Urteil im Prozess um Brandinferno von Schneizlreuth fällt heute
Im Prozess um das Brandinferno von Schneizlreuth mit sechs Toten verkündet das Landgericht Traunstein am Freitagmorgen sein Urteil.
Der 47 Jahre alte Pächter eines denkmalgeschützten Bauernhofes ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Bei dem Feuer waren an Pfingsten 2015 sechs Mitarbeiter einer Baufirma aus dem niederbayerischen Arnstorf ums Leben gekommen, rund 20 Gäste wurden zum Teil schwer verletzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte am Dienstag vier Jahre Haft für den Inhaber einer Eventagentur gefordert. Der Angeklagte habe bewusst fahrlässig gehandelt, sagte die Staatsanwältin. Sie warf ihm vor, auf den Einbau von Brandschutzeinrichtungen verzichtet zu haben, um Geld zu sparen. Zwar hätten der Ex-Bürgermeister von Schneizlreuth und sein Geschäftsleiter von den unerlaubten Übernachtungen gewusst. Dies dürfe dem Pächter aber nicht strafmildernd angerechnet werden.
Ganz anders die Verteidiger: Ihr Mandant sei durch das Verhalten im Rathaus geradezu darin bestärkt worden, sich über Vorschriften hinwegzusetzen, argumentierten sie und forderten eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren. dpa/lby
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