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München
26.11.2017

Wenn Armut zur Lebensgefahr wird

Für Obdachlose kann der Winter lebensbedrohlich sein.
Foto: Christian Gall

Für Obdachlose beginnt mit dem Winter die gefährlichste Jahreszeit. Wie Städte in Bayern darauf reagieren und warum offenbar immer mehr Menschen keine Wohnung haben.

Mit elf Mitbewohnern teilt sich Joscha* heute Nacht ein Zimmer. Er kennt keinen von ihnen, weiß nicht, ob sie ihn in Ruhe schlafen lassen. Unter seinem Arm trägt er ein weißes Laken, eine blaue Decke und ein paar Blätter Toilettenpapier. Das bekommt jeder, der in Münchens Bayernkaserne schlafen will, in die Hand gedrückt. Doch eigentlich will hier niemand schlafen. Wer hier übernachtet, der muss es tun. Die Alternative wäre, draußen zu (er)frieren.

Im Norden von München bietet die Hilfsorganisation „Schiller 25“, eine Einrichtung des Evangelischen Hilfswerks, das Kälteschutzprogramm an. Unterstützt wird sie dabei von der Stadt München. Jede Nacht können bis zu 850 Menschen von Anfang November bis Ende April in der Bayernkaserne schlafen. Im letzten Winter verbrachten 3111 Menschen hier ihre Nächte. Jede größere Stadt in Bayern hat ihr eigenes Kälteschutzprogramm.

"Little Homes": Winzige Häuser auf Paletten

München ist mit seiner zentralen Unterbringung die Ausnahme. Andere Städte setzen auf kleinere Unterkünfte. Augsburg etwa stellt Wohnungslosen ein Übergangswohnheim mit 90 Plätzen sowie 77 Obdachlosenwohnungen zur Verfügung. Auch Nürnberg setzt auf kleinere Unterkünfte. Dort startete für diesen Winter zudem ein privates und ausgefallenes Projekt. Der Kölner Verein „Little Homes“ baut winzige Häuser, die auf dreieinhalb Europaletten stehen. Den Bewohner bieten sie drei Quadratmeter Wohnfläche, eine Matratze sowie eine Kochmöglichkeit samt Waschbecken. Und Schutz vor der Kälte.

Joscha wird nur kurz in Münchens Bayernkaserne bleiben – das hofft er zumindest. Der sportliche Mann schläft hier zum ersten Mal. In dieser Woche tritt er eine neue Arbeitsstelle bei einer Zeitarbeitsfirma an. Er hofft, dass diese ihm eine Unterkunft organisiert. Bis das passiert, hat der gebürtige Ungar keine Möglichkeit, irgendwo zu schlafen – sein Gehalt reicht nicht für eine Wohnung in München.

Für Obdachlose kann der Winter lebensbedrohlich sein. Städte bieten daher Hilfsprogramme für Menschen ohne Wohnung an.
Foto: Christian Gall

So wie Joscha geht es vielen Menschen. Wie viele es im Augenblick genau sind, weiß jedoch niemand. Bundesweit rechnet die Wohnungslosenhilfe mit 1,2 Millionen Obdachlosen bis zum Jahr 2018. Die letzte statistische Ergebung für Bayern stammt aus dem Jahr 2014. Damals wurden im Freistaat 12.053 Menschen ohne Wohnung gemeldet. Aktuell gibt es Schätzungen, die von 20.000 bis 25.000 Wohnungslosen ausgehen. Allein in München lebten im vergangenen Sommer knapp 8500 Wohnungslose, schätzt die Stadtverwaltung. In Nürnberg sind es schätzungsweise 1800 Betroffene, in Augsburg geht man von etwa 1000 Betroffenen im Stadtgebiet aus.

Etwa einer von zehn Klienten in Bayernkaserne ist Deutscher

Von denen schlafen nicht alle auf der Straße. Wohnungslos bedeutet, keinen festen Wohnsitz zu haben. Viele Betroffene finden trotzdem irgendwo eine Bleibe, entweder bei Freunden oder in sozialen Notunterkünften. Die Stadt München geht davon aus, dass rund 550 Menschen auf der Straße leben. Die Gründe dafür nennt der Sprecher des Münchner Sozialreferats Frank Boos: „Viele dieser Menschen hätten einen Anspruch auf Unterbringung in unserem Wohnungslosen-System, lehnen dies aber aus unterschiedlichen Gründen ab.“ Andere Menschen, die etwa ihren Wohnraum in einem europäischen Nachbarbarland aufgeben und ohne Wohn- und Arbeitsperspektive nach München kommen, haben laut Boos zunächst keinen Anspruch auf eine Unterbringung – mit Ausnahme des Kälteschutzprogramms. Bei Joscha ist es anders: Er kann sich trotz Arbeit keine Unterkunft leisten. Für die stellvertretende Leiterin von „Schiller 25“, Mariana Doncheva, ist das eine vertraute Situation: „In München finden Menschen wesentlich leichter eine Arbeit als eine Wohnung.“

In München gibt es eine zentrale Unterkunft, in Nürnberg wurde ein Projekt mit kleinen Holz-Boxen gestartet.
Foto: Christian Gall

Die meisten Klienten der Bayernkaserne kommen aus Osteuropa. Ein Viertel aus Rumänien, etwa 22 Prozent aus Bulgarien. Etwa einer von zehn Klienten in Bayernkaserne ist Deutscher. „Diese Menschen sind irgendwie aus dem System gefallen“, sagt Mariana Doncheva. Einige von ihnen sind alkoholabhängig, manche haben psychische Krankheiten. Mit Flüchtlingen haben es die Helfer in der Bayernkaserne hingegen so gut wie nie zu tun. Wenn sie in Deutschland bleiben dürfen, müssen sie sich zwar eine Wohnung suchen – solange das dauert, bleiben sie als „Fehlbeleger“ weiterhin in den Asylunterkünften.

Obdachlosigkeit spielt jedoch nicht nur in den ganz großen Städten Bayerns eine Rolle. Das zeigt auch ein Blick in die Region: So ist beispielsweise eine Unterkunft der Stadt Friedberg für rund zehn Personen dauerhaft voll, manchmal sogar überbelegt, so dass weitere Wohnungen angemietet wurden. Die Marktgemeinde Mering hat drei Wohncontainer und eine Wohnung für Betroffene zur Verfügung gestellt. Auch hier sei der Bedarf damit bei Weitem nicht gedeckt, bestätigt Bürgermeister Hans-Dieter Kandler. *Name geändert

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