Das sollten Kunden nach dem Datenklau bei Ashley Madison wissen
Das kann peinlich enden: Unbekannte haben beim Seitensprung-Portal Ashley Madison die Kundendatenbank gehackt und erpressen nun den Betreiber. Was Kunden jetzt wissen sollten.
Daten-Diebstahl bei ashleymadison.com: Der kanadische Internet-Konzern Avid Life Media, der diverse Sex-Portale und Dating-Websites betreibt, ist Opfer eines Datenklaus geworden. Was Kunden jetzt wissen sollten:
Was ist genau passiert bei Ashley Madison?
Der Betreiber des Seitensprungportals, der kanadische Internet-Konzern Avid Life Media, ist Opfer eines Datendiebstahls geworden. Die Hacker sollen dabei unter anderem die Nutzerdaten von Ashley Madison und anderen Sites des Konzerns erbeutet haben, berichtete der IT-Sicherheitsexperte Brian Krebs.
Alleine Ashley Madison hat nach Angaben eines Unternehmenssprechers weltweit 37 Millionen Mitglieder und ist auch im deutschsprachigen Raum aktiv.
Ist das Ganze offiziell bestätigt?
Ja, Avid Life Media (ALM) bestätigte, dass es einen Einbruch gegeben habe. Die Sicherheitslücke sei inzwischen geschlossen worden, erklärte das Unternehmen. Man arbeite mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, um den Einbruch aufzuklären.
Welche Daten wurden bei Ashley Madison gestohlen?
In welchem Umfang die Hackern Kundendaten erbeuteten, ist noch unklar. Die Gruppe mit dem Namen The Impact Team behauptet, die kompletten Datenbank-Bestände von Avid Life Media kopiert zu haben. Die Hacker-Gruppe warf dem Konzern vor, ihre Kunden betrogen zu haben. Das Versprechen, dass für 19 US-Dollar ein Mitglieder-Profil bei Ashley Madison komplett gelöscht werde, sei eine Lüge. Zahlungsdaten blieben nämlich weiterhin gespeichert. Wenn ALM die Websites Ashley Madison und Established Men nicht aus dem Netz nehme, werde man die Kundenprofile inklusive der echten Namen veröffentlichen.
Sind die Vorwürfe der Hacker richtig?
Avid Life Media wies zurück, das bezahlpflichtige Löschangebot sei technisch nie umgesetzt worden. Nach einer Löschanfrage würden tatsächlich das komplette Mitgliederprofil und sämliche Kommunikationsaktivitäten gelöscht.
Wer steckt hinter Attacke?
Unternehmenschef Noel Biderman sagte Krebs, er vermute einen Insider hinter dem Angriff. Allerdings sind digitale Attacken schwer zurück zu verfolgen, wenn die Angreifer ihre Spuren verschleiern.
Wie reagiert Ashley Madison auf den Datenklau?
Ashley Madison will nun seine umstrittene Politik zur Löschung von Anwender-Profilen ändern. Bislang hatte Ashley Madison tatsächlich 19 US-Dollar von seinen Kunden verlangt, die ihr Konto inklusiver der über die Plattform ausgetauschten Mitteilungen und Bilder endgültig löschen wollten. Die Lösch-Option werde man nun für alle Mitglieder kostenlos anbieten, erklärte das Unternehmen. Sicherheitsexperte Graham Cluley kritisierte den Schritt: "Die schließen das Tor, nachdem das Pferd bereits aus der Scheune abgehauen ist", sagte Cluley im Podcast "Tech News Today".
Was sollten Kunden des Portals jetzt tun?
Beobachten Sie genau, ob im Internet unerwartet persönliche Daten oder Bilder von Ihnen auftauchen oder mit Ihren persönlichen Daten Missbrauch betrieben wird. "Googeln" Sie regelmäßig Ihren Namen, also suchen Sie in Suchmaschinen nach Ihrem Namen und prüfen Sie die Ergebnisse.
Sollten Sie feststellen, dass irgendwo unrechtmäßig Daten von Ihnen veröffentlicht wurden, können Sie bei Google und Bing einen Antrag auf Löschung des Treffers - allerdings nicht der Daten selbst - stellen. Wollen Sie die Daten an sich löschen, müssen Sie sich an den Betreiber der Internetseite wenden, auf der diese veröffentlicht wurden. AZ, dpa, bo
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