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Kommentar
11.10.2016

Warum Europa die Schadenfreude über Samsung im Hals stecken bleibt

Schluss mit lustig: Samsung verabschiedet sich vom Galaxy Note 7.
Foto: Jeon Heon-Kyun (dpa)

Koreanische Smartphones brennen. Wettbewerber in Asien und Amerika frohlocken. Und die EU? Wir versagen im gigantischen Markt des digitalen Lifestyles.

Die Schadenfreude ist groß. Das neue südkoreanische Super-Smartphone Galaxy Note 7 fängt gelegentlich an zu brennen, weil der Akku falsch eingebaut wurde. Der Hersteller liefert Ersatzgeräte. Doch auch die explodieren. Ein Flugzeug musste vor dem Start wegen eines rauchenden Galaxys evakuiert werden. Und jetzt soll auch noch eine Waschmaschine des Herstellers explodiert sein.

Samsung hat katastrophale Fehler gemacht

Der Konzern, dem dieses Desaster widerfuhr, heißt Samsung. Es ist der weltweit größte Hersteller digitaler Lifestyle-Geräte vom TV bis zur Fotokamera. Soweit das aus der Ferne beurteilt werden kann, haben die Südkoreaner katastrophale Fehler gemacht. Das Qualitätsmanagement muss lausig sein, wenn Geräte brennen. Und der Kommunikationsabteilung der Koreaner hätte bereits ein Anfängerkurs in Krisen-PR über den Tag geholfen.

Sind aber nun alle Samsung-Geräte von mieser Qualität? Nein. Niemand, der einen Smartbild-TV oder ein Smartphone des Konzerns hat, muss sich nun ärgern. Außer Besitzer des Galaxy Note 7. Doch das Gerät wurde in Deutschland noch gar nicht verkauft.

Dennoch verdeutlicht alleine die Infragestellung der Qualität den erheblichen Schaden für das Renommee Samsungs. Der Konzern wird weltweit erheblich in Produktexzellenz und Marketing investieren müssen, um diesen Absturz vergessen zu machen.

Samsungs Wettbewerber können tatsächlich frohlocken. Dies ist vor allem der US-Konzern Apple, die Nummer zwei auf dem weltweiten Smartphone-Markt. Im TV-Geschäft werden Japaner wie Panasonic, Chinesen wie Hisense oder andere Südkoreaner wie LG vielleicht ein paar Marktanteile dazugewinnen.

Wenn in dieser Aufzählung ein Europäer fehlt, dann hat das einen Grund: Es gibt schlichtweg keinen Hersteller innerhalb der EU, der auf dem gigantischen Weltmarkt des digitalen Lifestyles irgendeine Rolle spielt.

Nokia ist verschwunden

Der letzte EU-Wettbewerber stammt aus der Zeit, als das Smartphone noch Handy hieß: Nokia. Doch auch die Finnen sind aus diesem lukrativen Markt verschwunden. Und noch länger ist es her, dass Fernseher von Grundig, Telefunken oder Metz in Deutschland produziert wurden.

Und das ist das eigentliche Problem. Wir surfen im Internet dank Google und Facebook. Wir kaufen bei Amazon. Unser digitaler Lifestyle entwickelt sich dank der Smartphones und Fernseher aus Amerika oder Fernost zur größten Lust. Doch das gute alte Europa ist nicht mal mehr ein kleiner Teil dieser umfassenden Wertschöpfungskette.

Zwanzig Jahre lang haben EU-Wirtschaftsmächte wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien nur zugeschaut, wie Apple, Samsung, Google und Co. die digitale Weltherrschaft übernommen haben. In dieser Zeit hat es allenfalls zaghafte Versuche gegeben, den Platzhirschen Paroli zu bieten.

Die Franzosen wollten mal Google mit einer europäischen Suchmaschine besiegen. Vergeblich. In Deutschland ist der CSU-Politiker Alexander Dobrindt für die Digitalisierung zuständig. Der Minister für Verkehr und Infrastruktur kündigte bei seinem Amtsantritt 2013 an: Deutschland und Europa müssten bei der Digitalisierung eine Aufholjagd starten und an die Spitze des Fortschritts gelangen.

Davon sind wir heute weiter entfernt denn je. Es gibt nicht einmal ansatzweise eine gemeinsame EU-Initiative oder den Plan eines Kraftaktes von Politik und Industrie in Europa. Das ist ein Desaster.

Vor diesem Hintergrund sollte Europa die Schadenfreude über die brennenden Samsung-Smartphones im Hals stecken bleiben.

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Foto: Andreu Dalmau, dpa
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12.10.2016

Richtig, Schadenfreude kann sich Europa nicht leisten. Zum Einen, weil Europa nicht mehr auf dem Feld spielt, auf dem Samsung ein Disaster erlebt. Seit Jahren schafft es Europa nicht - trotz politischer Beteuerungen - den Anschluss zu finden an die Treiber des Lifestyle in Amerika oder Asien. Vielmehr: Europa hat sich abhängen lassen, denn es gab europäische Handies.

Selbst die mangelhafte Produktqualität an sich ist kein Grund zur Schadenfreude, wie beispielsweise ein Blick in die Datenbank der Rückrufe beim Kraftfahrt-Bundesamt zeigt. VW und Dieselgate sind auch ein Beispiel für miserables Kommunikationsmanagement.

Der Fall Samsung wirkt weiter: Welchen Anteil hat die Führungskultur am Entstehen und Bearbeiten solcher Fälle? Wenn ein Firmenchef eine Vorgabe macht, mag sie noch so utopisch sein, muss sich erst jemand finden, der sich traut zu widersprechen. Vorgaben können mehr von einem Wunsch der Führungskräfte, weniger von einem möglichen Visionären bestimmt sein. Dann braucht sich niemand zu wundern, wenn Fehler passieren. Zudem mag eine betriebswirtschaftliche Kostenabwägung, bei der Schäden mit Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtet und so kleingerechnet werden, relevant gewesen sein. Europa sollte überlegen, was es aus Samsungs Disaster lernen kann, statt sich in Schadenfreude zu üben.

Ähnlich, jedoch ausführlicher unter

http://az-beobachter.blogspot.de/2016/10/europaische-schadenfreude.html