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kreuz.net
07.11.2012

Viele Unterstützer im Bistum Augsburg?

Wer steckt hinter der Website kreuz.net? Aktivisten sind überzeugt, dass es Verbindungen zur katholischen Kirche gibt.
Foto: dpa (Symbolbild)

Aktivisten wollen die Hintermänner der antisemitischen und homophoben Website kreuz.net entlarvt haben. Hinweise deuten demnach auf Kirchenkreise - und führen auch ins Bistum Augsburg.

Am Dienstag übergaben die Verantwortlichen der Kampagne "Stoppt kreuz.net" des Bruno-Gmünder-Verlags ihre Informationen der Staatsanwaltschaft in Berlin. Darunter: Eine Liste mit Namen von fünf Kirchenmitarbeitern, die enge Verbindungen zu der Website haben sollen. "Die Chancen, rechtlich gegen die Seite vorgehen zu können, standen noch nie so gut wie jetzt", sagt David Berger, der die Kampagne für den Schwulen-Verlag koordiniert, im Gespräch mit augsburger-allgemeine.de.

Darüber hinaus gebe es inzwischen auch Erkenntnisse darüber, wie das Portal technisch betrieben wird. Die Hintermänner blieben bislang auch unerkannt, weil sie ihre Spuren im Netz sorgsam verwischten: die Domain ist im Ausland registriert, die Server wechseln ständig - an manchen Tagen bis zu dreimal, wie "Stoppt kreuz.net" herausgefunden haben will.

kreuz.net ist ein deutschsprachiges Portal katholischer Fundamentalisten - und schon lange im Blick des Verfassungsschutzes. Artikel als auch die Kommentare sind häufig gekennzeichnet durch homophobe, muslimfeindliche und antisemitische Äußerungen.

Berger, dem 2011 nach seinem Coming-out und der in diesem Zuge geäußerten Kritik an der Kirche vom Erzbistum Köln die Lehrerlaubnis entzogen worden war, geht inzwischen davon aus, dass sich die "Redaktion" von kreuz.net aus einem kleinen Kreis von Personen aus dem kirchlichen Umfeld zusammensetzt. Eine "heiße Spur" führe nach Österreich, in die Diözesen Wien und Linz. Dort sollen auch Prieser für das Portal aktiv sein. Auch in der Schweiz und in Deutschland gebe es Hinweise auf einzelne Geistliche.

Artikel über Dirk Bach sorgen für Empörung

In den Fokus der breiten Öffentlichkeit rückte kreuz.net mit einem Artikel nach dem Tod des Komikers Dirk Bach, der eine Welle der Empörung auslöste. Der Titel: "Jetzt brennt er in der ewigen Homo-Hölle". Der Bruno-Gmünder-Verlag setzte daraufhin ein "Kopfgeld" von 15.000 Euro für Informationen über die Hintermänner von kreuz.net aus. Zudem stellte der Verlag wie auch Homosexuellen-Verbände Strafanzeige wegen Volksverhetzung, Verleumdung und Beleidigung.

Seither sind laut Berger rund 600 Mails bei "Stoppt kreuz.net" eingegangen, wovon etwa ein Zehntel brauchbare Informationen enthielt. Die Hinweise stammen von Kirchenvertretern aus der Erzdiözese Wien als auch aus dem privaten Lebensumfeld der vermeintlichen Betreiber, sagt Berger - zum Teil anonym abgegeben, zum Teil mit vollem Namen.

Berger: Auffällig viele Kontakte aus dem Bistum Augsburg

Unter anderem sei dem Verlag auch das E-Mail-Protokoll von kreuz.net aus den vergangenen zwölf Monaten zugänglich gemacht worden. Dabei sei aufgefallen, dass viele Internetnutzer aus dem Bereich der Diözese Augsburg Kontakt mit der kreuz.net-Redaktion hatten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Personen sich alle nur beschweren wollen", sagt Berger.

