Twitter sperrt tausende verdächtige Accounts
Gegen Twitter und Facebook wird wegen einer möglichen Manipulation der Präsidentschaftswahl durch russische Social Bots ermittelt. Nun räumt Twitter vor der eigenen Haustür auf.
Twitter hat tausende Accounts gesperrt, um zu prüfen, ob diese von Social Bots gesteuert sein könnten. Das berichteten US-Medien am Mittwochabend (Ortszeit) unter Berufung auf das Unternehmen.
Tausende Accounts werden auf verdächtige Aktivitäten geprüft
Die genaue Zahl der gesperrten Konten gab der Kurznachrichtendienst nicht bekannt, bestätigte aber, dass derzeit vermehrt verdächtige Account-Aktivitäten geprüft würden. Dazu gehören auch das automatisierte Veröffentlichen von Tweets durch Social Bots. Mehrere Nutzerkonten seien im Zuge dessen gesperrt und die Kontoinhaber aufgefordert worden, ihre Telefonnummern anzugeben.
"Wenn ein Konto gesperrt wird und der Nutzer aufgefordert wird, eine Telefonnummer anzugeben, wird das Konto aus den Follower-Zählungen entfernt, bis eine Telefonnummer angegeben wird. Das ist Teil unserer fortlaufenden, umfassenden Bemühungen, Twitter für alle sicherer und gesünder zu machen", sagte einer Sprecherin der Firma. In einem radikalen Schritt im Kampf gegen Spam untersagt es Twitter zudem, den gleichen Beitrag von mehreren Accounts gleichzeitig zu posten. Selbst die technische Möglichkeit dazu soll aus Apps verschwinden.
Viele Anhänger von Donald Trump reagieren empört
Anhänger von US-Präsident Donald Trump fühlen sich offensichtlich besonders von den Maßnahmen gegängelt und beklagten sich bei Twitter, dass ihre Follower-Zahlen gesunken seien. "Trump-Leute und Konservative haben generell das Gefühl, dass in den Sozialen Medien mit zweierlei Maß gemessen wird und fühlen sich durch diese Aktion bestätigt", zitierte die Washington Post Mike Cernovich, einen rechts-gerichteten Blogger und Verschwörungstheoretiker. Cernovich verteidigt auf seiner Website Danger & Play regelmäßig die Positionen von Trump.
Twitter stand zuletzt im Zuge der Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller zur russischen Einmischung in die US-Präsidentenwahl in der Kritik wegen schwacher Vorkehrungen gegen Manipulationen - genauso wie Facebook. (dpa)
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