Glamourös und still: Das ist Amerikas neue First Lady
Viel hörte man bisher nicht von Melania Trump. Sie hat ihren Mann Donald in einem Nachtclub kennengelernt – und dann einen märchenhaften Aufstieg hingelegt.
Sie wird eine der ungewöhnlichsten First Ladys sein, die die USA jemals gehabt haben. Schon aufgrund ihrer Erscheinung und ihres Werdegangs wird Melania Trump höchste Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie ist das erste frühere Model, 1,80 Meter groß, das ins Weiße Haus einzieht. Sie ist die erste Frau eines Präsidenten, der bereits zwei Scheidungen hinter sich hat. Und die gebürtige Slowenin mit dem starken Akzent ist erst die zweite US-Präsidentengattin, die im Ausland geboren wurde.
Die Neugierde der US-Öffentlichkeit auf die neue First Lady wird auch dadurch geschürt, dass sie während des Wahlkampfs mit öffentlichen Auftritten gegeizt hat. Gleichwohl konnte die 46-Jährige bereits Erfahrungen damit sammeln, was es bedeutet, als Frau eines führenden Politikers von den Medien durchleuchtet zu werden.
So rückte sie erstmals während der Kampagne stärker in den Fokus, als Gegner ihren Mann mit der Wiederveröffentlichung eines ihrer früheren Fotos zu diskreditieren versuchten. Das im Internet verbreitete Bild vom Cover eines Männermagazins zeigt Melania Trump in lasziver Pose, mit nicht mehr bekleidet als Schmuck. „Triff auf Melania Trump, deine nächste First Lady“, hieß es dazu auf Facebook.
Melania Trump sorgt mit Plagiat-Rede für Schlagzeilen
Einige Monate danach sorgte Melania Trump erneut ungewollt für Furore, als sie beim Parteitag der Republikaner eine wohlformulierte Lobrede auf ihren Mann hielt – diese sich aber als Plagiat herausstellte. Ausgerechnet von First Lady Michelle Obama waren manche Passagen abgekupfert. Melania Trump kam auch unter Beschuss, weil es auf ihrer Website hieß, sie habe ein Diplom in Design und Architektur der Universität von Ljubljana. In Wahrheit soll sie aber das Studium zugunsten ihrer Modelkarriere abgebrochen haben. Und unangenehm waren für sie Berichte, wonach sie für ihre frühere Arbeit als Model in den USA zeitweise nicht die erforderliche Erlaubnis der Behörden gehabt haben soll.
Neben diesen Pannen und Störungen trat Melania Trump vor allem dann stärker in Erscheinung, wenn sie ihren Mann gegen angebliche Medienkampagnen verteidigte. Auf dem Höhepunkt seines Sexismus-Skandals sprang sie für ihn in die Bresche. Seine Vulgaritäten aus einer Videoaufnahme von 2005 spiegelten „nicht den Mann wider, den ich kenne“, beteuerte sie.
Der Werdegang der künftigen First Lady hat etwas Märchenhaftes an sich. Die Tochter eines Autohändlers wurde als Teenager in ihrer Heimat während eines Model-Wettbewerbs entdeckt. Nach Engagements in Mailand und Paris kam sie nach New York, wo sie Ende der neunziger Jahre Donald Trump in einem Nachtklub kennenlernte. 2005 folgte die Hochzeit, im Jahr danach die Geburt des Sohnes Barron. Auf ihr Glamour-Leben folgt für Melania Trump nun die Krönung ihres amerikanischen Traums. Daniel Jahn, afp
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