Zahnschmerzen von Beate Zschäpe sind nur ein Problem
Der NSU-Prozess war am Dienstag schnell vorbei. Denn Beate Zschäpe hat Zahnschmerzen. Es ist nicht das erste Mal, das ein Verhandlungstag vorzeitig beendet werden muss.
Der NSU-Prozess am Oberlandesgericht München ist wegen Zahnschmerzen der Hauptangeklagten Beate Zschäpe erneut ins Stocken geraten. Das OLG München beendete am Dienstag die Verhandlung einmal mehr vorzeitig. Von den drei geladenen Zeugen wurde nur einer angehört. Auf die eskalierende Vertrauenskrise zwischen Zschäpe und ihren Verteidigern ging das Gericht nicht ein.
Beate Zschäpe erwiderte Gruß ihres Verteidigers nicht
Zschäpe war am Morgen schweigend in den Verhandlungssaal geführt worden. Einen Gruß ihres Verteidigers Wolfgang Heer erwiderte sie nicht. Sie muss sich in dem Verfahren als Mittäterin für die zehn Morde des "Nationalsozialistischen Untergrunds" verantworten.
Über ihren Antrag, ihre Verteidigerin Anja Sturm abzuberufen, hat das Gericht noch nicht entschieden. Der Senat gewährte den Prozessbeteiligten eine Frist bis Donnerstag für Stellungnahmen.
Als einzige Zeuge sagte am Dienstag ein Mann aus, der Ende 1998 als 16-Jähriger einen Überfall auf einen Edeka-Markt in Chemnitz miterlebt hatte. Die Bundesanwaltschaft ist davon überzeugt, dass Zschäpes Partner Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt damals die Täter waren. Es ist der erste aktenkundige Überfall des NSU. Mit der Beute soll das Trio das Leben im Untergrund finanziert haben.
Der im Mai 2013 begonnene Prozess kommt seit mehreren Monaten nur noch vergleichsweise langsam voran. Mehrmals endeten Sitzungstage vorzeitig. Zschäpe hatte vor wenigen Wochen in einem Brief an das Gericht gebeten, nur noch an zwei Tagen pro Woche zu verhandeln. Dem kam das Gericht nach. Ursprünglich hatte der Senat drei Sitzungstage pro Woche geplant. dpa/AZ
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