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Apps
14.02.2017

Liebe in Zeiten von Tinder, Lovoo und Co.

Wie verändern Liebes-Apps wie Tinder unser Liebesleben?
Foto: Johannes Schmitt-Tegge, dpa

Mit Apps suchen Menschen nach der großen Liebe - oder einer schnellen Bekanntschaft. Verändert das unser Liebesleben? Welche Rolle die "Generation Beziehungsunfähig" spielt.

Schon in Woody Allens Aufklärungsspaß „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“ von 1972 erschien die Zukunft als ein trauriger Ort für Romantiker. Da trat ein Paar in eine Maschine, den Libidomat, und kam kurz darauf wieder heraus, Mann wie Frau perfekt befriedigt, ohne dass Sie persönlichen, keimbehafteten Kontakt gehabt haben mussten. Sexuelle Erfüllung ohne jedes Risiko. Und sind wir heute, 50 Jahre nachdem die Beatles „All You Need Is Love“ gesungen haben, nicht wirklich auf dem Weg zu einem immer pragmatischeren Umgang mit Lust und Liebe? Wenn auch durch ganz andere Maschinen?

Zwar hat quasi mit Woody Allen die Markteinführung der 3-D-Brillen auch für einen Entwicklungsschub in der Pornoindustrie geführt. Aber vor allem gibt es millionenfach genutzte Dating-Plattformen wie Tinder, auf denen Menschen einander mit einem Wisch als interessant oder uninteressant einstufen, um bei gegenseitig positiver Einschätzung ein Treffen zu vereinbaren. Ein Markt hauptsächlich der unkompliziert vermittelten Lust, dessen Kunden aber auch zu rund 40 Prozent in festen Beziehungen leben.

Blogger Michael Nast schreibt Bestseller zum Thema

Es gibt Vermittlungsbörsen im Netz, die nach automatisiertem Interessenabgleich ernsthafte Vorschläge für mögliche Partner ermitteln. Und es gibt den Trend zur sogenannten Co-Elternschaft: auf Plattformen melden sich Menschen bereits zu tausenden, die ein Kind haben wollen, aber ohne den Partner dazu. Weil diese Menschen bei 50 Prozent Scheidungsrate und auch aus eigener Erfahrung heraus an die eine Lebensbeziehung ohnehin nicht mehr glauben und darum in einer Art geordnetem Scheidungsverhältnis erziehen wollen – nur ohne die belastenden Verletzungen zuvor.

„Generation Beziehungsunfähig“ hieß auch ein Überraschungsbestseller der vergangenen Jahre. Der Blogger Michael Nast hatte im Netz über die Probleme von Menschen um die 30 geschrieben, sich im neuen, multioptionalen Zeitalter überhaupt noch festzulegen. Sich auf etwas einzulassen und gegen alle Widrigkeiten des Alltags gemeinsam etwas aufzubauen, treu zu sein, wenn doch eine bessere, aufregendere, mehr Glück verheißende Möglichkeit immer nur einen Klick entfernt sein könnte? Sein Befund: Immer mehr Menschen gehen mit ihrem Gefühlsleben und den anderen Menschen um wie mit den Produkten des freien Marktes – und führen lieber risikolos die gleiche, möglichst bedürfnisbefriedigende Beziehung auf Vorbehalt mit immer neuen Partnern als die vielen, anstrengenderen Beziehungen einer einzigen verbindlichen Partnerschaft.

Nast landete damit einen Knüller im Internet, dann als Buch, füllte mit Auftritten große Hallen und erhielt viel Zustimmung – von Menschen zwischen 16 und 60 Jahren. Dabei beschwor er ja eigentlich eine Rückbesinnung: auf die wirkliche Liebe nämlich, die eben nach Entscheidung verlange, nach Verbindlichkeit aus Freiheit; die zwar auch zu Problemen führe, aber dafür Sinn und Glück verheiße. Ein letztes romantisches Trotzdem? Oder begründete Hoffnung, dass sich nach einer Überforderung durch die neuen Möglichkeiten eine Besinnung einstellen wird?

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Sogar für Affen gibt es schon Dating-Apps.

Familiengründung und Monogamie entstammen der Romantik

Im Zeitalter der Vernetzung scheint das klassische Bild von Liebe und Familie jedenfalls mächtig ins Wanken geraten zu sein. Und so laufen ja auch reichlich politische Konflikte genau entlang dieses Bruches. Die einen nennen die anderen links-liberal, geißeln einen Werteverfall und fürchten gar die „Verächtlichmachung“ der klassischen, doch normalen Familienform, weil der Fokus immer mehr auf die Rechte von Minderheiten gelegt werde (im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag in Berlin an zahlreichen Stellen mit „LSBQT*“ gekennzeichnet, damit sich auch wirklich alle geschlechtlichen Orientierungen wiederfinden).

Und die anderen nennen die einen rechts-reaktionär, weil die Errungenschaften der Gleichberechtigung im Namen einer ideologisch rückwärtsgewandten Leitkultur begraben werden sollen. Selbst die katholische Kirche befindet sich nach dem Verdikt des Papstes zum Glück der Liebe in Deutungskämpfen, debattiert über die Behandlung Geschiedener und Wiederverheirateter. Und unterdessen melden sich immer mehr anthropologische, psychologische und soziologische Stimmen, die fordern, wir müssten uns vom Leitbild der Monogamie verabschieden: Ein Partner fürs ganze Leben und alle Partnerschaftsrollen in der modernen Gesellschaft, diese Erwartung überfordere jede Beziehung.

Tatsächlich ist das Bild, wie es in den vergangenen Jahrzehnten vorherrschte, ja gar nicht so klassisch. Dass wir den Menschen heiraten, den wir lieben, mit ihm eine Familie gründen, bis dass der Tod uns scheidet – ist eine Erfindung der Romantik. Und ihre Verwirklichung hat sich in ganzer Breite erst im wachsenden Wohlstand ab der Mitte des 20. Jahrhunderts durchgesetzt. Vorher war immer mehr Pragmatismus. Aus Pflicht und Notwendigkeit, die zur Verbindlichkeit wurden. Mit allen daraus erwachsenden Problemen.

Vereinsamung in Zeiten der Vernetzung steigt

Das Neue heute ist, dass die Auflösung des Bildes aus Freiheit geschieht. Und dass die Verbindlichkeit inmitten einer immer mehr Flexibilität fordernden Arbeitswelt als Unfreiheit erscheint. Und wiederum: mit allen daraus erwachsenden Problemen. Für den Einzelnen und die Gesellschaft. Steigende Vereinsamung gerade in Zeiten der totalen Vernetzung, höheres Armutsrisiko bei Alleinerziehenden, niedrige Geburtenraten, immer kompliziertere Erziehungsmodelle, Auflösung der Bindekraft zwischen den Generationen, steigender Selbstoptimierungsdruck auf dem Markt der Partnerschaft.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts scheint es jedenfalls, als würden sich die drei Bereiche des unmittelbaren Miteinanders nur noch teilweise überlagern: Sex – Liebe – Familie. Die Hoffnung, alle drei beieinander zu halten, bleibt durch Filme, Popmusik und Romane genährt. Und es gibt auch Anzeichen, dass gerade die stetig steigende Komplexität und Welt-Unübersichtlichkeit dem romantischen Bild tatsächlich neue Kraft verleihen könnte. Aber andererseits wird sich die Multioptionsgesellschaft in den kommenden Jahren auch erst mit voller Wucht entfalten. Genetisch, digital, global. Ob wir dadurch emotional eher zu Heimatsuchenden werden?

Die Bayern heiraten nur ungern am Valentinstag.

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