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  3. Hasskommentare: Hetze gegen Flüchtlinge nimmt absurde Züge an

Hasskommentare
02.03.2017

Hetze gegen Flüchtlinge nimmt absurde Züge an

Die Hetze gegen Ausländer und Muslime weitet sich auf absurd-erschreckende Weise aus: Vorfälle, die nichts mit Migranten zu tun haben, werden ihnen in die Schuhe geschoben.
Foto: Lukas Schulze, dpa

Hasskommentare über Flüchtlinge und Muslime beschäftigen die Öffentlichkeit schon länger. Manche machen sie sogar für Vorfälle verantwortlich, mit denen sie gar nichts zu tun haben.

In Heidelberg rast ein Mann mit einem Auto in eine Menschenmenge, eine Person stirbt. Wenig später findet die Polizei auf Twitter deutliche Worte: Der Tatverdächtige sei ein "Deutscher OHNE Migrationshintergrund!", heißt es.

Vorangegangen waren jede Menge rassistischer Spekulationen, Vorverurteilungen und Beschimpfungen von Muslimen und "Gutmenschen" bis hin zur Bundeskanzlerin. Das Warten auf gesicherte Erkenntnisse über Opfer, Täter und Tathergang scheint in solchen Fällen immer mehr Menschen nicht zu interessieren. Manche unterstellten der Polizei gar pauschal, Informationen zurückzuhalten oder zu lügen.

Die Hetze gegen Ausländer, Flüchtlinge und Muslime weitet sich auf absurd-erschreckende Weise aus: Vorfälle, die nichts mit Migranten zu tun haben, werden ihnen in die Schuhe geschoben. Der Sündenbock steht fest - unabhängig von allen Fakten. In Kommentarspalten zu Berichten über Angriffe gegen Flüchtlinge wird das Opfer-Täter-Verhältnis häufig umgedreht.

Solchen Verschiebungen können auch gänzlich Unbeteiligte zum Opfer fallen. So erschien dieser Tage in dem Blog "Politically Incorrect" (PI) ein Beitrag, der die Bemühungen des Bundesfamilienministeriums im Bereich leichte Sprache attackierte. Politiker wie Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) erwarteten von den Deutschen, dass sie sich "den uns bereichernden Invasoren anpassen", heißt es darin. Der Artikel richtet sich nicht nur allgemein gegen Bestrebungen, Informationen zusätzlich in leichter Sprache bereitzustellen, sondern auch konkret gegen den zuständigen Dienstleister, das "Kölner Büro für Leichte Sprache". Das Büro erhält seither nach eigenen Angaben eine Welle von Hassmails.

Das Bundesfamilienministerium ist entsetzt. "Sich über jene Menschen lustig zu machen, die das Angebot der leichten Sprache nutzen, ist geschmacklos. Es wird ganz klar eine Grenze überschritten, wenn durch Äußerungen Menschen in ihrer Würde verletzt oder beleidigt werden", sagt eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage. Wenn möglich, gehe das Ministerium juristisch gegen menschenverachtende Äußerungen vor. Zudem seien die Angebote für Behörden seit 2012 Pflicht: "Zu Recht, denn sie fördern Inklusion und Teilhabe."

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Viele Behauptungen sind wider besseres Wissen

Bernd Heimbüchel, Leiter des betroffenen Büros, zeigt sich ebenfalls schockiert. Viele Kommentatoren versuchten, wider besseres Wissen die Debatte um Flüchtlinge in das Thema leichte Sprache "hineinzudichten", sagt er. Leichte Sprache richte sich eben nicht an Ausländer mit geringen Deutschkenntnissen, sondern an Menschen mit geistiger Behinderung oder Lernschwäche. Es gehe um Barrierefreiheit, also darum, dass jemand, der einen bürokratischen oder politischen Fachtext nicht versteht, mit Hilfe von leichter Sprache einen Zugang zum jeweiligen Sachverhalt bekommt. Ziel seien Verständigung und Respekt, erklärte kürzlich auch Bundestags-Vizepräsidentin Ulla Schmidt.

In dem PI-Artikel heißt es dagegen, mit Rücksicht auf die vielen Flüchtlinge sei es "sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis in unseren Schulen bundesweit so unterrichtet wird". Bestenfalls könne man hier von einem Missverständnis sprechen, erklärt Heimbüchel: Leichte Sprache sei eine reine Schriftsprache, die keinesfalls die deutsche Sprache ersetzen solle. Und für Ausländer gebe es seit Jahrzehnten ein eigenes Konzept, nämlich Deutsch als Fremdsprache. Wer langfristig in Deutschland bleiben wolle, habe "das Recht und die Möglichkeit, Deutsch zu lernen" - und brauche leichte Sprache nicht.

All diese Informationen sind nicht schwer zu finden, wurde in den vergangenen Jahren doch viel über leichte Sprache berichtet. Doch auch in dem Portal "Tichys Einblick" wurde leichte Sprache jetzt als "Übergangslösung" zu einer "gemeinschaftlich defizitären Gesellschaft" bezeichnet - in einem Beitrag, der zeitgleich mit dem von PI erschien. Andere Portale wie "Die Achse des Guten" oder "sciencefiles.org" veröffentlichten ähnliche Texte. Doch wenn Hetze gegen Menschen mit Behinderungen und diejenigen, die sie auf dem Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe unterstützen, künftig Alltag würde, "dann wird es finster in unserem Land", warnt Heimbüchel. (KNA)

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