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Oberallgäu
23.11.2017

Bunte Särge: Der Tod kann auch eine Blumenwiese sein

So sehen die bunten Särge von Alfred Opiolka aus. Am Wochenende stellt der Sargmaler seine Ruhestätten i der Erdinger Stadthalle im Rahmen der Messe "Mein letzter Weg" vor.
Foto: Alfred Opiolka

Die einen wissen schon, wie sie einmal begraben werden wollen, andere schieben das eigene Ende weit von sich. Warum es wichtig ist, sich mit dem Sterben zu befassen.

Alfred Opiolka weiß schon, in welchem Sarg er einmal liegen wird. Grün ist er, ein paar Grashalme und bunte Schmetterlinge sind darauf zu sehen. Opiolka hat seinen Sarg selbst gestaltet, so wie die vielen anderen in seinem "Sargladen", der gerade von Wertach im Oberallgäu nach Lindau umzieht.

"Mein Lieblingsmotiv ist die Blumenwiese", sagt Sargmaler Opiolka. Für ihn ist der Tod alles andere als schwarz und trist – sondern vielmehr grün. "Die Farbe symbolisiert den Frühling, den Neuanfang. Und für den, der stirbt, beginnt ja auch etwas Neues."

Für Opiolka, der ursprünglich Wandmaler ist, gehört die Beschäftigung mit dem Tod zum Leben dazu. "Je mehr wir uns mit dem Thema auseinandersetzen, desto geringer ist die Angst." Genau so sehen es offenbar auch viele Kunden, die in sein Geschäft kommen. Sie suchen sich einen Sarg aus, lassen ihn dann in den nächsten Jahren verpackt im Keller stehen – oder nutzen ihn sogar als Schrank fürs Wohnzimmer, erzählt Opiolka.

Am kommenden Wochenende stellt der Sargmaler seine Särge in der Erdinger Stadthalle vor. Dort findet die Veranstaltung "Mein letzter Weg – Vorsorge zu Lebzeiten" statt, eine Messe rund ums Sterben. Mit Expertenvorträgen und einer begleitenden Ausstellung. Nach Angaben des Münchner Kulturmarketings ist es die erste Informationsveranstaltung dieser Art und Größe in Bayern.

Wie und wo möchte ich bestattet werden? Welche Kosten fallen an? Wie gestalte ich ein rechtssicheres Testament? Was passiert nach meinem Tod mit meinem Facebook-Account? Diese und viele weitere Fragen sollen beantwortet werden. Und es wird auch Außergewöhnliches zu sehen geben, etwa Wasserurnen oder Trauerspielzeug aus Legosteinen für Kinder.

Was Rechtsanwälte empfehlen

Viele Menschen haben vor allem rechtliche Fragen, wenn sie sich auf ihren letzten Lebensabschnitt vorbereiten. Jürgen Zirbik vom Servicedienstleister Jura direkt erklärt, worauf es ankommt: "Rechtsanwälte empfehlen, dass man eine Gesamtvollmacht erstellt." Dazu gehört unter anderem eine Vorsorgevollmacht. Sie verhindert, dass vom Gericht ein Betreuer für Rechtsangelegenheiten eingesetzt wird, wenn man etwa durch einen Unfall oder eine schwere Krankheit nicht mehr einwilligungsfähig ist.

Mit der Vollmacht werden andere Personen legitimiert, den Betroffenen zu vertreten, etwa wenn es um Behördengänge oder Bankgeschäfte geht. Eine solche Vorsorgevollmacht ist schon ab dem 18. Geburtstag wichtig – denn ab diesem Zeitpunkt haben die Eltern kein Vertretungsrecht mehr für die Kinder. "Ohne Vollmacht gibt es keine Vertretung. Das gilt übrigens auch unter Ehepartnern", erklärt Zirbik. Und wenn Kinder unter 18 Jahren vorhanden sind, sollte man über eine Sorgerechtsverfügung nachdenken – etwa für den Fall, dass die Eltern bei einem Autounfall sterben.

Ein anderer wichtiger Baustein, wenn man sich mit dem eigenen Tod oder schweren Krankheiten beschäftigt, ist die Patientenverfügung. "Dabei wird geregelt, welche Wünsche ich in Gesundheitsfragen habe", sagt Zirbik. Etwa, wenn es um lebenserhaltende Maßnahmen oder Wiederbelebung geht.

Das Thema Vollmachten sei bei vielen Menschen noch immer relativ unbekannt, sagt Zirbik. 90 Prozent haben laut Bundesnotarkammer keine Vorsorgevollmacht. "Das liegt natürlich daran, dass das ein unangenehmes Thema ist."

Sargbauer aus Dankbarkeit

Dass der Tod in unserer Gesellschaft oft ein Tabuthema ist, sagt auch Fred Theiner. Für ihn selbst gilt das allerdings nicht. Und das trotz seiner Geschichte. Mit 46 Jahren erkrankte er an Krebs. Die Ärzte gaben ihm noch drei Monate. Das ist nun 19 Jahre her. Und anstatt das Thema Tod beiseitezuschieben, macht Theiner genau das Gegenteil: Der Tischlermeister gibt Kurse im Sargbauen.

"Ich mache das aus Dankbarkeit", sagt er. Die Teilnehmer, die in seiner Werkstatt in Bobingen im Landkreis Augsburg lernen, einen Sarg herzustellen, kommen meist, um für den Vater oder die Mutter die letzte Ruhestätte anzufertigen. "Die wollen nicht die üblichen Billigprodukte aus Asien, sondern Särge aus heimischem Holz", sagt Theiner. Er hat seit seiner Krankheit eine besondere Einstellung zum Leben. Nachdem er dem Tod so nah war, sagt er heute: "Ich habe vor nichts mehr Angst."

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