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Herrsching
21.05.2014

Vergewaltigung erschüttert: Studentin überlebte nur durch ihren Willen

Dass die Studentin aus Herrsching die Vergewaltigung und den Mordversuch überlebt hat, ist schier ein Wunder. Schwerst verletzt schleppte sie sich noch 1,3 Kilometer weit.

Was am vergangenen Sonntag in Herrsching am Ammersee passiert ist, verstört. Denn was die junge Frau in jener Nacht durchgemacht hat, ist kaum vorstellbar - zudem schier unglaublich, dass sie es überlebt hat. Das, so Kriminaldirektor und Chef der Kriminalpolizei Manfred Frei, verdiene den allerhöchsten Respekt. "Ich bin baff erstaunt von so einem Wahnsinns-Überlebenswillen."

Doch dieses grausame Verbrechen wird immer ein Stück weit im Dunkeln bleiben, denn der Täter ist tot. Er wurde Sonntagmittag im Münchner Stadtteil Trudering von einem Regionalzug überrollt. Warum er die junge Frau so brutal misshandelt und fast getötet hat, nimmt der 28 Jahre alte Heizungsmonteur, der inzwischen zweifelsfrei als Täter identifiziert wurde, mit ins Grab.

Allerdings sind sich die Beamten sehr sicher, dass die junge Frau ein Zufallsopfer war. "Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort", formuliert es Kripo-Chef Frei. Denn der Täter und sein Opfer kannten sich nicht. So wird ein Rätsel bleiben, ob der 28-jährige Mann aus Herrsching die Tat geplant hatte oder ob er spontan handelte. Und warum er einer Frau gerade an der Fachhochschule auflauerte. Nachts sei dort nichts los. Dass die Studentin an diesem Abend noch unterwegs war, sei bei ihr eine absolute Ausnahme. "Sie ist eher zurückhaltend", sagt Frei. 

Doch was dann geschah, hat die Kripo Fürstenfeldbruck inzwischen detailliert rekonstruiert - auch dank der Aussagen der 25-jährigen Studentin, die sich seit Sonntag zumindest körperlich erstaunlich gut erholt hat.

Das Protokoll der Tatnacht in Herrsching

Um 3.15 Uhr kommt die junge Frau mit der letzten S-Bahn aus München am Bahnhof in Herrsching an. Sie steigt aufs Rad und fährt in den Norden des Orts. Sie radelt zur Fachhochschule, dort wohnt sie in einem Studentenwohnheim. Als sie fast zu Hause angekommen ist, geht ein Fußgänger auf sie zu. Dann, so beschrieb es die Studentin den Polizisten, schlägt der 28-Jährige ihr sofort und völlig unvermittelt brutal ein- oder zweimal ins Gesicht. "Sie kam nicht einmal dazu, um Hilfe zu rufen", sagt der Kripo-Chef. Die Schläge sind so heftig, dass die Frau bereits zu diesem Zeitpunkt benommen ist. Sogleich zerrt er die junge Frau vom Rad zu seinem Auto und wirft sie in den Kofferraum. Dann greift er sich noch ihre Handtasche, die zu Boden gefallen ist.

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Die 25-Jährige sieht nichts mehr, weiß nicht, wo sie ist, was jetzt passiert. Der 28-Jährige fährt kreuz und quer durch den Wald zwischen Herrsching und Schlagenhofen und hält schließlich an einer Waldwegkreuzung im Bereich Rausch und Ellwang an. Dort zieht er die 25-Jährige wieder brutal aus dem Kofferraum. Für die junge Frau beginnt ein unvorstellbares Martyrium. Er fesselt ihre Hände vorne am Körper mit sogenanntem Panzerband. Damit klebt er ihr auch die Augen zu.  "Währenddessen hat er immer wieder heftig auf sie eingeschlagen", sagt Frei.

Der Täter riss ihr die Kleidung vom Leib

Dann reißt er ihr die Kleidung regelrecht vom Leib. "Die Stiefeletten, die sie getragen hat, haben einen Reißverschluss. Den hat er nicht aufgemacht." Ebenso habe er ihr die Hose und den Slip heruntergezerrt. Die Schnalle ihres Gürtels war noch geschlossen. Dann vergeht er sich an ihr. Was genau passierte, darüber will die Polizei nicht sprechen. Kripo-Chef Frei will nur so viel sagen, nachdem er tief Luft geholt hat: "Es war ein sehr massives Sexualverbrechen."

Danach lässt er die Frau, die durch die Schläge wahrscheinlich immer wieder das Bewusstsein verlor, einfach blutend liegen, steigt in sein Auto und überfährt sie. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 28-Jährige die Frau töten wollte. "Wir glauben nicht, dass er sie überfahren hat, als sie flüchten wollte", sagt Frei. Es gebe Spuren, die belegen, dass die Frau auf dem Boden lag, als er sie überrollte.

