Weißes Minischwein war fünf Monate im Allgäu auf der Flucht
Fünf Monate lang war das weiße Minischwein Benni im Allgäu auf der Flucht. Dabei hat es stark abgenommen und wäre fast erfroren. Doch die tierische Geschichte ist gut ausgegangen.
Vor fünf Monaten ist Benni von einem Bauernhof in Frauenzell (Oberallgäu) geflüchtet. Der weiße Eber, eine Mischung aus Haus- und Hängebauchschwein, trieb sich in einem großen Wald zwischen Altusried und Leutkirch herum – auch jetzt bei dieser Kälte noch. Er drohte zu erfrieren.
Am Dienstag dann die Rettung: Wolfgang Schwarz, der für das Gebiet zuständige Jäger, konnte ihn endlich einfangen. „Ich bin so froh. Noch ein paar Tage später und Benni wäre vielleicht wegen der Kälte verendet“, sagt der 60-Jährige. „Als wir ihn fingen, hat er gezittert wie Espenlaub. Außerdem hat er stark abgenommen.“ Jetzt befindet sich der Eber wieder auf dem Hof im Oberallgäu.
Weißes Minischwein war auf Videoaufzeichnungen zu sehen
Schon vor Wochen war die Geschichte um die Suche nach Benni durch die Medien gegangen. Jäger hatten nächtliche Videoaufzeichnungen ausgewertet, auf denen ein weiß-graues Minischwein im Bereich des Friesenhofener Waldes zu sehen ist. Das konnte kein normales Wildschwein sein. Benni wiegt 30 bis 40 Kilo und hat einen auffälligen, langen Schwanz – nicht geringelt, eher wie der eines Ponys.
Jäger Schwarz war sich schnell sicher: Das ist Benni. Er kennt den Eber nämlich schon lange – aus einem traurigen Anlass. Benni war von einem Vorbesitzer unter katastrophalen Verhältnissen in einem dunklen Kellerverschlag gehalten worden. Ein Tierarzt hatte ihn dort entdeckt und befreien lassen. Der circa drei bis vier Jahre alte Eber war dann auf den Bauernhof bei Frauenzell vermittelt worden. Von dem Benni dann im Sommer geflohen ist.
Jäger baute Sauenfalle für Benni
Weil die Temperaturen immer grimmiger wurden und der Jäger fürchtete, dass Benni in anderen Revieren womöglich geschossen wird, hat Wolfgang Schwarz eine Sauenfalle gebaut, in die der Eber tappte. „Benni war anfänglich sehr ängstlich und aggressiv. Ich habe ihn dann mit Weihnachtsplätzchen gefüttert. Nach zwei Stunden konnte ich ihn schon streicheln“, freut sich Schwarz. „Ich bin so froh, dass die Geschichte nun mit einem Happy End ausgegangen ist.“
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