Ude: Ramsauer muss endlich Weg für zweiten S-Bahn-Tunnel freimachen
Beim Ringen um die zweite Münchner S-Bahn-Stammstrecke scheint eine Lösung in greifbarer Nähe. Die SPD betont, es liege allein am Bundesverkehrsminister, den Weg freizumachen.
Münchens Oberbürgermeister Christian Ude verstärkt den Druck auf Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), endlich den Weg zum Bau des zweiten Münchner S-Bahn-Tunnels freizumachen. Das Projekt könne nur noch an Ramsauer scheitern, sagte der SPD-Landtags-Spitzenkandidat am Donnerstag in München. Er betonte, dass er sich mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) schon lange einig sei, ein 500-Millionen-Euro-Darlehen vom Münchner Flughafen zurückzufordern und das Geld in den S-Bahn-Ausbau zu stecken. Damit würde die letzte verbleibende Finanzierungslücke geschlossen. Hierfür fehle nur noch die Zustimmung Ramsauers. Der Bund ist neben Freistaat und Stadt Gesellschafter des Flughafens.
"Jetzt muss der Ministerpräsident sich nur noch bei seinem eigenen Stellvertreter durchsetzen, dann wäre die Finanzierung der S-Bahn in trockenen Tüchern", betonte Ude. Ramsauer ist einer der vier Stellvertreter Seehofers als CSU-Chef. Allerdings habe Ramsauer dem Ministerpräsidenten mitgeteilt, dass er hier "Schwierigkeiten" sehe, berichtete Ude nach einem Gespräch mit Seehofer am Mittwochabend.
Ude lobte erneut den Vorschlag Seehofers, ein altes Darlehen an den Flughafen nun zurückzufordern und für die Stammstrecke zu verwenden. Der Vorschlag sei wirklich fair und seriös, sagte Ude und lobte zudem, dass Seehofer die Idee "mit Nachdruck" vorantreibe. Zugleich warnte Ude, die Staatsregierung würde sich auch lächerlich machen, wenn dieser gute Vorschlag sich jetzt nicht umsetzen lasse.
Der Chef der SPD-Landesgruppe im Bundestag, Martin Burkert, betonte: "Der Bund ist jetzt am Zug." An die Adresse Ramsauers sagte Burkert: "Der Bundesverkehrsminister, der immer so für sein Heimatland schwärmt, muss seinen Worten jetzt Taten folgen lassen." dpa
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