Zschäpe schaute angeblich Youtube-Video über Kiesewetter-Mord
Der Justiz liegen wohl Youtube-Nutzerdaten von Beate Zschäpe vor. Sie könnten Aufschluss über Verbindungen zum Heilbronner Polizistenmord geben. Und noch über etwas anderes.
Beate Zschäpe, die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess, hat nach Informationen der "Bild"-Zeitung von Mittwoch auf ihrem Computer einen Bericht über den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter angesehen. Den Film aus der ZDF-Sendung "Aktenzeichen... XY" soll sie auf der Videoplattform Youtube angeklickt haben. Zu dieser Zeit war öffentlich noch nicht bekannt, dass rechtsextreme Terroristen die Tat in Heilbronn begangen haben könnten.
NSU-Mitglieder sollen Michèle Kiesewetter ermordet haben
In Heilbronn wurde 2007 die Polizistin Michèle Kiesewetter ermordet. Der Generalbundesanwalt geht bislang davon aus, dass die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt die Täter waren und Kiesewetter als Zufallsopfer ausgewählt wurde.
Die "Bild"-Zeitung schreibt, die deutsche Justiz habe ein Rechtshilfeersuchen an die USA gestellt, um die Nutzerdaten Zschäpes bei Youtube zu ermitteln. Diese Daten seien "vor kurzem" bei den deutschen Behörden eingegangen. Zschäpes Benutzername lautete demnach "Liese 1111". Die Liste soll insgesamt 784 Videos umfassen, die Zschäpe gesehen haben soll. Die Hälfte davon soll sich um pornografische Themen drehen. Details zu dem Benutzerkonto liegen nach dem Bericht der "Bild"-Zeitung vor. dpa/lsw
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