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Zugspitze
22.08.2017

Willkommen auf Deutschlands höchster Baustelle

<p>Es ist Deutschlands höchste, vielleicht aber auch ungewöhnlichste Baustelle: Seit 2015 wird auf der Zugspitze gebaut, eine neue Seilbahn entsteht. </p>
Foto: Munkler

Eine neue Seilbahn soll Touristen auf die Zugspitze befördern. Noch ist viel zu tun. Über einen Arbeitsplatz am Abgrund, neugierige Touristen und den unberechenbarsten Faktor.

Halt, nicht weitergehen! Durch die Trittplatten auf dem Stahlgerüst fällt der Blick 2000 Meter weit hinunter auf den grünblau schimmernden Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen. Und weiter rechts auf die gezackten Felsspitzen des Waxensteingrats, hoch über dem Höllental. Wer nicht schwindelfrei ist oder keine guten Nerven hat, dem kann es hier schon mal flau im Magen werden. Doch weitergehen dürfen hier, auf Deutschlands höchster Baustelle auf der Zugspitze, sowieso nur Befugte. Und die müssen sich mit einem Seil selbst sichern und einen Helm tragen, ähnlich wie auf einem Klettersteig. Denn ein Fehltritt wäre hier fatal, wenn man nicht gesichert ist. Auch Sonnencreme und Sonnenbrille werden dringend empfohlen.

Seilbahn zur Zugspitze ist ein Projekt mit vielen Superlativen

Für die 20 bis 25 Männer, die nun schon im dritten Jahr auf der Gipfel-Baustelle tätig sind, ist das Alltag – dass sie hier oben an Seilen hängend arbeiten, unter ihnen nichts als der Abgrund. Für 50 Millionen Euro baut die Bayerische Zugspitzbahn eine neue Seilbahn auf den „Top of Germany“, wie die Zugspitze bei Marketing-Leuten genannt wird. Es ist ein Projekt mit ungewöhnlich vielen Superlativen.

Da ist zum Beispiel die weltweit höchste Stahlstütze, die vor einigen Wochen im Tal für die Großkabinen-Seilbahn aufgestellt wurde, erzählt Verena Lothes und zeigt nach unten Richtung Eibsee. Die 127 Meter hohe Stütze ersetzt zwei niedrigere Stützen der alten Seilbahn, erklärt die Kommunikationsmanagerin der Bahngesellschaft. Und dass 18 Lastwagen die Elemente für das 420 Tonnen schwere Bauteil brachten. Nicht nur die Höhe der Stahlstütze gilt als weltweiter Rekord. Ebenso ungewöhnlich ist die Tatsache, dass eine Seilbahn knapp 2000 Höhenmeter mit nur einem Zwischenmasten überwindet und das Spannfeld des Seils von der Stütze bis zum Gipfel über 3000 Meter lang ist.

Arbeiten am Abgrund: Die Männer sind mit Seilen gesichert.

Foto: Munkler

Hunderte Gäste tummeln sich an diesem sonnigen Sommertag auf der vollständig überbauten und erschlossenen Zugspitze. Sie schlendern zum Münchner Haus, kaufen eine Bratwurst oder eine Halbe Bier. Die meisten sind mit der Zahnradbahn von der Garmischer Seite oder mit der Tiroler Zugspitzbahn heraufgekommen. Es sind die einzigen Möglichkeiten, seit die Eibsee-Seilbahn im April ihren Dienst eingestellt hat (mehr dazu lesen Sie hier). Sie wird durch die neue Zugspitz-Seilbahn ersetzt.

Aber es gibt auch die anderen Touristen. Die, die es in diesen Tagen vor allem auf die Zugspitze zieht, weil sie sehen wollen, wie auf Deutschlands höchstem Berg gebaut wird. Dreimal täglich können sich Interessierte in diesem Sommer einer kostenlosen Baustellenführung anschließen. „Die Nachfrage ist groß“, sagt Kommunikationsmanagerin Lothes. Eine Urlauberin aus Köln, die sich mit ihrem Mann für eine Besichtigungstour angemeldet hat, sagt: „Wir finden das interessant. Unglaublich, was heute alles möglich ist.“

Etwa 3000 Besucher zieht es an schönen Tagen allein von deutscher Seite aus auf die Zugspitze – auch wenn dort gerade Baustelle ist, auch wenn sie dafür die Zahnradbahn nehmen müssen, die bis aufs Zugspitzplatt fährt, und dann in die Gletscherbahn umsteigen müssen, die die letzten 300 Meter nach oben überwindet. An diesem Tag schieben sich Menschenmassen über das Gipfelplateau. Immer wieder muss der Besucherstrom kurz gestoppt werden – aus Sicherheitsgründen, wenn der Kran Stahlträger oder andere Baumaterialien von der einen Seite des Gipfels auf die andere Seite hievt. Der gelbe Liebherr-Kran, der diese Arbeiten übernimmt, ist derzeit Deutschlands höchster Punkt und ein bei vielen Touristen beliebtes Fotomotiv. 13 Meter überragt er den Zugspitzgipfel, den ein goldenes Kreuz schmückt.

