Virus "Roter Oktober": Große Cyberspionage-Attacke auf Osteuropa
Virus "Roter Oktober": Virenexperten haben ein Spionageprogramm auf zahlreichen Computern in osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern entdeckt.
Große Cyberspionage-Angriff auf Osteuropa mit Virus "Roter Oktober": Betroffen seien diplomatische und wissenschaftliche Einrichtungen, Energie- und Atomkonzerne sowie Handels- und Luftfahrtfirmen, teilte das Unternehmen Kaspersky Lab mit Sitz in Moskau am Montag mit. Die Verbreitung des Programms habe 2007 begonnen. Das Virus, das die Experten Roter Oktober nennen, sei im Januar immer noch aktiv.
Große Cyberspionage-Angriff auf Osteuropa
Laut Kaspersky Lab richtet sich der Angriff vor allem gegen osteuropäische Länder und ehemalige Sowjetrepubliken. Es könnten aber überall auf der Welt Rechner befallen worden sein, auch in Westeuropa und Nordamerika. Die Schöpfer des Virus hätten Russisch gesprochen, erklärten die Experten weiter. Dafür gebe es "handfeste technische Beweise".
"Roter Oktober": Rechner per E-Mail infiziert
Um die infizierten Rechner von außen steuern zu können, hätten die Programmierer von Roter Oktober Server in mehreren Ländern benutzt, vor allem in Deutschland und Russland. So verschleierten sie den Angaben zufolge, wo ihr Zentralcomputer steht. Infiziert wurden Rechner demnach per E-Mail.
In der elektronischen Post befanden sich Programme zum Ausspionieren von Daten, die sich Sicherheitslücken in den Office-Programmen von Microsoft zunutze machten. Kaspersky Lab gehört zu den weltweit größten Anbietern von Anti-Viren-Software. Im vergangenen Jahr identifizierte es das Virus Flame, das vor allem Ziele im Nahen und Mittleren Osten angegriffen hatte.
USA oder Israel als Verursacher?
Das Programm hatte es Medienberichten zufolge insbesondere auf Dokumente im Zusammenhang mit dem umstrittenen iranischen Atomprogramm abgesehen. Als mutmaßliche Verursacher des Spionageprogramms wurden deshalb die USA und Israel vermutet. (afp, AZ)
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