Digitale Musik zieht mit CDs und Platten gleich
Die Musikindustrie macht mit digitaler Musik erstmals so viel Umsatz wie mit dem Verkauf von Platten und CDs. Insgesamt waren die Einnahmen im Jahr 2014 aber leicht rückläufig.
Erstmals hat die Musikindustrie im vergangenen Jahr so viel Umsatz mit digital über das Internet verkaufter Musik gemacht wie mit dem Verkauf von CDs und Platten. Verantwortlich für diese Entwicklung sei das Streaming, teilte der Verband der Musikindustrie IFPI am Dienstag in London mit. Insgesamt allerdings gingen die Umsätze 2014 leicht um 0,4 Prozent auf knapp 15 Milliarden Dollar (14,1 Milliarden Euro) zurück.
41 Millionen Menschen hören Musik über Streamingdienste
Rund 41 Millionen Menschen weltweit holen sich ihre Wunschsongs bereits über einen Streamingdienst wie Spotify oder Deezer auf die Lautsprecher, wie IFPI-Chefin Frances Moore sagte. "Wir können uns vorstellen, dass digitale Musik bald den größten Anteil der Umsätze bringt."
In Deutschland haben immer noch Platten und CDs die Nase vorn
Regional sind die Gewohnheiten und Entwicklungen sehr unterschiedlich. In Deutschland etwa bringen nach wie vor CDs und Platten höhere Umsätze als digitale Musik; auch in Japan ist das so. Insgesamt machte die Musikindustrie im vergangenen Jahr mehr Umsatz in Deutschland und in den USA; in Großbritannien und in Frankreich gingen die Verkäufe zurück. Am stärksten mit mehr als 19 Prozent war das Umsatzwachstum in Südkorea, wo wie in den skandinavischen Ländern die Musikliebhaber Streamingdienste begeistert nutzen.
Der am häufigsten heruntergeladene Song 2014 war laut IFPI "Happy" von Pharrell Williams; die beliebteste Interpretin Taylor Swift. Die US-Popsängerin hatte im November für Schlagzeilen gesorgt, als sie all ihre Werke aus dem Katalog des Streamingdienstes Spotify zurückzog. dpa
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