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Gedenkstätte KZ Dachau
12.02.2015

Warum es Widerstand gegen eine Kopie der gestohlenen KZ-Tür gibt

Im November haben Unbekannte die historische Tür der KZ-Gedenkstätte Dachau gestohlen. Leiterin Gabriele Hammermann ist dagegen, sie durch eine Kopie zu ersetzen.
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Im November haben Unbekannte die historische Tür der KZ-Gedenkstätte Dachau gestohlen. Leiterin Gabriele Hammermann ist dagegen, sie durch eine Kopie zu ersetzen.
Foto: Symbolbild: dpa

Die gestohlene Tür der KZ-Gedenkstelle Dachau soll durch eine Kopie ersetzt werden. Doch Leiterin Gabriele Hammermann ist dagegen - und erklärt im Interview die Gründe dafür.

Frau Hammermann, der Stiftungsrat der Gedenkstätte Dachau möchte die im November gestohlene Tür durch eine Kopie ersetzen. Warum sind Sie gegen diese Entscheidung?

Gabriele Hammermann: Das wäre ein Bruch mit den Empfehlungen des wissenschaftlichen Beirates, denen wir seit 20 Jahren folgen. Seit der Neugestaltung der Gedenkstätte gilt es angesichts des hohen Denkmalwertes des Ortes Rekonstruktionen, Inszenierungen, und architektonische Überformungen zu vermeiden. Der berühmte Schriftzug "Arbeit macht frei" war zwar auch schon eine Nachbildung aus dem Jahr 1972, die Tür war jedoch ein Original. Daher würde ich es sehr begrüßen, wenn diese weitreichende Entscheidung noch einmal diskutiert und das Votum des wissenschaftlichen Beirates eingeholt werden könnte.

Was würden Sie sich wünschen?

Hammermann: Zunächst würde ich die Lücke bewusst als Leerstelle und Mahnmal erhalten. Auf einer Informationstafel am Ort sollten selbstverständlich die Hintergründe des Diebstahls und die Geschichte des Lagertors beschrieben werden. Fertigt man eine Rekonstruktion an, dann sollte ein Material ausgewählt werden, das eindeutig als neue Zutat erkennbar ist.

Der Stiftungsrat möchte den Dieben mit einer Kopie der Tür den Triumph nehmen, das Gedenken zu stören? Können Sie das verstehen?

Hammermann: Natürlich kann ich das nachvollziehen. Vor allem die Meinung der Überlebenden ist uns immer sehr wichtig. Aber da die Entscheidung auch für den zukünftigen Umgang mit der originalen Bausubstanz in der Gedenkstätte wegweisend ist, sollte die Diskussion noch einmal vertieft werden.

Warum ist Ihnen diese Diskussion so wichtig?

Hammermann: Meines Erachtens macht man es sich zu einfach, wenn man diese Lücke nach dem größten Anschlag auf die Gedenkstätte einfach schließt. Es geht auch um die Frage, was dieser Vorfall über den Zustand unserer Gesellschaft aussagt. Auch wenn wir die Hintergründe der Tat noch nicht kennen, so würde ich es sehr begrüßen, wenn man an diesem Ort ähnlich verfahren würde wie die Gedenkstätte Sachsenhausen nach dem antisemitisch motivierten Brandanschlag auf die Baracke 38, dem Unterbringungsort der jüdischen Häftlinge. Einen Teil der abgebrannten Baracke ließ man bestehen. In einer Ausstellung thematisierte man die antisemitisch motivierte Tat.

Sie sprechen von einem Anschlag. Gehen sie von einem politisch motivierten Diebstahl aus?

Hammermann: Ja, ich denke der Diebstahl war politisch motiviert. Andere teilen diese Meinung.

Was war im November Ihre erste Reaktion auf den Diebstahl?

Hammermann: Ich wurde von dem privaten Wachdienst, der die Gedenkstätte auch in der Nacht bewacht, über den Diebstahl informiert. Der Wachdienst hat mich damals direkt in der Nacht angerufen und mir von dem Diebstahl berichtet. Mich hat dieser Akt der Auslöschung der Erinnerung entsetzt.

Wie groß ist ihre Hoffnung, dass die Tür gefunden wird?

Hammermann: Trotz des Aufrufs in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" gibt es noch keine Hinweise.

Gab es in der Vergangenheit ähnlich bedeutende Diebstähle in der Gedenkstätte?

Hammermann: Diebstähle nicht. Aber direkt nach dem 11. September 2001 kletterten Unbekannte über die Mauer, die die Gedenkstätte umgibt, und haben die rekonstruierten Baracken mit antisemitischen Parolen beschmiert.

Als Sicherheitsvorkehrungen ist nun auch Videoüberwachung für die Gedenkstätte im Gespräch. Das ist wahrscheinlich auch kein einfacher Schritt für Sie.

Hammermann: Ja und nein, zwar hat man die Gedenkstätte auch mit Rücksicht auf die Würde des Ortes, der ja auch ein Friedhof ist, nicht flächendeckend mit Kameras ausgestattet. Wenn es aber für radikalisierte Teile der Gesellschaft kein Tabu mehr darstellt, mit hoher krimineller Energie in eine Gedenkstätte einzubrechen und historische Gebäudeteile zu stehlen, dann müssen wir darauf reagieren.

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