Warum es heuer so wenig Mücken gibt
In diesem Jahr gibt es in Bayern verhältnismäßig wenig Mücken. Ein Experte erklärt, warum das so ist und wagt eine Prognose für den restlichen Sommer.
In den letzten Jahren haben immer wieder Mücken den Menschen die Freude am Sommer verdorben. Vor allem im Hochwasserjahr 2013 quälten uns die Plagegeister und raubten einem den Schlaf.
In diesem Jahr, so der Eindruck vieler, sind deutlich weniger Mücken in Bayern unterwegs. Dies bestätigt auch der Mückenexperte Professor Ernst-Gerhard Burmeister, der bis zu seiner Pensionierung stellvertretender Direktor der Zoologischen Staatssammlung in München war. "Das sind heuer definitiv weniger als sonst", so Burmeister. Er führt dies vor allem auf zwei Faktoren zurück: den milden Winter und den trockenen Sommer.
Milder Winter war schlecht für die Mücken
"Es ist ein Irrglaube, dass es bei milden Wintern mehr Mücken gibt", so der Experte. Denn die Fauna in Bayern sei auf deutlich kältere Temperaturen eingestellt, als wir sie zuletzt hatten. Deshalb vermehren sich Pilze und Bakterien verhältnismäßig stark, wenn es wenig Schnee gibt und die Temperaturen eher mild sind. "Die Bakterien und Pilze setzen sich dann auf die Eier und zerstören sie", so der Mückenexperte.
Hinzu kommt, dass es heuer im Frühjahr und Sommer verhältnismäßig trocken war. "Der Grundwasserspiegel ist extrem niedrig und es fehlen feuchte Stellen, in denen die Larven schlüpfen können", so Burmeister.
Experte rechnet nicht mehr mit Mückenplage
Kommt das dicke Ende in Sachen Mückenplage denn noch oder sind wir schon aus dem Gröbsten raus? "Ich glaube nicht, dass wir in Bayern in diesem Jahr noch eine größere Mückenplage bekommen", legt sich der Experte fest: "Es müsste schon sehr heftig in nächster Zeit regnen, und dann wären die Mückenplagen eher lokal begrenzt."
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