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  3. Bayern: Winterstörche sind ein Massenphänomen

Bayern
26.01.2015

Winterstörche sind ein Massenphänomen

Dieser Storch der in unserem Gefilde überwinterte flog zu Besuch nach Margertshausen und beobachtete die Margertshauser von dem Scheunendach des Landwirts Hartmann aus. Fotografiert von Gottfried Biber
Foto: Gottfried Biber

Die Zahl der Störche in der Region steigt von Jahr zu Jahr. Doch was geschieht, wenn die Abkömmlinge von Zuchtstationen altersbedingt verschwinden?

Zehn Störche in Oettingen – und das mitten im Winter. Anton Burnhauser konnte es nicht fassen, was er bei seiner nächtlichen Inspektionstour in dem Ries-Städtchen entdeckte. Sechs Tiere standen auf Nestern, die übrigen vier auf Dächern im Ortszentrum. Oettingen ist neben Donauwörth der einzige Standort in Schwaben, der seit dem Zweiten Weltkrieg durchgehend von Störchen besetzt ist. Bisher gab es dort einen Horst, seit 2013 sind es vier. Den Fachleuten war immer klar, dass Oettingen ein exzellenter Storchenbrutplatz ist. Aber warum diese große Präsenz im Winter? Insgesamt hat der Experte dieser Tage in Schwaben 46 Winterstörche gezählt. Seit drei Jahren ist der Bestand nahezu unverändert. „Er scheint sich auf diesem Niveau einzupendeln.“ Im Ries gibt es 20 Überwinterer, im schwäbischen Donautal 14 und im südlichen Bereich, zwischen der A8 und der A96, sind es zwölf. Am Ammersee im oberbayerischen Raisting residieren sechs Störche und im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen fünf Paare.

Burnhauser, ein ausgewiesener Weißstorch-Experte, ist von der Entwicklung nach wie vor überrascht. Früher waren Winterstörche Einzelfälle. Es waren verletzte Tiere oder Jungvögel, die den Abflug verpasst hatten. „Heute ist es ein Massenphänomen.“ Es begann Ende der 1990er Jahre/Anfang 2000. Die Zahl der Überwinterer stieg explosionsartig. Viele der Tiere kamen damals aus Aufzuchtstationen der Nachbarländer im Südwesten. Dort war versucht worden, ihnen das Zugverhalten abzugewöhnen. Viele haben sich in unserer Region angesiedelt und mit Wildstörchen gepaart.

80 Prozent Brutstörche

Über 80 Prozent der Überwinterer in diesem Jahr sind Brutstörche, die paarweise hier bleiben. Für Burnhauser ist das ein klares Indiz dafür, dass ein Partner den anderen dazu animiert hat. Die Störche sind stark sozial geprägt, die genetische Veranlagung für das Zugverhalten schlägt hier offenbar nicht mehr durch. „Man kann es auch als Live-Experiment sehen. Der Storch auf dem Weg zum Teilzieher, so wie bei Amsel und Buchfink.“

Obwohl immer mehr Störche ganzjährig bleiben, war von Winterverlusten in den letzten Jahren nichts zu hören. Die vergleichsweise milden Temperaturen spielen dabei sicher auch eine Rolle. Für Burnhauser steht fest: „Störche können sich ohne menschliche Hilfe durchschlagen.“ Denn die erfahrenen Altvögel sind sehr findig. Wenn es eng wird, zu viel Schnee liegt, der Storch nichts zum Fressen findet, dann fliegt er einfach weg. „Winterflucht“ sagen die Fachleute dazu. „100 oder 300 Kilometer zu bekannten Nahrungsplätzen sind für ihn kein Problem.“ Und er ist schnell wieder da.

Biologe widerspricht menschlichem Eingreifen

Damit kontert Burnhauser die immer wiederkehrende Forderung von Tierfreunden, Störche im Winter zu füttern. Der Biologe ist strikt dagegen. „Wir dürfen nicht so rigoros in die Natur eingreifen, sonst schaffen wir Abhängigkeiten.“ In Extremsituation sind die verwöhnten Störche dann hilflos und verhungern. „Wir müssen den Mut haben, uns da herauszuhalten, vielleicht auch Verluste zu riskieren. Denn da läuft offenbar ein Anpassungsprozess an die milden Winter und den sollten wir nicht stören.“ Niemand müsse sich dem Vorwurf aussetzen, der Verzicht auf die Fütterung der Winterstörche sei unterlassene Hilfeleistung für Not leidende Wildtiere.

Diese Thematik diskutiert Burnhauser jedes Jahr von Neuem auch mit langjährigen Storchenbetreuern wie Gunter Weinrich aus Neuburg, der bei jedem Wintereinbruch Anfragen von Bürgermeistern und besorgten Tierfreunden bekommt. „Burnhauser hat recht“, sagt er und rät wie auch der Landesbund für Vogelschutz von einer Fütterung der Wildvogelart ab. Mit einer Ausnahme: Für ein Paar, bei dem ein Partner vor Jahren am Flügel verletzt war, hat er bei einem Wasserrückhaltebecken einen Futterplatz ausgesucht. Den bestückt er, wenn es längere Zeit sehr kalt ist und die Störche im Schnee keine Mäuse mehr finden. „Das ist ein natürlicher Futterplatz“, verteidigt sich Weinrich. Anders sei es, wenn Leute die Vögel auf dem Misthaufen füttern oder auf der Terrasse. Beides hat er schon gesehen.

Zugvögel oder Teilzieher?

Wie geht es weiter mit den Winterstörchen? Burnhauser ist selber gespannt. Die Abkömmlinge aus den inzwischen geschlossenen Zuchtstationen werden in einigen Jahren altersbedingt aus der Population verschwinden und durch Wildstörche ersetzt werden. Werden die nachfolgenden Generationen wieder zu echten Zugvögeln oder bleiben sie Teilzieher? Das heißt, ein Teil bleibt, die anderen fliegen ins Winterquartier nach Spanien oder Afrika. Die Jungvögel jedenfalls haben noch einen Zugtrieb. Sie brechen im August ohne Eltern auf.

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