So soll die neue Bergstation an der Zugspitze inklusive Panorama-Restaurant aussehen.

Foto: BZB Hasenauer Architekten (Grafik)

Bahnchef Peter Huber macht sich ein Bild vom Fortschritt auf der Baustelle. Er ist zufrieden: „Trotz aller Widrigkeiten liegen wir im Zeitplan.“ Zu den unberechenbaren Faktoren bei einer Baustelle wie dieser zählt zuallererst das Wetter. Oft genug mussten die Arbeiter im Frühjahr und Frühsommer Schnee schaufeln, bevor sie überhaupt anfangen konnten. Vor zwei Wochen erst hat es wieder geschneit – in dieser Höhenlage ganz normal. Es gibt keinen Monat, in dem es das in dieser Höhe nicht tut. Das nächste Problem: Die Temperaturen fallen in den Minusbereich. Aber Huber will nicht jammern. Weil sie ja auch Glück hatten. 2015 und auch 2016 kam der Wintereinbruch erst recht spät. Das wünscht sich der Bahnchef auch in diesem Jahr, um alles rechtzeitig fertig zu bekommen.

Schnee schaufeln im Frühsommer: Das Wetter ist unberechenbar

Und da ist ja nicht nur das unberechenbare und extreme Wetter. Verena Lothes spricht von „drei ganz großen Herausforderungen“, die es bei einer Großbaustelle in dieser Höhe gebe: das Wetter eben, die vielen Touristen, die trotz Baustelle unterwegs sind, und die Logistik, die die Arbeiter immer wieder vor Herausforderungen stellt. Auf dem Gipfel ist der Lagerplatz für riesige Bauteile, wie man sie benötigt, begrenzt. „Da muss alles gut organisiert sein“, sagt Lothes.

Ein Schwerlast-Hubschrauber musste den Kran Teil für Teil auf den Gipfel befördern. Die vielen Bauelemente aber werden nun mit einer eigens gebauten Materialbahn hinaufgebracht. Was der Baustellenbesucher nicht wahrnimmt: Das Projekt ist auch eine Meisterleistung der Statiker und Ingenieure. Denn die von Norden auf den Berg führende Seilbahn wirkt mit enormen Zugkräften auf das Gipfelbauwerk. Entsprechend musste dieses auf der Südseite mit riesigen Stahlträgern im Boden verankert werden. Allein jedes der vier Tragseile bringt es auf ein Gewicht von über 150 Tonnen. Die Seile der alten, 1963 in Betrieb genommenen Eibsee-Bahn waren noch 50 Millimeter dick, die neuen bringen es auf 72 Millimeter.

Kurz vor Weihnachten soll die neue Zugspitz-Seilbahn die ersten Besucher auf den Gipfel bringen – pünktlich zur Wintersaison. 120 Touristen und ein Fahrgastbegleiter werden in einer Kabine Platz haben – mehr als doppelt so viele wie in der alten Anlage. In der Stunde könnten so 580 Gäste nach oben befördert werden. Dennoch, sagt Lothes, werde lediglich mit einem Besucherplus auf dem Berg von zehn Prozent gerechnet. Aber Warteschlangen, wie es sie bislang gab, sollen dann der Vergangenheit angehören. Auch wird die neue Bahn barrierefrei sein und auch Rollstühle transportieren können.

Schwindelfrei sollte man auf dieser Baustelle schon sein: Die Arbeiter befördern Stahlträger an die dafür vorgesehene Stelle.

Foto: Munkler

Die höchste Baustelle Deutschlands, sie bringt viele zum Staunen. Projektleiter Martin Hurm aber gerät vor allem ins Schwärmen, wenn er von seiner Arbeit spricht. Als Seilbahntechniker hat er in den Garmischer Skigebieten schon so manchen Lift gebaut. „Aber das hier ist einzigartig“, sagt er. „So einen Bau machst du nur einmal im Leben.“ Die neue Bahn werde mindestens 50 Jahre in Betrieb sein, glaubt er.

Für's Panorama: Seilbahn-Gondeln sind bis zum Boden verglast

Noch einmal fällt der Blick vom Baugerüst auf den Eibsee, das bayerische Schneekar und die Waxensteine. Ähnlich gut soll das Panorama bald auch vom Bahnsteig und aus den beiden Großkabinen sein – oder aus dem neuen, großzügigen Panorama-Restaurant. Dafür sorgen durchsichtige Bauelemente und die bis zum Boden verglasten Seilbahn-Gondeln.

Ob die Tickets dann auch deutlich teurer werden? Hurm will sich da nicht festlegen: „Ich bin für den technischen Part zuständig.“ Aber: „Mehr als eine moderate Preiserhöhung wird es wohl nicht geben.“ Zuletzt hatte die Fahrt auf Deutschlands höchsten Gipfel vom Eibsee für einen Erwachsenen 53 Euro gekostet. Dafür gibt es bei schönem Wetter einen Vier-Länder-Blick, der deutschlandweit einzigartig ist – vom Großglockner im Osten bis zum Schweizer Piz Bernina im Westen. Im Süden bis zum Südtiroler Ortler und im Norden bis zum Münchner Fernsehturm.

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