Wasser zu warm: Verenden bald die Fische in den Gewässern?
Die anhaltende Hitze bereitet nicht nur vielen Menschen Probleme. Für die Fische in den aufgeheizten Gewässern könnte es bald kritisch werden.
Glutofen Bayern - schon seit Wochen herrschen in der Region tropische Temperaturen. Die Gewitter am Mittwoch brachte nur kurze Abkühlung - doch jetzt steigen die Temperaturen wieder auf um die 30 Grad. Kein Wunder also, dass sich auch die Flüsse und Seen in der Region kräftig aufgeheizt haben. Temperaturen von deutlich über 20 Grad in den Gewässern freuen zwar die Badefreunde, doch der Natur machen sie zu schaffen.
Denn die Fische vertragen mehr als 28 Grad nicht. Dann droht den Tieren der Hitzeschlag oder sie bekommen womöglich nicht mehr genügend Sauerstoff ab. "Ein Fischesterben wäre die Folge", sagt Karl Spanowsky vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth. Dadurch wiederum entstünden Bakterien, die auch den Wasserpflanzen gefährlich werden könnten: „Es passiert dann im Fluss so etwas ähnliches wie das Umkippen eines Teichs“, erklärt der Experte.
In der Wörnitz wird es kritisch
In der Wörnitz im Landkreis Donau-Ries könnte es bald so weit sein. „Die 28 Grad hat es in der Wörnitz jetzt bald“, so Spanowsky. Die für die kommenden Tage gemeldeten Gewitter könnten die dringend benötigte Abkühlung bringen. Bleiben sie aber aus, dann wird es eng für Arten wie die Forelle, die Mühlkoppe, den Zander oder die Laube.
In anderen Flüssen in der Region ist es noch nicht so weit, aber auch hier herrschen außergewöhnlich hohe Temperaturen. In der Donau wurden am Donnerstag bei Donauwörth 22,5 Grad gemessen, in der Iller bei Wiblingen (Kreis Neu-Ulm) 21,5, in der Mindel bei Offingen (Kreis Günzburg) 21,4, in der Günz bei Waldstetten (Landkreis Günzburg) 23,8 und in der Schmutter bei Fischach 20,8 Grad. "Diese Werte liegen jedoch deutlich unterhalb des für die Gewässerökologie kritischen Bereichs", sagt eine Sprecherin des Bayerischen Landesamts für Umwelt in Augsburg.
Auch der Lech ist mit über 20 Grad sehr warm. "Durch die Staustufen gibt es viele stehende Flächen, auf die die Sonne knallt. Auf der anderen Seite fließt in den Lech immer noch Schmelzwasser, so dass der Fluss nicht ganz so heiß wird", so Karl Spanowsky.
Rekordwert am Starnberger See
Und wie sieht es mit den Seen aus? Im Starnberger See wurde am Donnerstag mit 26,3 Grad sogar ein neuer Rekordwert gemessen. Nicht viel kühler ist es im Ammersee, der 25 Grad warm ist. "Kleinere Seen aber werden meist von kühlem Grundwasser gespeist, da gibt es in der Regel keine besondere Gefährdung", so Spanowsky.
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