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München
11.09.2017

Warum die Italiener das Oktoberfest so lieben

Das zweite Wochenende des Münchner Oktoberfests gilt traditionell als das „Italiener-Wochenende“.
Foto: Ralph Peters, imago

Die enge Beziehung der Italiener zum Oktoberfest ist ein Phänomen. Eine Geschichte über Klischees und Anekdoten und die Frage, warum die Nachbarn aus dem Süden die Wiesn so mögen.

Commissario Angerer von der Polizei in Bozen ist nicht zu sprechen. Er ist in Urlaub. Das ist schade. Wo auch immer in München man versucht, die tiefere Beziehung der Italiener zum am Samstag beginnenden Oktoberfest zu ergründen – überall heißt es: „Fragen Sie Commissario Angerer. Der kennt sich aus.“ Nun gut, das geht halt jetzt nicht. Aber er ist zum Glück nicht der Einzige, der helfen könnte, dieses Phänomen zum Finale unserer Italien-Serie zu erforschen. Und ein Phänomen ist es zweifellos: Kein anderes Volk hat es geschafft, dass ein Wiesn-Wochenende nach ihm benannt wird. Über kaum eine Gästegruppe gibt es so viele Legenden, Klischees und Anekdoten.

Das beginnt schon bei der Sache mit den Wohnwägen und Wohnmobilen, die sich zur Wiesn-Zeit angeblich in einer langen Schlange in Richtung Norden über den Brenner wälzen. Die Schlange sei so dicht und so lange, dass die Astronauten auf der Internationalen Raumstation mit bloßem Auge erkennen könnten, dass der italienische Ansturm aufs Oktoberfest eingesetzt hat. Das setzt sich fort mit dem Klischee von den heißblütigen und lautstarken „Ragazzi“, die in Rudeln auf der Wiesn einfallen, nur „Birra Bavarese“ und „Amore“ im Sinn haben, aber das Wort „Gemütlichkeit“ nicht aussprechen können. Und es endet mit allerlei Geschichten über wilde Burschen, die sich nicht zu benehmen wissen und brave Handwerker, die längst zu Stammgästen geworden sind und ihrem Wirt Geschenke mitbringen.

Am Anfang war es noch anders mit den Italienern

Renato Cianfarani muss lachen, wenn er diese Geschichten hört. Er ist der Generalkonsul der Republik Italien in München und macht zur Wiesn-Zeit seine ganz eigenen Erfahrungen. Rein praktisch betrachtet bedeutet das Oktoberfest für ihn und seine Mitarbeiter mehr Arbeit. Es hagelt Anfragen aus Italien: Muss ich Eintritt zahlen? Gilt in Deutschland der italienische Führerschein? Fährt die U-Bahn in München die ganze Nacht? Wie viel kostet eine Maß Bier?

Dass seine Mitarbeiter in unangenehmeren Einzelfällen tätig werden müssten, also ihre Landsleute zur Polizei begleiten oder ihnen im Polizeigewahrsam zur Seite stehen müssten, komme nicht mehr so oft vor, seit sich Commissario Angerer und seine Kollegen auf dem Oktoberfest als „interkulturelle Vermittler“ betätigen. Das bestätigen auch die Wiesn-Wirte Toni Roiderer (Hacker-Zelt) und Wiggerl Hagn (Löwenbräu-Zelt). Commissario Angerer, als Südtiroler zweisprachig und in beiden Kulturen zu Hause, mache seine Sache sehr gut.

Als (nach Schätzung der beiden Wirte) vor etwa 20 oder 25 Jahren der italienische Ansturm aufs Oktoberfest einsetzte und die Gäste aus dem Süden das mittlere Wochenende zum „Italiener-Wochenende“ machten, war’s offenbar noch nicht so einfach. Da war das Klischee von den wilden Burschen aus dem Süden noch Realität. Sie seien „nur in Gruppen“ gekommen, „sehr laut“ gewesen und hätten sich im Bierzelt „gegenseitig hochgeschaukelt“, berichtet Hagn. Roiderer erinnert sich: „Da gab’s welche, die haben der Rosenverkäuferin die Köpfe von den Rosen abgeschnitten und ihr dann geschenkt.“

Guter Rat war teuer. Hagn versuchte, die Gruppen im Zelt etwas zu trennen und in verschiedenen Reihen zu platzieren. Später seien er und einige seiner Wirte-Kollegen auf die List verfallen, den Italienern zu erzählen, dass sich ihre Landsleute im Hofbräu-Zelt treffen. Doch das habe auch nix gebracht. Als Hofbräu-Wirt Günter Steinberg gemerkt habe, was da los ist, so erzählt Hagn, habe er sich revanchiert und ihm die Australier geschickt.

Stimmung, Bier, Sicherheit

Doch das ist Schnee von gestern. Aus den „wilden Italienern“ von einst seien längst gern gesehene Stammgäste geworden. Eine Gruppe Automechaniker aus Udine, die seit rund zwei Jahrzehnten zu ihm komme, bringe sogar immer wieder mal Geschenke mit – mal eine Kiste Wein, einmal sogar einen kompletten San-Daniele-Schinken fürs Personal im Zelt. „Die haben jedes Jahr eine Riesenfreud’, das ist ein Fest für die“, sagt Hagn. Sein Kollege Roiderer bestätigt, dass es eine treue Stammkundschaft aus Italien gibt. Die Gäste aus Italien seien älter geworden, während die Wiesn insgesamt jünger geworden sei. Generalkonsul Cianfarani mag das nicht recht glauben. Nach seiner Beobachtung sind es nach wie vor „überwiegend junge Leute“, die aus Italien kommen. Wie viele es sind, lässt sich schwer sagen.

Bleibt die Frage nach dem Warum. Wie kann sich ein Volk von Weintrinkern, das zudem nicht dafür bekannt ist, stundenlang im Wirtshaus zu sitzen und literweise alkoholische Getränke in sich hineinzuschütten, derart für ein Bierfest im Ausland begeistern? Die Antwort Cianfaranis fällt recht eindeutig aus. Er nennt drei Gründe. Erstens: die Stimmung. „Die Italiener kennen das Wort Gemütlichkeit nicht, aber sie erleben am Oktoberfest, was bayerische Gemütlichkeit ist.“ Schon deshalb seien München und die Wiesn bei ihm daheim sehr berühmt, „molto, molto famoso“. Zweitens: das Bier. Bayerisches Bier werde in Italien sehr geschätzt. Und drittens: die Sicherheit. „Die Italiener fühlen sich in München sehr wohl und sicher.“

Wem das als Erklärung nicht reicht, dem bleibt wohl nur noch eines: Commissario Angerer fragen.

Kleiner Nachtrag: Dass der Wohnmobil-Corso am Brenner von der ISS aus mit bloßem Auge zu sehen sei, ist Quatsch. Das ergab eine Nachfrage beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

Mehr zur Wiesn lesen Sie in unserem Oktoberfest-News-Blog.

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