Wird Uli Hoeneß bald zum Freigänger?
Uli Hoeneß ist auf der Krankenstation der JVA - offenbar wegen Herzbeschwerden. Laut einem Bericht bereiten seine Anwälte Anträge vor, damit er nur noch die Nächte in Haft verbringt.
Uli Hoeneß befindet sich derzeit wegen Herzbeschwerden und Bluthochdrucks auf der Krankenstation der JVA Landsberg. Nun berichtet die Bild, dass seine Anwälte gerade mehrere Anträge vorbereiten sollen mit dem Ziel, dass Uli Hoeneß nur noch die Nächte in der JVA Landsberg verbringen muss. Hoeneß könnte damit bald Freigänger werden (AZ berichtete). Das würde bedeuten, dass der ehemalige FC Bayern-Boss tagsüber arbeiten könnte und abends dann ins Gefängnis zurückkehren müsste.
Vollzugslockerungen wie Freigang können 18 Monate vor der geplanten Entlassung gewährt werden, also bereits ab September. Infrage kämen Rothenfeld am Ammersee, eine Außenstation der JVA Landsberg – oder das Freigängerhaus der JVA München in der Leonrodstraße. Von da aus wäre es zur FC-Bayern-Zentrale auch nicht mehr weit.
Herzerkrankung und Bluthochdruck lauten die Befunde
Anlass zur Sorge bieten offenbar die Befunde Herzerkrankung und Bluthochdruck bei Uli Hoeneß. Der 62-Jährige soll sich schon einmal wegen Herzbeschwerden untersuchen haben lassen. Wie es Hoeneß genau geht, ist ein Geheimnis. Die JVA äußert sich nicht zu einzelnen Gefangenen. Auch der FC Bayern will auf Anfrage keine Stellungnahme zu Hoeneß abgeben.
Hoeneß ist offenbar seit Haftantritt krankgeschrieben
Fest steht, dass Hoeneß sich auf der Krankenstation des Landsberger Gefängnisses befindet. Offenbar ist er schon seit Haftantritt krankgeschrieben.
Fest steht auch, dass es auf der Krankenstation der JVA Landsberg nicht so streng zugeht wie in einem normalen Zellentrakt. Das beginnt bei der Größe der Zellen. Ein Vier-Mann-Haftraum hat dort 30 Quadratmeter und ein WC in einem separaten Raum. Eine normale Zelle hat etwa neun Quadratmeter. Dies hat der stellvertretende Gefängnis-Chef Harald Eichinger schon beim Pressetermin Ende März gegenüber unserer Zeitung erklärt.
Die Krankenzelle muss aber nicht zwingend mit vier Insassen belegt sein. Es gibt dort warmes Wasser, verstellbare Betten und richtige Matratzen im Gegensatz zu den Pritschen in den normalen Hafträumen. Maximal 23 Gefangene haben laut Eichinger Platz in der Krankenstation. Es gibt auch Einzelzellen. Einer der zwei Anstaltsärzte entscheidet, wer in welches Zimmer kommt.
Uli Hoeneß wohl von anderen Häftlingen abgeschottet
Ein weiterer Vorteil: In der Krankenabteilung hat Hoeneß keinen Kontakt zu normalen Gefangenen, eben nur zu anderen Kranken. Bereits vor zwei Wochen haben Medien unter Berufung auf einen Insider berichtet, dass Uli Hoeneß völlig abgeschottet von den normalen Häftlingen ist.
Demnach isst er auch alleine im Spital – nicht mit den anderen im großen Speisesaal. Hofgang soll Hoeneß ebenfalls allein haben. Er wird dabei anscheinend von einem extra für ihn abgestellten Beamten begleitet. Und noch ein Vorteil der Krankschreibung: Hoeneß muss im Gefängnis nicht arbeiten.
Angeblich hat sich die Stimmung unter den Gefangenen wegen dieser Sonderbehandlung gegen Hoeneß gedreht. Die Mitinsassen mögen es nicht, wenn einer bevorzugt wird. Dabei hatte die Anstaltsleiterin Monika Groß immer betont: „Bei uns werden alle gleich behandelt.“ (AZ/Holger Sabinsky-Wolf/ Franz Neuhäuser)
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