Justizministerium kritisiert neue Datenrichtlinien bei Facebook
Facebook ändert am Freitag diverse Nutzungsbedinungen. Kritik kommt nicht nur von Datenschützern, sondern auch vom deutschen Justizministerium. Was sich ändert.
Das Bundesjustizministerium hat die neuen Datenrichtlinien bei Facebook, die am Freitag in Kraft treten sollen, scharf kritisiert. "Wenn Facebook permanent verfolgt, wie wir auf bestimmte Angebote im Netz reagieren, besteht eine große Gefahr, dass wir vorhersehbar und damit auch manipulierbar werden", sagte der Parlamentarische Staatssekretär Ulrich Kelber (SPD) laut einem Vorabbericht dem Tagesspiegel aus Berlin vom Montag. Es bleibe unklar, welche Daten zu welchem Zweck verarbeitet, genutzt und ausgewertet würden.
Was hinter den neuen Bedingungen und Richtlinien bei Facebook steckt
Kelber kritisierte zudem, dass die Nutzer mit dem Einloggen am Stichtag automatisch ihre Einwilligung gäben. "Man wird gezwungen das Gesamtpaket zu wählen, Facebook lässt nur die Wahl alles oder nichts", erklärte Kelber. Er sprach sich dafür aus, dass die neuen Funktionen per Voreinstellung ausgeschaltet und nur aktiviert werden sollten, wenn sich der Nutzer dafür entscheide.
Facebook ändert Datenrichtlinien zum 31. Januar
Facebook aktualisiert am Freitag diverse Nutzungsbedingungen. Ein wesentlicher Bestandteil sind Werbeanzeigen. Das soziale Netzwerk will seine Werbung noch stärker auf die Nutzer zuschneiden und in diesem Zusammenhang auch deren Surfverhalten außerhalb von Facebook auswerten. Mitglieder, die dies nicht akzeptieren wollen, müssen sich aus dem sozialen Netzwerk abmelden.
In Deutschland hat Facebook etwa 27 Millionen Nutzer, die sich mindestens einmal im Monat in das Netzwerk einklinken. Ein Großteil von ihnen ist täglich auf Facebook unterwegs. Das Netzwerk erwirtschaftet den Großteil seines Umsatzes mit Werbeeinnahmen. afp
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