Glückwunsch, Internetphänomen! Das GIF wird 30 Jahre alt
Bunte Bilder, wenig Speicherplatz: GIFs gibt es für jeden Anlass, ein digitales Daumenkino sozusagen. Jetzt feiern die beliebten Animationen ihren 30. Geburtstag.
Das wohl beliebteste Datenformat des Internets feiert 30. Geburtstag: das GIF.
Was ist GIF?
Die Abkürzung GIF steht für Graphics Interchange Format (deutsch: Grafik-Austauschformat). In diesem Dateiformat können Bilder komprimiert abgespeichert werden, ohne dass Informationen verloren gehen. Aus den komprimierten Daten können die Ursprungsdaten verlustfrei wieder hergestellt werden.
Außerdem können in einer GIF-Datei mehrere übereinanderliegende Einzelbilder so abgespeichert werden, dass das menschliche Auge sie als Animation betrachtet.
Die Geschichte des GIF
Programmierer Steve Wilhite entwickelte das Format. Der US-Onlinedienst CompuServe führte es 1987 als Farbformat ein. Mit dem zuvor benutzten RLE-Format konnten nur Schwarzweißbilder dargestellt werden. Da GIF-Dateien deutlich weniger Speicherplatz benötigten als andere damals genutzte Grafikformate, wurden sie schnell populär. Auch mit langsamen Modems konnten GIF-Dateien in verhältnismäßig kurzer Zeit übertragen werden.
Als beliebtestes Bilddateien-Format hat sich inzwischen JPEG durchgesetzt. Dessen Farbpalette ist nicht nur auf 256 Farben beschränkt, zudem ist die Auflösung höher. GIF konnte sich behaupten, weil es durch die Überlagerung mehrerer Einzelbillder Animationen erlaubt.
Das GIF vereint die geringe Speichergröße eines Bildes und die Eigenschaften eines Videos - als modernes Daumenkino sozusagen. In den vergangenen Jahren erlebten GIF-Dateien ein überraschendes Comeback im Netz, allen voran in Postingforen wie 4chan oder tumblr. Dort werden GIFs gerne als Emoticon-Ersatz genutzt, um Gefühle oder Stimmungen auszudrücken.
Der Erfolgszug des GIF
Im Jahr 2012 wurde GIF ins englische Wörterbuch aufgenommen - sowohl als Nomen als auch als Verb. "To gif" bedeutet übersetzt soviel wie "ein GIF erstellen". Der amerikanische Ableger der Oxford University Press wählte GIF im selben Jahr zum Wort des Jahres. Die Begründung der Jury: "Vom Medium für popkulturelle Memes hat sich das GIF zu einem Werkzeug mit ernsthaften Anwendungen in Forschung und Journalismus entwickelt."
Seit Mai 2015 unterstützt auch Facebook GIF, nachdem dies zunächst abgelehnt worden war. Auch über WhatsApp können mittlerweile GIFs versendet werden.
Wie wird GIF ausgesprochen?
Obwohl die meisten Menschen GIF mit hartem G, also wie im Wort "Gift", aussprechen, betont Erfinder Steve Wilhite, dass die korrekte Version mit weichem G, also "dschif" gesprochen wird.
sli
Lesen Sie auch:
Pixelgrafiken im Browser erstellen
Die Diskussion ist geschlossen.