Bistums-Sprecher Karl-Georg Michel sagte auf Nachfrage von augsburger-allgemeine.de, dem Bischöflichen Ordinariat seien keine Fälle bekannt, dass kirchliche Mitarbeiter im Bistum Augsburg für kreuz.net tätig sind. "Wenn die Website aus dem Gebiet des Bistums Augsburg viel Zuspruch erfährt, dann hat das vermutlich rein statistische Gründe: Unser Bistum zählt mit rund 1,4 Millionen Katholiken zu den zahlenmäßig größten deutschen Bistümern."

Michel betonte, dass sich die Diözese entschieden von den Inhalten der Seite distanziere. "Viele Berichte von kreuz.net über Bischöfe und Priester, Politiker und Personen des öffentlichen Lebens sowie über Homosexuelle sind zutiefst menschenverachtend und zynisch, sie sind in keinster Weise mit dem christlichen Menschenbild zu vereinbaren."

Watchblog veröffentlicht Namen von kreuz.net-Autoren

Auch die Deutsche Bischofskonferenz hat sich wiederholt von der Website distanziert. Trotzdem gibt es immer wieder Hinweise auf Verbindungen zwischen kreuz.net und Personen aus dem Kreis der katholischen Kirche. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel sind oder waren mindestens zwei Dutzend Autoren mit kirchlichem Hintergrund auf dem Portal aktiv, darunter Priester, Kirchenangestellte und mindestens ein Religionslehrer. Der Bericht verweist unter anderem auf einen Blog des Lesben- und Schwulenverbandes, in dem mehrere kirchliche Mitarbeiter, unter derem Namen auf kreuz.net Artikel erscheinen sind, namentlich genannt werden.

Angeführt wird dort unter anderem der frühere Augsburger Pater Anton Bentlage, Generalvikar der konservativen Kongregation "Diener Jesu und Mariens" mit Sitz in Blindenmarkt in der niederösterreichischen Diözese St. Pölten. Die SJM war Mitte der 1990er Jahre vom damaligen Bischof Viktor Josef Dammertz aus dem Bistum Augsburg verwiesen worden. Der Verlag der Ordensgemeinschaft, der SJM-Verlag GmbH, ist nach wie vor in Neusäß angesiedelt. 

Als Beleg für Bentlages Aktivität auf kreuz.net wird ein 2008 auf der Website erschienener Nachruf auf seinen Vorgänger Pater Andreas Hönisch angeführt. Bentlage wies gegenüber unserer Redaktion zurück, Artikel auf kreuz.net veröffentlicht zu haben. Er gehe davon aus, dass der Artikel von der Redaktion aus einer anderen Publikation übernommen wurde.

Auch andere Kirchenvertreter, unter deren Namen Artikel bei kreuz.net erschienen sind, distanzieren sich inzwischen von dem Portal - so zum Beispiel der Sprecher des Netzwerks katholischer Priester, Pfarrer Hendrick Jolie. In einer Erklärung stellte das Sprechergremium des Netzwerks klar: "Der öffentlichen Wahrnehmung entsprechend greift kreuz.net häufig auf bereits an anderer Stelle im Internet publizierte Texte zurück und gibt sie direkt oder paraphrasiert wieder." Und weiter: "Das Netzwerk katholischer Priester distanziert sich in aller Deutlichkeit von jeglichen Veröffentlichungen der Internetseite kreuz.net."

Zu drei weiteren, im Netz veröffentlichten Namen von Kirchenmitarbeitern, die im Zusammenhang mit kreuz.net gebracht werden, hat sich inzwischen auch die Deutschen Bischofskonferenz geäußert. Pressesprecher Matthias Kopp sagte, Prälat Georg May sei im polnischen Erzbistum Breslau inkardiniert, Pater Reto Nay sei Priester in der Schweiz. Dem Limburger Religionslehrer Hubert Hecker habe das Bistum Limburg bereits 2010 jede Publikation auf kreuz.net untersagt.

Kopp betonte, dass die Bischofskonferenz auf eigene Initiative Kontakt mit einzelnen Bistümern aufnehme, wenn in Verbindung mit kreuz.net Namen von Personen im kirchlichen Dienst auffielen.

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