Gestohlene Nacktbilder: Promis drohen Google mit Millionen-Klage
Seit Wochen geistern Nacktbilder von Jennifer Lawrence und anderen US-Promis durch das Netz. Schwer zu finden sind sie nicht. Nun drohen die Betroffenen Google offenbar mit einer Klage.
Jennifer Lawrence, Kate Upton, Rihanna, Selena Gomez: Sie alle und noch viele weitere prominente Frauen sind auf den Nacktbildern zu sehen, die seit mehreren Wochen durch das Internet geistern. Hacker hatten sich Zugang zu den privaten iCloud-Konten der Stars verschafft und - zum Entsetzen der Promis - privates Bildmaterial veröffentlicht.
Die Bilder sind auch Wochen später online noch leicht zu finden. Häufig genügt es etwa, den Namen einer der betroffenen Frauen im Suchfeld der Suchmaschine Google einzugeben.
Nacktbilder von Jennifer Lawrence & Co.: Promi-Anwälte drohen Google offenbar mit Klage
Genau das könnte für Google nun allerdings zum Problem werden: Wie am Donnerstag bekannt wurde, droht eine Gruppe von Betroffenen, Google zu verklagen. Der Grund: Google habe die kompromittierenden Bilder von Jennifer Lawrence & Co. nicht oder nicht schnell genug entfernt.
Der Hollywood Reporter veröffentlichte ein Schreiben der Anwälte, in dem es heißt, die Anwaltsgruppe vertrete "über ein Dutzend" Stars, die vom Nacktfotoskandal betroffen seien. Die Anwälte drohen Google mit einer Schadensersatzklage, sollte das Unternehmen die Verbreitung der Bilder auf Google-Webseiten wie YouTube oder Blogspot künftig nicht unterbinden.
Anwälte werfen Google vor, gegen seine eigenen Standards zu verstoßen
Dabei nennen sie auch erste Zahlen: Der Schadensersatz könne gut und gerne "über 100 Millionen Dollar" betragen, schreiben die Anwälte. Google werfen sie vor, auf Kosten der betroffenen Promis Millionen zu verdienen und vom Nacktfotoskandal zu profitieren. "Wir schreiben wegen Googles verachtenswerten und verwerflichen Treiben", heißt es in dem Schreiben.
Im Gegensatz zu Google hätten andere Anbieter "mit weit weniger Personal und geringeren Ressourcen" schneller auf Schreiben der Anwälte reagiert. Twitter etwa habe die Bilder umgehend entfernt und entsprechende Nutzerkonten gesperrt. Mit seinem Handeln verstoße Google gegen seine eigenen ethischen Standards, heißt es in dem Schreiben: Googles Motto "Don't be evil" ("Tu nichts Böses") sei "ein Schwindel". mol
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