Twitter: Vorgehen gegen Belästigung, Mobbing und Hass zeigt Wirkung
Nach Kritik versucht Twitter, Hass aus dem Netzwerk zu verbannen. Jetzt zieht der Kurznachrichtendienst eine positive Bilanz. Trotzdem sei noch viel zu tun.
Nach jahrelanger Kritik sieht Twitter Fortschritte bei seinem härteren Kurs gegen Belästigungen, Mobbing und Hassrede. Der Kurznachrichtendienst gehe jeden Tag gegen zehn Mal mehr Nutzer vor, die Twitter auf diese Weise missbrauchen, als vor einem Jahr, hieß es in einem Blogeintrag am Donnerstag. Als Folge würden nun täglich "Tausende" solcher Accounts mehr gesperrt.
Auch gegen Nutzer, die nach einer Sperre einfach neue Profile anlegen, zeigten die neuen Twitter-Systeme Wirkung. In den vergangenen vier Monaten seien doppelt so viele dieser neu angelegten Account gelöscht worden, erklärte Twitter.
Hasskommentare auf Twitter: Auch befristete Sperren sind möglich
Twitter hatte im März angekündigt, dass sich der Dienst künftig nicht mehr nur auf Hinweise von Nutzern verlassen wird, sondern auch Software nach Profilen suchen soll, von denen aus andere Nutzer angegriffen werden (Lesen Sie dazu: Twitter verschärft Vorgehen gegen Mobbing und Hassrede). Zudem wurden befristete Einschränkungen für Fehlverhalten eingeführt. Diese Methode habe sich bewährt, erklärte Twitter. Zu Profilen, die das durchlebten, gebe es ein Viertel weniger Missbrauchshinweise, und bei rund zwei Drittel der Accounts habe diese Strafmaßnahme auch nur ein Mal angewendet werden müssen.
Für die Zukunft kündigt der Konzern an, sich weiter verbessern zu wollen und transparenter und schneller arbeiten zu wollen. Twitter wird schon länger vorgeworfen, nicht hart genug Mobbing, Belästigungen und aggressives Verhalten zu bekämpfen, auch wenn der Kurznachrichtendienst in den vergangenen Jahren immer wieder seinen Kurs dagegen verschärft hatte. dpa
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