Zerkarien-Alarm: Behörde warnt vor Saugwürmern in Badeseen
Schlechte Nachrichten für Badegäste im Schliersee oder im Tegernsee: Das Landratsamt Miesbach warnt vor unangenehmen Saugwürmern.
Hatten Sie nach dem Baden schon einmal einen juckenden Hautausschlag? Dann besteht die Möglichkeit, dass sie einer Entenbilharziose oder Zerkarien-Dermatitis zum Opfer fielen.
Zerkarien sind Larven. Und ihr Lebensraum nicht eben appetitlich: „Die Tiere nutzen Enten als Endwirt und Schlammschnecken als Zwischenwirt", sagt Katrin Grimmer vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen. "Die Eier der geschlechtsreifen Saugwürmer im Entendarm gelangen mit dem Kot ins Wasser und infizieren die Schnecken.“
Zerkarien: Lästig, aber nicht gefährlich
Allerdings ist es auch möglich, dass die Larven irrtümlich einen Badenden als Wirt ausmachen. Dann bohren sie sich in die Haut, sterben dort aber ab. Was bleibt, sind Hautreizungen, Jucken oder auch Ausschlag. "Das ist lästig, aber nicht gefährlich“, sagt Grimmer.
Eben dieses Szenario ist nun der Grund für den jüngsten Saugwürmer-Alarm in Oberbayern. Das Landratsamt Miesbach hat eine Warnung vor Zerkarien in den Seen des Kreises ausgesprochen.
In der Region hingegen gibt es laut Landesamt keinen Grund zur Zerkarien-Sorge. Auch Nachfragen bei Landratsämtern zeigten keine Unregelmäßigkeiten hinsichtlich der Zerkarien-Dichte. „Die jüngsten Proben bestätigten unseren Gewässern stets eine Top-Wasserqualität“, sagt Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamtes Landsberg am Lech. Die Landratsämter Augsburg-Land und Neu-Ulm berichten ebenfalls über keinerlei Auffälligkeiten in ihren Gewässern.
So können sich Badegäste schützen
Zerkarien können sich dann stark vermehren, wenn auf einige kühlere Tage mit bedecktem Himmel ein Schönwettertag folgt. „Schwimmer und vor allem spielende Kinder in Flachzonenbereichen können dann von Hunderten von Gabelschwanzlarven befallen werden“, sagt Grimmer.
Ein wenig Schutz vor den Saugwürmern könnten entsprechende Lotionen, Quallen- und Sonnenschutz bringen. Bei einem massiven Auftreten von Zerkarien-Larven empfiehlt das LGL in Erlangen als kurzfristige Lösung ein kurzzeitiges Badeverbot und längerfristig Fütterungsverbote für Wasservögel.
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