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Allgäu
27.02.2015

Wie eine Allgäuerin zu einer Schokoladen-Plantage kommt

Kakao-Frucht am Baum -Allgäuerin Andrea Mast hat in der Frucht ihre Berufung gefunden. (Foto: Heike Sonnberger dpa)

In Costa Rica entdeckt eine Allgäuerin ihre Liebe zur Schokolade und wird Plantagenbesitzerin. Jetzt ist sie zurück und verkauft im Oberallgäu Pralinen aus Ur-Schokolade.

Dass das Schlaraffenland in Krugzell liegt, spricht sich allmählich herum. Mandel-Tonka-Pralinen und andere Schoko-Köstlichkeiten gedeihen in dem Ortsteil von Altusried im Oberallgäu. Und das Beste: Man darf sich ohne schlechtes Gewissen daran laben. Darf genießen, der zarten Versuchung nachgeben, muss nicht um seine Linie fürchten, ja tut etwas für seine Gesundheit. Geht das?

Andrea Mast hat eine Ur-Schokolade aus rohen Kakaobohnen entwickelt. Auf der Suche nach alten, schmackhaften Sorten bereist sie die ganze tropische Welt, von Panama bis Bali, von Vietnam bis Sri Lanka.

Ihre Geschichte beginnt so: „Wir sind dann mal weg“, sagte Familie Mast 2009 und genehmigte sich ein Jahr Auszeit in Costa Rica. Beide Elternteile sind Lehrer und nahmen ein Sabbatjahr, das Haus wurde an Freunde vermietet.

In Costia Rica entdeckt die Allgäuerin ihre Liebe zur Schokolade

In Costa Rica begegneten sie dem amerikanischen Rohkost-Pionier David Wolfe. Mast erlebte, wie man aus rohen Bohnen Schokolade macht und wie diese schmeckt. Darauf wollte sie im Allgäu nicht verzichten. Die Hürde war nur: Um sie haltbar zu machen, werden in der traditionellen Herstellung die Kakaobohnen fermentiert – der Zucker des Fruchtfleisches vergärt zu Essigsäure – und geröstet. Was tun?

Nun griff das Schicksal ein. Zunächst in Form ihrer damals 5-jährigen Tochter Hannah, die auf dem Rückweg von Panama nach Costa Rica unbedingt auf einen Spielplatz wollte. Dort begegneten sie einer Frau namens Dorothy. Sie besitzt in Panama eine Kakaoplantage mit alten Edelsorten. In vielen Versuchen wurde die beste Trocknungs-Methode entwickelt, um rohe Kakaobohnen haltbar zu machen.

Dass sie auf einer „Plantage“ ist, realisierte Andrea Mast beim ersten Besuch zunächst nicht. Der immergrüne Kakaobaum fühlt sich wohl in Gesellschaft anderer Gewächse. Mücken, die die kleinen, nur zwei Tage offenen Blüten bestäuben, brauchen modriges Unterholz. Permakultur mitten im Dschungel. Keine Chemie bedeutet aber, dass die Hälfte der Ernte „verloren geht“ oder, anders ausgedrückt, im natürlichen Kreislauf bleibt.

Schokolade aus "Self Trade"-Anbau

Doch es tut sich was. Mittlerweile experimentieren auf diesem Gebiet einige kreative Produzenten mit selbst hergestellter Brennnessel-Jauche und anderen Produkten, die bei uns im Bio-Anbau nicht mehr wegzudenken sind. Auf ihren Reisen tauschte sich Andrea Mast mit mehreren Pionieren aus. So stieß sie letzten Sommer in Panama zufällig auf einen 81-jährigen Schotten. Er war begeistert von ihrer Ernte-Methode und setzte diese bei seinen eigenen Kakao-Bäumen gleich in die Tat um. Dann geschah so etwas wie ein kleines Wunder. Die Indios in der Nachbarschaft hatten ihre Kakao-Bäume seit Jahren nicht mehr gepflegt oder geerntet, weil sich das zu den Knebelpreisen herkömmlicher Zwischenhändler nicht lohnt.

Doch Andrea Mast zahlt ein Vielfaches. Ihr Projekt „Self Trade“ funktioniert ohne Zwischenhandel. Sie kennt alle Produzenten persönlich, schaut regelmäßig vorbei, liefert die zum Trocknen nötigen Dörrapparate in den Dschungel. Ein Land mit verrottenden, vom Pilz befallenen Kakaobäumen erblüht im Wortsinn zu neuem Leben. Und die Indios erfahren Wertschätzung für ihre Arbeit. Mast strebt an, dass sich daraus Bio-Kooperativen entwickeln. Erstaunlich ist, dass dort, wo Kakao angebaut wird, man keine Schokolade kennt. Die Arbeiter erfahren durch Kostproben zum ersten Mal, was man aus ihrem Produkt machen kann.

Eine kleine Bohne mit viel Kraft

Die Kakaobohne wurde im 17. Jahrhundert grammweise in Apotheken als stärkende Arznei verkauft. Nicht zu Unrecht, belegen heute wissenschaftliche Studien. Sie ist ein winziges Kraftwerk, enthält so viele Antioxidantien wie kein anderes Nahrungsmittel und mehr als 300 Vitalstoffe, etwa das antriebssteigernde Dopamin, Magnesium, Eisen, Zink, Kalium und Vitamin C. Viele dieser Stoffe gehen verloren, wenn über die 42-Grad-Grenze erhitzt wird.

Möglichst naturbelassen wollte Andrea Mast die getrocknete rohe Kakaobohne nach Europa bringen. Doch es galt viele Hürden zu überwinden. Etwa die Zulassung als landwirtschaftliches Gut durch die Behörden – sowohl beim Export aus den Tropen als auch bei der Einfuhr nach Deutschland. Andrea Mast ließ nicht locker. 2011 gründete sie ihre Firma „Kakao pur“. Ihre Schokoladen-Seminare waren so schnell ausgebucht, dass sie eine Ausbildung zum „Chocolate Instructor“ entwickelte. 18 Frauen geben das Wissen rund um die braune Bohne inzwischen weiter.

Und so sind Jakob und Hannah, die Sprösslinge der Allgäuerin, nun nicht mehr die einzigen Kinder, die Schoko-Pralinen als gesundes Pausenbrot in die Schule mitbekommen.

Zu sehen ist Andrea Mast am kommenden Sonntag, 1. März, um 9 Uhr im ZDF in der Sendung „Sonntags – TV fürs Leben“.

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