Zwei oder drei Schläge? Münchens OB Reiter nach O'zapf-Trainingslager optimistisch
Münchens neuer Oberbürgermeister Dieter Reiter geht seine Anzapf-Premiere bei der Wiesn-Eröffnung am Samstag entspannt an. Er hat sich gut vorbereitet.
Gestern gab sich der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) beim Wiesn-Rundgang "total tiefenentspannt". Der Grund: Reiter ist sich schon jetzt ziemlich sicher, dass er beim Anzapfen am Samstagmittag im Schottenhamel-Zelt eine gute Figur machen wird.
Der Mann hat sich auf eine seiner wichtigsten Amtshandlungen vorbereitet. In seinem „Trainingsquartier“ in der Paulaner-Brauerei hat er am Mittwoch geübt, den Wechsel (Zapfhahn aus massivem Messing) gezielt ins Spundloch des Fasses zu treiben. „Zwei oder drei“ Schläge – so viel immerhin steht fest – hat der Oberbürgermeister der bayerischen Landeshauptstadt dafür benötigt. Die anschließende Brotzeit soll länger gedauert haben als die eigentliche Übungseinheit unter den gestrengen Augen des Trainers Helmut Huber, der viele Jahre Schankkellner und Brauer bei Paulaner war.
Reiter wird bescheinigt, ein „Naturtalent“ zu sein. Es bleibt abzuwarten, wie er, 143 Tage nach seinem Amtsantritt, mit dem Druck umzugehen vermag, der auf ihm lastet. Zum einen ist damit der Druck des 200-Liter-Fasses gemeint, der natürlich ein anderer ist als der im 50 Liter fassenden Übungsbehältnis.
Alt-OB Ude hat die Messlatte hoch gelegt
Zum anderen wird Reiter allein unter rund 6000 Augenzeugen im Zelt am Samstag Punkt 12 Uhr die erste Maß einschenken. Reiters Amtsvorgänger Christian Ude (SPD) hat in den vergangenen Jahren einen Rekord aufgestellt, der nicht leicht zu knacken sein dürfte: 2005 trieb Ude erstmals den Wechsel mit zwei Schlägen ins Fass. Ab dem Jahr 2008 war dies dann sechsmal hintereinander der Fall.
Gewettet werden kann übrigens auch, wie sich OB Reiter schlägt. Wer einen Euro setzt, bekommt von einem Wettbüro 2,15 Euro heraus, falls der Politiker drei Schläge benötigt (Quote bei zwei Schlägen: 3,00 und bei einem Schlag 10,00). Das heißt: Die Buchmacher gehen davon aus, dass Reiter am ehesten dreimal den Schlegel schwingt, bevor er rufen wird: „O’zapft is’!“
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