Ungarin zu Prostitution und Drogenkonsum gezwungen
Sie haben eine 32-jährige Ungarin wohl zur Prostitution und zum Drogenkonsum gezwungen. Nun sitzen beide Tatverdächtige, ein 51-Jähriger und eine 46-Jährige in Untersuchungshaft.
Am ehemaligen Grenzübergang Walserberg im Berchtesgadener Land ist Schleierfahndern am Sonntag Morgen eine Frau aufgefallen. Sie bot sich offensichtlich potenziellen Freiern als Prostituierte an: Die Frau klopfte auf dem Rastplatz bei mehreren Lastwagen-Fahrern an die Fahrerkabine und sprach mit den Männern.
Zwangsprostituierte bittet Polizisten um Hilfe
Als ein Schleierfahnder die Frau daraufhin kontrollierte, bat sie ihn um Hilfe. Sie berichtete ihm, dass sie von einem Mann, der ganz in der Nähe in seinem Auto warte, zur Prostitution gezwungen werde.
In der Tat entdeckten die Polizisten einen Nissan in der Nähe, in dem ein Mann wartete und nahmen den 51 Jahre alten Ungar fest. Eine 46 Jahre alte Ungarin, die auf dem Parkplatz bereits nach der Ungarin gesucht hatte, wird verdächtigt, dem Mann geholfen zu haben. Die Beamten nahmen auch sie fest.
Zum Sex gezwungen: Gewalt gegen Kind und Freund angedroht
Die 32-jährige Ungarin schilderte der Polizei ihren Leidensweg: In Ungarn sei der Mutter eines Kindes auf der Suche nach Arbeit von der 46 Jahre alten Frau ein Job in Aussicht gestellt worden. Die beiden Tatverdächtigen hätten sie daraufhin von zu Hause abgeholt und zur Prostitution gezwungen. Das Pärchen hätte die junge Frau erpresst, indem sie ihrem Lebensgefährten und ihrem Kind in der Heimat Gewalt androhten.
Ungarin musste täglich bis zu 30 Freier "bedienen"
Das mutmaßliche Zuhälter-Pärchen sei mit der 32-Jährigen zu Rastanlagen in Ungarn, Österreich und Deutschland gefahren. Dort hätte die Frau täglich bis zu 30 Freier gehabt. Ihren gesamten Lohn hätte sie an den 51-Jährigen abliefern müssen. Außerdem berichtete die Frau, dass sie auf Druck der beiden mutmaßlichen Täter in Dutzenden von Fällen Drogen zu sich nehmen musste.
Die beiden Tatverdächtigen wurden am Montag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der erließ gegen beide ungarischen Staatsbürger wegen des Verdachts des Menschenhandels, wegen Betäubungsmitteldelikten und der damit verbundenen Körperverletzungen an der 32-Jährigen Haftbefehle. Sie sitzen nun in Haft. Über die ungarischen Polizeibehörden wurde dafür gesorgt, dass der Lebensgefährte der 32-Jährigen und ihr Kind in Sicherheit kamen. AZ
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