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Würzburg
29.12.2017

Wie Islamisten Kinder als "Gotteskrieger" rekrutieren

Ein IS-Mitglied zeigt Kindern in der Kunar-Provinz in Afghanistan den Umgang mit einer Pistole. Das Bild entstand im Juli 2015.
Foto: Ghulamullah Habibi, dpa (Archivfoto)

Wie Islamisten versuchen, selbst siebenjährige Kinder in Deutschland als "Gotteskrieger" zu rekrutieren. Bald landet der Fall eines Würzburgers vor Gericht.

Die Anklage der Generalstaatsanwaltschaft München klang zunächst abenteuerlich: Abdulhadi B. aus Syrien lebte mit seiner deutschen Lebensgefährtin und deren siebenjährigem Sohn in Würzburg. Hinter der harmlosen Fassade eines Medizinstudenten soll der 29-Jährige als "Schläfer" der islamistischen Terrorgruppe IS auf seine Chance gewartet haben.

Glaubt man den Recherchen der Anti-Terror-Ermittler, so hatte der Syrer mit Verbindungen zum IS anderes im Kopf, als Arzt zu werden. Er soll sich an Plänen für einen Anschlag auf eine Synagoge in Berlin beteiligt haben. Und B. soll dem damals siebenjährigen Sohn seiner früheren Lebensgefährtin Propaganda-Videos des IS gezeigt und ihn geprügelt haben, um ihn als Kindersoldaten zu trainieren.

Hans-Georg Maaßen, Chef des Verfassungsschutzes, kennt das Problem, insbesondere bei Kindern von deutschen Dschihadisten, die "islamistisch sozialisiert und indoktriniert aus den Kampfgebieten nach Deutschland zurückkehren". Es gebe Kinder, die in Schulen im IS-Gebiet "einer Gehirnwäsche unterzogen wurden und in starkem Maße radikalisiert sind", sagte er.

Sechsjähriger sprach plötzlich von Ungläubigen

"Für uns ist das ein Problem, weil diese Kinder und Jugendlichen mitunter gefährlich sein können." Der Spiegel berichtete unlängst vom sechsjährigen Neffen eines Berliner Taxi-Unternehmers aus Syrien, der nach der Rückkehr nach Deutschland plötzlich von "Kuffar" (Ungläubigen) redete, die Hand wie zu einer Pistole formte und auf Polizeiautos zielte.

Im Internet zeigen Videos, wie Kinder gezielt indoktriniert werden: Kleine Jungs werden ermutigt, Gefangene des IS mit einer Pistole in den Kopf zu schießen. "Es gibt Bilder, die Kindersoldaten auf Häuserdächern zeigen, in der Pose eines eiskalten Scharfschützen", berichtet der Spiegel.

Rechenaufgaben mit Kalaschnikow-Maschinenpistolen

In Mathematikbüchern für Kindersoldaten sind Rechenaufgaben, in denen statt Äpfel und Birnen Kalaschnikow-Maschinenpistolen addiert werden. Wie sich der Verlust an Empathie auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirke, sei "schwer abzusehen", sagt eine Verfassungsschützerin.

Vielleicht so wie bei dem 14-jährigen Deutschen aus Aschaffenburg, den Terrorfahnder im vorigen Frühjahr festnahmen: Er drohte mit einem 16-Jährigen aus Mannheim, bis zu 400 Menschen in Aschaffenburg mit Schnellfeuergewehren zu erschießen. Es war ein abgehörtes Telefonat, das die Ermittler alarmierte. Waffen fanden sie nicht. So standen sie vor der Frage: echter Terrornachwuchs oder nur dumme Teenagersprüche?

Nicht immer bleibt das harmlos: Ende des Jahres versuchte ein Zwölfjähriger zweimal, einen Bombenanschlag auf den Ludwigshafener Weihnachtsmarkt zu verüben. Der selbst gebaute Sprengsatz detonierte jedoch nicht. In Deutschland sind nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière seit dem Jahr 2000 insgesamt 16 Terroranschläge verhindert worden – drei allein in diesem Jahr.

Der syrische Medizinstudent in Würzburg war den Justizbehörden zunächst 2016 durch sein aggressives Verhalten gegenüber seiner Lebensgefährtin aufgefallen. Um sie von einer Trennung abzubringen, hatte er sie in ihrer Wohnung überfallen, geschlagen, getreten und mit einem Messer mit dem Tod bedroht. Dafür wurde er zu fünf Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt.

Bis zu einem Urteil in dem Fall des Terrorismusverdachts gilt für B. die Unschuldsvermutung. Aber dem Oberlandesgericht München ist der Verdacht gut genug belegt, es ließ die Anklage gegen den Würzburger Studenten zur Verhandlung zu. Der Prozess gegen B. – der seit Bekanntwerden seiner Drohungen vor über einem Jahr in Haft sitzt – soll demnächst beginnen.

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