Die Studentin verlor sehr viel Blut

Dann fährt er weg. Die 25-Jährige ist wahrscheinlich eine Zeit lang bewusstlos. Durch ihre Verletzungen verliert sie sehr viel Blut. Doch dann rappelt sie sich auf und schleppt sich halbnackt zu Fuß 1,3 Kilometer bis zum Ortsrand von Herrsching. Dort bleibt sie im Garten liegen. "Gott sei Dank um kurz nach 5 Uhr hat sie der Anwohner jammern und wimmern gehört." Zu ihm sagt sie, dass sie vergewaltigt wurde. Dann verliert sie das Bewusstsein. Der Anwohner verständigt sofort den Rettungsdienst. Mit dem Rettungshubschrauber kommt die junge Frau in eine Klinik nach München, wo sie sofort notoperiert wird.

Frei ist tief beeindruckt von ihrem unbedingten Überlebenswillen. "So eine zierliche junge Frau", sagt er anerkennend. Dafür, dass sie es überlebt hat, macht die Polizei auch ihre Fitness verantwortlich. Die 25-Jährige ist sehr sportlich, fährt intensiv Rad und geht joggen. So war sie bereits am Sonntagabend außer Lebensgefahr.

Der 28-Jährige wird Sonntagmittag von einer Regionalbahn überrollt

Zu diesem Zeitpunkt war ihr Peiniger bereits tot. Nach der Tat wirft der 28 Jahre alte Heizungsmonteur ihre Tasche aus dem Auto und fährt gegen 10 Uhr zu einem Bekannten. Er sei ganz aufgelöst gewesen. Zu ihm sagt er wortwörtlich: "Ich glaub´, ich hab´ Scheiße gebaut." Er erzählt ihm, dass er auf einem Waldweg bei Herrsching einen Menschen totgefahren hat. Sein Bekannter rät dem bereits mehrfach wegen Einbruchs vorbestraften 28-Jährigen, sich zu stellen - am besten zusammen mit seinem Bewährungshelfer.

Dann verlässt ihn der Herrschinger, seine Spur verliert sich und endet in Trudering. Am Montag erfährt der Bekannte, dass der 28-Jährige Sonntagmittag von einer Bahn erfasst worden ist. Er beginnt, im Internet zu recherchieren, und findet die Berichte über die schwer verletzte Frau in Herrsching. Er ruft die Polizei an.

Die Spuren an Auto und Leiche sind eindeutig

Die findet dann das Auto des Heizungsbauers und untersucht seine Leiche. Die Spuren sind eindeutig. Die Ermittler finden Blut und Haare des Opfers. Seine DNA stimmt mit der DNA an der 25-Jährigen überein.

So wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Polizei dem 28-Jährigen auf die Schliche gekommen wäre. Denn der Mann ist aufgrund seiner Vorstrafen im Register der Polizei. Erst im August 2013 wurde er wieder in Freiheit entlassen. Bis dahin saß er fünf Jahre wegen Einbruchs. Mit Gewalt- oder Sexualdelikte hatte der Mann bis zum vergangenen Sonntag allerdings nichts zu tun - zumindest wurde ihm das bislang nicht nachgewiesen. Nun werden weitere ungeklärte Taten auf diesen Mann hin überprüft.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord jedenfalls gebe es keinen ungeklärten Fall dieser Art. Und auch sonst ist dieses Verbrechen wegen seiner Brutalität kaum vergleichbar. Kripo-Chef Frei ist die Erschütterung ob der grausamen Tat anzuhören: "Wir haben so etwas noch nicht erlebt."

Warum ist der 28-Jährige so ausgerastet?

Warum der 28-Jährige, der vorher in dieser Richtung nie auffällig geworden war, plötzlich so ausrastete, ist der Polizei ein Rätsel. "Für uns ist das absolut unerklärlich", sagt Frei. Nach ersten Untersuchungen war der Mann auch nicht betrunken. Dass er unter Drogen stand, glaubt die Polizei ebenfalls nicht.

Auch ob er danach Suizid beging und sich vor den Zug warf oder es ein Unfall war, wird nicht abschließend zu klären sein. "Es gibt keinen Abschiedsbrief oder Ähnliches." Allerdings wurden auch keine Hinweise gefunden, dass ein Fremder daran beteiligt war.

Auch die Frage nach dem Warum wird wohl ungeklärt bleiben. "Fragen können wir ihn nicht mehr", sagt Frei. "Aber auch dann", fügt der Polizeichef hinzu, "sind das menschliche Abgründe, in die wir nicht blicken können." Eine solch schreckliche Tat könne niemand verstehen.

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