Umfrage: Eltern in Bayern sind mehrheitlich für G9
Was wünschen sich die Eltern von Gymnasialschülern in Bayern? G8 oder G9? Eine Umfrage der Landes-Eltern-Vereinigung spricht eine deutliche Sprache.
Eine große Mehrheit der Eltern in Bayern spricht sich laut einer Umfrage für eine neunjährige Gymnasialzeit (G9) aus. Dies geht aus einer aktuellen Befragung der Mitglieder der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern e.V. (LEV) hervor. Die Eltern waren aufgerufen, sich zwischen G9 und G8 sowie der vom Kultusministerium favorisierten Festlegung einzelner Gymnasien auf eine neunjährige Laufzeit mit dem bisher geltenden G8-Lehrplan zu entscheiden.
Fast 80 Prozent der befragten Eltern sind für G9
Für das achtjährige Gymnasium (G8) stimmten gut elf Prozent, auf die vom Kultusministerium vorgeschlagene Lösung entfielen rund neun Prozent. Für das G9 votierten genau 79,69 Prozent. An der Umfrage nahmen gut 36.500 Wahlberechtigte teil. Sie gaben 32.725 gültige Stimmen ab, wie die LEV am Mittwoch in München mitteilte.
LEV-Vorsitzende Susanne Arndt wertete das Ergebnis als klares Votum der Eltern für das G9. "Wir werden uns dafür einsetzen, dass diese Entscheidung politisch umgesetzt wird und Bayern ein solides und gut geplantes Gymnasium bekommt", sagte sie. Zusätzlich zum G9 fordert die LEV einen neuen Lehrplan, der von den Jahrgangsstufen 5 bis 13 reicht.
G9 auch Wunsch der Schüler
Einen "wichtigen Beitrag zum Dialogprozess für die Zukunft des bayerischen Gymnasiums" nannte Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) das Umfrageergebnis. Es zeige sich, dass die Mehrzahl der Eltern eine längere Lernzeit am Gymnasium - nämlich neun Jahre - wünsche. Dies decke sich auch mit den Wünschen des Großteils der Schüler am Gymnasium.
Das Kabinett hatte Ende Juli 2016 eine Dialogphase und Eckpunkte zur Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasiums beschlossen. Ziel sei es, "ein langfristig tragfähiges Modell für die Zukunft des bayerischen Gymnasiums zu entwickeln", sagte Spaenle. Die entsprechenden Entscheidungen sollen in absehbarer Zeit gefällt werden. Ab dem Schuljahr 2018/2019 sollen die Neuregelungen umgesetzt werden. dpa/lby
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