Zeuge erscheint nicht im Prozess: Er habe "etwas trinken müssen"
Mit einer skurrilen Begründung ist ein Zeuge im NSU-Prozess seiner Ladung nicht nachgekommen: Er sei zwar in einem Zug nach München gesessen, dann aber ausgestiegen. Er hatte Durst
So habe es der Zeuge am Telefon der Geschäftsstelle des Münchner Oberlandesgerichts mitgeteilt, sagte Richter Manfred Götzl zu Beginn der Verhandlung am Mittwoch. Bundesanwalt Herbert Diemer erklärte, der Zeuge müsse jetzt zwangsweise vorgeführt werden. Die Verhandlung wurde unterbrochen und soll am Mittag mit der Vernehmung eines mutmaßlichen Unterstützers des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) fortgesetzt werden.
Der Zeuge ist schon zum zweiten Mal nicht erschienen
Der fehlende Zeuge war schon zu einem früheren Verhandlungstermin ohne Entschuldigung nicht erschienen. Er gehörte in den 90er Jahren derselben Jugendbande an, in der auch der nicht mehr lebende mutmaßliche NSU-Terrorist Uwe Böhnhardt Mitglied war.
In einer Polizeivernehmung hatte der Zeuge einen weiteren Böhnhardt-Freund mit einem bis heute ungelösten Kindermord in Jena in Verbindung gebracht. dpa
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