenkippen wegzuwerfen, Feuer anzuzünden oder Pflanzen abzusengen. dpa/lby
Die Diskussion ist geschlossen.