Zwischen Salzburg und Bayern fahren wieder Regionalzüge
Seit drei Wochen gab es wegen der Flüchtlingswelle keinen Zugverkehr zwischen Salzburg und München. Jetzt werden die Einschränkungen gelockert. Der Meridian fährt heute wieder.
Der wegen der Flüchtlingskrise unterbrochene regionale Zugverkehr zwischen Salzburg und Bayern läuft langsam wieder an. Vertreter der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der deutschen Privatbahn Meridian haben sich nach Gesprächen mit der deutschen Bundespolizei auf eine Wiederaufnahme des Bahnverkehrs über die Grenze verständigt. Als erster Schritt seien Meridian-Züge von Bayern bis nach Salzburg genehmigt worden, teilte Meridian mit. Richtung Bayern fuhren die Züge am Mittwoch noch ohne Fahrgäste. Von Donnerstag an sollen auch Züge der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) eingeschränkt wieder verkehren.
ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel sagte am Mittwoch zur Nachrichtenagentur APA, dass im Detail noch einige Punkte wie die Kontrolle des Zustiegs in Salzburg zu klären seien. "Wir haben uns im Interesse unserer Kunden bemüht, wieder Züge über die Grenze führen zu können", meinte Zumtobel. Bernd Rosenbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn GmbH (Meridian-Betreiber) sagte, "unser Ziel ist es, bald wieder unseren normalen Fahrplan anbieten zu können." Wann wieder der vollständige fahrplanmäßige Verkehr aufgenommen werden kann, ist noch offen.
Füchtlingskrise: Meridian beklagt hohe Verluste durch Zugsperre
Die Bahnstrecke, über die viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, war seit mehr als drei Wochen unterbrochen. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, dass wegen der Grenzkontrollen der Zugverkehr auf der Strecke Salzburg - München bis voraussichtlich 12. Oktober unterbrochen bleibt. Die Privatbahn Meridian hatte ihre Züge mehr als drei Wochen lang in Freilassing enden lassen müssen. Von Freilassing nach Salzburg setzte das Unternehmen dann Ersatzzüge ein. In der umgekehrten Fahrtrichtung von Salzburg nach Freilassing durfte das Unternehmen dies nicht, um nicht in den Verdacht des Schleusens von Flüchtlingen zu kommen.
Meridian beklagt hohe finanzielle Verluste durch die Einschränkungen. Der Busnotverkehr koste 5000 Euro täglich, der fehlende Fahrkartenverkauf von und nach Salzburg bedeutet dem Unternehmen zufolge Ausfälle von mehr als 100.000 Euro pro Woche. Die Einschränkungen waren von den Behörden angeordnet worden, um die unkontrollierte Einreise tausender Flüchtlinge mit den Zügen nach Deutschland zu beenden. Auch die Deutsche Bahn musste ihre Verbindungen zwischen Salzburg und München einstellen. AFP/dpa
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