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Internet
29.04.2011

Die Twitter-Ritter

Sie verbreiten täglich Nachrichten, doch zurzeit handeln viele Medienberichte von ihnen: Michael Umlandt (Mitte) und Marco Bereth bei einem ihrer ersten Interviews.
Foto: Foto: privat

Michael Umlandt und Marco Bereth haben sich auf dem Kurznachrichtendienst monatelang als „ZDFonline“ ausgegeben. Doch anstatt sie zu verklagen, stellte sie das ZDF ein.

Über den Internetdienst Twitter versenden Privatpersonen und Unternehmen weltweit Nachrichten mit höchstens 140 Zeichen Länge. Auch das ZDF twittert. Jetzt wurde bekannt, dass Michael Umlandt (24) und Marco Bereth (25) monatelang im Namen des Senders getwittert haben – offensichtlich sehr gut: Das öffentlich-rechtliche ZDF stellte sie ein. Ein modernes Märchen. Michael Umlandt erklärt, wie es dazu kam.

Herr Umlandt, Sie haben mich unter Druck gesetzt. Ist Ihnen das bewusst?

Umlandt: Nein, gar nicht. Warum denn?

Vor wenigen Minuten haben Sie getwittert, dass Sie meinen Anruf erwarten und sich „neue Fragen“ wünschen. Gibt es denn eine Antwort, die Sie unbedingt loswerden möchten?

Umlandt: Nö, ich glaube nicht. Es sind mir in letzter Zeit fast alle Fragen gestellt worden.

Vor kurzem ist Ihre Erfolgsgeschichte bekannt geworden. Die Resonanz darauf ist riesig. Wie fühlen Sie sich?

Umlandt: In den ersten drei Tagen nach der Veröffentlichung war es extrem. Jetzt machen sich meine Freunde und Familie eher lustig über mich, weil ich so viele Interviews gegeben habe. Jetzt krieg ich zu hören: „Oh, schön, dass du wieder Zeit für uns hast.“ Und mein Promi-Status nervt sie langsam auch.

Haben Sie mit so viel Aufmerksamkeit gerechnet?

Umlandt: Nein, dass es so abgeht, hatte wirklich keiner erwartet.

Wie kamen Sie denn auf die Idee, ausgerechnet fürs ZDF zu twittern?

Umlandt: Das fragen viele. Es gibt Sender, die nicht bieten, was das ZDF bietet. Das Zweite steht für lustiges Entertainment und auch für Nachrichten. Wir mögen das ZDF – und das sage ich jetzt nicht, weil ich dafür arbeite. Also haben wir ab Juni 2009, sechs Monate lang, als ZDFonline getwittert.

Ist das ZDF daraufhin auf Sie zugekommen?

Umlandt: Nein, wir haben dem Leserservice des ZDF eine E-Mail geschrieben.

Haben Sie etwa Muffensausen bekommen?

Umlandt: Ja, total. Irgendwann haben alle geglaubt, wir wären das ZDF. Wir konnten uns nicht mehr so hinstellen. Deswegen haben wir dem ZDF den Account angeboten.

Wollten Sie Geld dafür?

Umlandt: Wir wollten den Account einfach nur loswerden und haben nicht ans große Geld gedacht.

Was verdienen Sie mit dem Twittern?

Umlandt: Ach, es ist halt Geld. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Sie twittern zum Beispiel: „heute.de: Ostern vorbei, Spritpreis fällt“. Macht Ihnen das ZDF Vorgaben für die Texte?

Umlandt: Nein, nicht wirklich. Wir wissen schon, was wir uns erlauben können und was nicht. Aber es ist nicht so, dass man uns vorschreibt, was wir twittern. Wenn etwas aus dem Ruder läuft, erhalten wir eine E-Mail – aber nur sehr, sehr selten.

Waren Sie überrascht, dass das ZDF Sie eingestellt hat?

Umlandt: Klar, wir wussten ja nicht, was auf uns zukommt oder was die sich vorstellen. Für uns war das ZDF noch der große Sender, und so ein Angebot hätten wir nie erwartet.

Wie groß ist denn der Arbeitsaufwand?

Umlandt: Mittlerweile hoch. Und er hat stetig zugenommen. Während der Japankatastrophe haben wir 18 Stunden am Tag getwittert. Das war schon enorm, weil wir hauptberuflich was anderes machen – Marco betreut einen Onlineshop und ich arbeite für einen Radiosender. Jetzt spielt zudem eine Rolle, was wir twittern. Als wir noch geheim unterwegs waren, haben wir über alles Mögliche getwittert. Zum Beispiel: „Wir haben eine neue Kaffeemaschine in der Redaktion.“ Dabei waren wir da ja nie.

War da die Versuchung nicht groß, im Namen des ZDF auch mal Unsinn zu schreiben?

Umlandt: Mir fiel das besonders schwer. Manchmal vergisst man doch, was für einen Einfluss man mit dem Twitter-Kanal hat. Aber wenn man merkt, dass andere Medien so was online gleich mitschreiben, überlegt man sich ein zweites Mal, Fehltritte online zu stellen.

Im Moment ist das Twittern noch Ihr Nebenjob. Soll es bald zum Hauptberuf werden?

Umlandt: Das wird wahrscheinlich schnell langweilig. Aber was im Bereich „Neue Medien“ zu machen, ist sicherlich das Ziel.

Sie twittern in allen Situationen. Was war der skurrilste Ort?

Umlandt: Aus Amerika. Das war schräg wegen des Zeitunterschieds. Man twittert halt, wo man steht und geht. Egal, wo man ist. (lacht)

Sie twittern rund um die Uhr. Hand aufs Herz: Sind Sie süchtig?

Umlandt: Nein, ich kann auch ohne. Ich habe mir auch schon handyfreie Wochen auferlegt. Aber ich muss einfach immer informiert sein. Wir dürfen uns keinen faulen Lenz machen, und dann passiert was und wir twittern es nicht.

Denken Sie mittlerweile auch in 140 Zeichen?

Umlandt: Gott sei Dank nicht, das wäre ja schlimm. Aber ich kann mittlerweile gut einschätzen, welcher Satz in 140 Zeichen passt.

Können Sie aufatmen, weil Ihr Geheimnis nun gelüftet ist?

Umlandt: Ich habe zu Marco gesagt: Mist, jetzt ist es vorbei. Viele kennen zwar unsere Namen, aber wir haben kein Geheimnis mehr. Das ist irgendwie schon schade.

Es gibt doch sicherlich andere Accounts, die Sie inkognito betreuen.

Umlandt: Nein.

Das kann man kaum glauben.

Umlandt: Ich habe mir zwar ein paar Namen gesichert. Aber noch andere Accounts richtig zu betreiben, dafür wäre der Aufwand zu hoch.

Wenige Minuten nach dem Interview hat Michael Umlandt getwittert: „Mensch, AZ-Augsburg war sehr nett. Und es waren neue Fragen dabei.“

Interview: Nina Schleifer

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