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100 Jahre Freistaat
27.03.2018

Von Schmutz, Schund und wenig Schaden

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Trotz Meinungsfreiheit wurde auch in Bayern schon reichlich zensiert. Ein paar Beispiele

„Der letzte Terrorist ist mir lieber als der erste von der CSU.“ Dieser Satz fiel 1985 in Bayern einer Zensur zum Opfer. Zu Recht? In Artikel 110 der bayerischen Verfassung steht: „Jeder Bewohner Bayerns hat das Recht, seine Meinung durch Wort, Schrift, Druck, Bild oder in sonstiger Weise frei zu äußern. An diesem Recht darf ihn kein Arbeits- und Anstellungsvertrag hindern und niemand darf ihn benachteiligen, wenn er von diesem Recht Gebrauch macht.“

Der Schauspieler Sepp Bierbichler hat damals von diesem Recht Gebrauch gemacht, weil er gegen die Nähe der CSU zum Apartheid-Regime in Südafrika protestieren wollte – auf der Bühne des staatlichen (!) Residenztheaters in München. Dort war es dann, weil die CSU-Staatsregierung unter Franz Josef Strauß das gar nicht lustig fand, schnell vorbei mit ihm, wie auch mit dem damaligen Direktor des Staatsschauspiels, Frank Baumbauer. Doch geschadet hat es ihnen beiden nicht. Sie machten Karriere und nach einiger Zeit auf der anderen Seite der Münchner Maximilianstraße weiter – in den städtischen (!) Kammerspielen.

Genau genommen hat die Zensur den Zensierten in der bayerischen Nachkriegsgeschichte auf Dauer noch nie geschadet – sieht man von der fortgesetzten Zensur von Schülerzeitungen mal ab. Es begann gleich nach dem Krieg mit Werner Egks Ballett „Abraxas“, das vom Publikum gefeiert, von Kirche und Staat verdammt wurde. Danach ging es vor allem darum, was „Schmutz und Schund“ war, was laut Verfassung sehr wohl ein Einschreiten des Staates erfordert (Stichworte: Jugendschutz, Pornografie). Da kam dann sogar mal die Bravo ins Visier. Politische Zensur traf 1982 den Scheibenwischer, der wegen Kritik am Rhein-Main-Donau-Kanal zum bayernfeindlichen Programm erklärt wurde. Und in Passau mussten die damals jungen Kabarettisten um Sigi Zimmerschied sich gegen ein Aufführungsverbot und den Vorwurf der Blasphemie zur Wehr setzen. Den Garaus konnte die Zensur auch ihnen nicht machen.

Genaueres freilich weiß man nicht, weil sich die Historiker des Themas noch nicht wirklich angenommen haben. Vielleicht auch deshalb, weil Zensur in Bayern seit 1945 tatsächlich kein ernstes Problem war und die Zeiten sich ja auch geändert haben. Der linke Liedermacher Wolf Biermann, der Franz Josef Strauß einst als kalten Kriegstreiber gegeißelt hatte, war Jahrzehnte später bei der CSU in Wildbad Kreuth bei einem Kamingespräch ein gern gesehener Gast.

Und seit die Demokratie nicht mehr gegen die Regierenden erkämpft, sondern mit ihnen verteidigt werden muss, hat sich auch die Redeweise geändert. Von Sepp Bierbichler gibt es aus dem Jahr 2006 dazu ein bemerkenswertes Zitat: „Wenn geistige Brandstiftung stattgefunden hat, wird sich zeigen, wie gut die Feuerwehr aufgestellt ist. Sollte sie versagen, wissen wir mehr als vorher über unsere Gesellschaft und werden, hoffentlich, entsprechende Schlüsse ziehen.“

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