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Medizin
05.05.2017

Warum es in Bayern so viele Kaiserschnitte gibt

Bei etwa einem Drittel der Geburten wird ein Kaiserschnitt gemacht. Geplante Wunschkaiserschnitte machen dabei nur einen kleinen Teil aus.
Foto: Daniel Karmann, dpa

In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Zahl der Kaiserschnitte in Bayern verdoppelt. Warum Hebammen die Zahlen kritisch sehen und Ärzte dennoch häufig zum Skalpell greifen.

Ein kleiner Schnitt, etwa acht bis 15 Zentimeter lang, ist für jedes dritte bayerische Baby der Weg ins Leben. Das geht aus aktuellen Zahlen der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) hervor, einer der großen bundesweiten gesetzlichen Kassen mit 1,8 Millionen Versicherten. Demnach lag 2016 der Anteil der Kaiserschnittentbindungen bei der KKH in Bayern bei 33,1 Prozent – fast identisch mit dem Wert aus dem Vorjahr. Damit liegt der Freistaat weiterhin leicht über dem Bundesdurchschnitt. Den beziffert die KKH für das Jahr 2016 mit 31,2 Prozent – ein kleiner Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Denn 2015 lag die Kaiserschnittquote in Deutschland noch bei 31,8 Prozent.

In Bayern gibt es besonders viele Kaiserschnitte

Zwischen den einzelnen Bundesländern gibt es bei der Anzahl der Kaiserschnitte enorme Unterschiede. In Bayern ist die Quote besonders hoch – die Zahlen der Krankenkasse zeigen, dass es 2016 nur in Hamburg, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und im Saarland mehr Kaiserschnitt-Geburten als im Freistaat gab. Die wenigsten Kaiserschnitt-Entbindungen, 20,3 Prozent aller Geburten, gab es in Sachsen. Die meisten mit über 39 Prozent im Saarland.

Alle diese Zahlen sind dem bayerischen Hebammen Landesverband viel zu hoch. „Nur zehn bis 15 Prozent wären gerechtfertigt“, sagt Astrid Giesen, die Vorsitzende des Verbandes. Ihrer Meinung nach profitieren Babys mehr von einer natürlichen Geburt: „Das Kind bekommt dabei eine hormonelle Stimulation. Kinder, die mit einem Kaiserschnitt geholt werden, haben häufig Anpassungsprobleme.“

Für Giesen führt unter anderem die Einstellung der Frauen zu der nach wie vor hohen Zahl an Kaiserschnitten: „Es liegt im Trend, dass alles planbar ist. Und eine natürliche Geburt ist das eben nicht.“ Hauptursache sei aber eine ganz andere: Giesen glaubt, dass die Gründe vor allem haftungsrechtlicher Natur sind. Denn mit einem Kaiserschnitt seien Geburtshelfer auf der sicheren Seite, weil sie rechtlich besser abgesichert seien. „Man müsste das Haftungsrecht neu überdenken“, fordert sie.

Dass entscheidende Gründe für die hohe Anzahl an Kaiserschnitten die bessere rechtliche Absicherung und auch eine geringere Risikobereitschaft der Geburtshelfer sind, sagt auch Prof. Dr. Arthur Wischnik, Chefarzt der Frauenklinik am Augsburger Klinikum. Er macht deutlich: „Es gibt viele Prozesse wegen kindlicher Schäden bei einer vaginalen Geburt. Aber ich wüsste keinen, der wegen eines überflüssigen Kaiserschnitts geführt worden wäre.“ Daraus abzuleiten, dass Kaiserschnitte generell sicherer seien, ist seiner Ansicht nach aber falsch. „Wenn eine vaginale Geburt so vonstatten geht, wie man es sich wünscht, ist sie absolut eine sichere Sache“, sagt der Mediziner und ergänzt: „Aber bei einem schlechten Herzfrequenzmuster wird man heute einen Kaiserschnitt machen. Ich halte es auch für legitim, wenn Geburtshelfer den Schutz ihrer eigenen Belange im Kopf haben. Denn bei einem Geburtsschaden wird immer prozessiert – und wenn das nicht die Eltern machen, dann die Krankenkassen.“

Nicht nur bei einem schlechten Herzfrequenzmuster greifen die Ärzte zum Skalpell. Sondern etwa auch dann, wenn wegen der Größe des Babys oder einer atypischen Lage der normale Geburtsweg nicht ausreicht oder das Kind in der Gebärmutter mangelversorgt wird und zu wenig Sauerstoff bekommt. „In so einem Fall könnte das Gehirn des Kindes in Mitleidenschaft gezogen werden“, sagt Wischnik.

Ein Drittel der Kinder kommt per Kaiserschnitt

2163 Geburten gab es im vergangenen Jahr an der Augsburger Frauenklinik, ein Drittel der Kinder kam per Kaiserschnitt zur Welt. Nur etwa ein Sechstel davon seien aber geplante Wunschkaiserschnitte gewesen. „Die Zahl der Wunschkaiserschnitte wird oft überschätzt“, sagt Wischnik. Dennoch haben sie über die Jahre zugenommen. Denn: „Bis Mitte der 90er Jahre haben wir den Frauen gesagt, dass sie sich einem erhöhtem Risiko aussetzen, wenn sie sich einer Operation unterziehen. Aber das ist heute kein Argument mehr, um einer Frau einen Wunschkaiserschnitt zu versagen.“

Wie sehr sich die Kaiserschnittquote in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat, zeigt auch ein Blick auf die Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik. Seit dem Jahr 1991, als noch rund 16 Prozent der Babys mit einem Kaiserschnitt auf die Welt geholt wurden, hat sich die Anzahl in Bayern mittlerweile in etwa verdoppelt. Dieser enorme Anstieg gilt aber nicht nur für den Freistaat, sondern auch für die Quote auf Bundesebene.

Auf diese Entwicklung reagieren nun die Grünen. Sie wollen die Kaiserschnittrate senken. Dafür sollen Hebammen und Ärzte verstärkt für Mehrlingsgeburten und Risiken wie die Beckenendlage des Babys, bei der das Kind nicht mit dem Kopf nach unten im Mutterleib liegt, trainiert werden, heißt es in einem aktuellen Beschluss der Bundestagsfraktion.

Außerdem soll nach dem Willen der Grünen die Vergütung für natürliche Geburten der von Kaiserschnitten angepasst werden – denn bisher können Krankenhäuser mehr abrechnen, wenn ein Kind mit einem Kaiserschnitt auf die Welt kommt. (mit dpa)

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