Zugunglück in Memmingen: Mädchen werden heute obduziert
Wie kam es zu dem tragischen Zugunglück bei Memmingen? Die beiden Mädchen, die am Freitag von einem Zug getötet wurden, sollen heute in der Gerichtsmedizin obduziert werden.
Das Unglück ereignete sich, wie berichtet, am frühen Freitagabend auf den Gleisen zwischen Lindau und Memmingen. Ein Zug der Regionalbahn Lindau - Augsburg erfasste an einer Bahnunterführung der Autobahn 7 zwei Mädchen im Alter von 14 und 16 Jahren. Beide erlitten dabei tödliche Verletzungen. Der Lokführer selbst bemerkte den Zusammenstoß mit den Mädchen gar nicht. Erst ein Jugendlicher entdeckte die Leichen der Mädchen später am Gleis. Der Unglückszug wurde dann in Buchloe gestoppt.
Wie genau es zu der Tragödie kommen konnte, ist derzeit noch ungeklärt. Eine misslungene Mutprobe wird ebenso wenig ausgeschlossen wie ein Unfall. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass es sich um einen Unglückfall handelt", erklärte ein Polizeisprecher am Montag.
Um den Fall zu klären, gehen die Ermittler derzeit verschiedenen Spuren nach. Geprüft wird so der Hinweis eines Zeugen, wonach Jugendliche schon früher am Unglücksort Fotos machten. Untersucht werden derzeit auch die Handys der Schülerinnen. Dadurch wollen die Ermittler herausfinden, ob sich die Teenager möglicherweise per SMS zu einer Mutprobe verabredet hatten.
Die Leichen der beiden Mädchen sollen laut Polizei heute Nachmittag obduziert werden. "Aufgrund der durchgeführten Ermittlungen steht mittlerweile fest, dass es an der Unglücksstelle zwischen einem seitlichen Anbauteil des Triebwagen und mindestens einem der Mädchen zum Kontakt gekommen ist", so die Polizei. Genauere Details zum Unglückshergang erhoffen sich die Ermittler aber durch die Gerichtsmedizin. bo
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