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  3. Ermittlungen: Unterschlagungsvorwürfe: Gab es ein „System Neuschwanstein“?

Ermittlungen
23.03.2013

Unterschlagungsvorwürfe: Gab es ein „System Neuschwanstein“?

Das Schloss Neuschwanstein: Hier verschwanden Einnahmen und Baumaterial.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand,dpa

Verschwundenes Bauhofmaterial, Lücken in der Buchführung: Vier Wochen vor Abschluss der Ermittlungen verdichtet sich der Eindruck, dass an Vorwürfen gegen Mitarbeiter einiges dran ist.

Bis die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Kempten abgeschlossen sind, wird es voraussichtlich noch vier Wochen dauern. Dennoch verdichtet sich schon jetzt der Eindruck: An den Vorwürfen, die seit Ende 2012 gegen einige Mitarbeiter auf Schloss Neuschwanstein erhoben werden, ist mehr dran, als der Bayerischen Schlösserverwaltung und dem Finanzministerium lieb sind. „Da haben sich über viele Jahre Dinge eingebürgert, die wirklich kritisch sind“, verlautet es aus dem Umfeld des Dienstherrn.

Neuschwanstein: Baumaterial und Einnahmen verschwinden

Dass am Schloss immer wieder Bauhofmaterial spurlos verschwunden sei, wird dabei noch als Kleindelikt gewertet. Deutlich mehr Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen, dass offenbar immer wieder Einnahmen aus Sonderführungen an der Buchhaltung vorbei liefen oder für eine Fernseh-Drehgenehmigung Geld „hintenrum“ kassiert worden sei. Nur vereinzelte Ausrutscher weniger schwarzer Schafe? Oder ein organisiertes „System Neuschwanstein“ – nicht unbedingt zur Bereicherung Einzelner, sondern zum Füllen schwarzer Kassen, aus denen etwa Mitarbeiterfeste finanziert wurden?

„Dazu kann ich derzeit nichts sagen. Ich hoffe sehr, dass die Ermittlungen bald abgeschlossen sind“, gibt sich Finanz-Staatssekretär Franz-Josef Pschierer in diesem Punkt nach wie vor wortkarg. Der Unterallgäuer bestätigt jedoch zumindest, dass drei Schloss-Mitarbeiter nicht nur wegen des Verdachts der Falschabrechnung im Visier der Ermittler stünden, sondern dass auch arbeitsrechtliche und disziplinarrechtliche Schritte gegen Bedienstete liefen. Pschierer: „Wir wollen restlose Aufklärung.“

Der entstandene Schaden beläuft sich unterm Strich wohl auf eine fünfstellige Summe. Wobei der Staatssekretär einmal mehr betont: Der 2010 eingesetzte Schlossverwalter Hubert Nikol, der sich wie sein Kastellan seit Monaten im Krankenstand befindet, habe mit den kritisierten Unregelmäßigkeiten nichts zu tun. „Er hatte den Auftrag, gewisse Dinge aufzuarbeiten – und das hat er getan.“ Etliche der Vorwürfe lägen schon Jahre zurück.

Zwei-Klassen-Gesellschaft bei den Mitarbeitern

Dabei geht es auch um Grabenkämpfe unter den rund 30 fest angestellten Mitarbeitern. Nach Informationen unserer Redaktion soll es im Schloss zeitweise eine Zwei-Klassen-Gesellschaft gegeben haben: „Aushilfen mussten die Drecksarbeit machen, für die sich manch anderer zu schade war“, beschreibt ein Insider die „kuriose Diensteinteilung“. Aktenkundig ist demnach auch ein Foto aus dem Kreis der Mitarbeiter. Es zeigt eine Person in der Schlosskapelle, die mit ausgestrecktem Mittelfinger auf ein königliches Porträt zeigt. Das Bild gilt als Indiz für eine „völlig verquere Grundhaltung“ einzelner Beschäftigter.

All diese Gespenster sollen mit Beginn der neuen Tourismus-Saison aus dem Märchenschloss vertrieben werden. Zwar sind alle Schlüsselstellen nach wie vor nur kommissarisch besetzt: Sigrid Stache, Leiterin von Schloss Linderhof, und Josef Streun von der Münchner Residenz wechseln sich als Verwalter ab

Erfahrung und Gespür der neuen Innendienstleiterin sollen helfen

Um Personalfragen und die Einteilung von Führungsdiensten müssen sich beide aber nicht mehr kümmern. Vor wenigen Tagen hat eine neu installierte Innendienstleiterin ihren Posten angetreten. „Sie wurde in der inneren Verwaltung ausgebildet und hat auch in schwierigen Situationen Erfahrung und das nötige Gespür“, betont Thomas Rainer von der Schlösserverwaltung. Er ist sicher, dass der Neuzugang Mitarbeiter motivieren, alte Gräben überbrücken und neues Vertrauen schaffen könne.

Weiterhin offen sind dagegen die Personalien Kastellan und Schlossverwalter. „Wir werden hier nichts überstürzen“, spricht Pschierer von einer „bedachten Auswahl“. Setzt sein Ministerium in dieser schwierigen Phase doch alles daran, Fehlbesetzungen zu vermeiden. Für die Stelle des Kastellans, die eigentlich bereits zum 1. April besetzt werden sollte, gebe es eine „große Zahl qualifizierter Bewerber“. Hier laufe das Besetzungsverfahren. „Wie es an der Spitze selbst weitergeht, überlegen wir noch“, so Pschierer.

Seit Jahrzehnten absoluter Besuchermagnet ist das berühmteste Bauwerk von König Ludwig II.: Schloss Neuschwanstein. Rund 1,3 Millionen Besucher wollen jedes Jahr das idyllisch in den Bergen gelegene Märchenschloss bei Füssen sehen. Im Sommer drängen sich an Spitzentagen bis zu 8000 Besucher durch die Ausstellungsräume. Von 1869 an ließ der König dort ein Meisterwerk des Historismus bauen - eine Anlage mit prunkvollen Wohnräumen, einem Thron- und einem Sängersaal. Die Innenräume sind reich mit Darstellungen aus der deutschen Sagenwelt und den Werken Richard Wagners geschmückt.
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Abgelöst: Neuschwanstein nicht mehr Bayerns beliebtestes Touristenziel
Foto: dpa

Als sicher gilt jedoch, dass Schlossverwalter Nikol, der ursprünglich aus der bayerischen Finanzverwaltung stammt, nicht nach Schwangau zurückkommen wird. Auf eine rasche Rückkehr in geordnete Bahnen hofft derweil Schwangaus Bürgermeister Reinhold Sontheimer, in dessen Gemeinde die „unguten Zustände“ rund um das markante Aushängeschild mit großem Unbehagen verfolgt werden. Bei den Mitarbeitern selbst ist inzwischen wieder ein Stück Normalität eingekehrt.

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