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  3. Soziale Netzwerke: Wenn Twitter zur Wahlkampf-Plattform wird

Soziale Netzwerke
24.02.2017

Wenn Twitter zur Wahlkampf-Plattform wird

Twitter, Facebook und Co. - nicht nur der amerikanische Präsident nutzt soziale Netzwerke. Auch in Deutschland sind die Plattformen attraktiv für Politiker.
Foto: Tobias Hase, dpa (Symbolbild)

Ob Martin Schulz oder Angela Merkel Kanzler wird, entscheidet sich auch im Internet. Welche Rolle dabei Twitter spielt, zeigt ein Blick in die USA.

Seit fünf Wochen blickt die Welt ungläubig auf das Weiße Haus in Washington. Dorthin, wo der neue US-Präsident praktisch im Alleingang eine politische Krise nach der anderen lostritt – und das oft mit nur 140 Zeichen. Mit jeder Kurzmitteilung via Twitter erreicht er mehr als 25 Millionen Menschen. Gerne twittert Donald Trump am frühen Morgen. Mit wenigen Worten, vielen Ausrufezeichen und einigen Rechtschreibfehlern bestimmt der vielleicht mächtigste Mann der Welt über die sozialen Medien die Schlagzeilen der traditionellen Medien.

Trump, der bereits in seinem Wahlkampf auf Twitter setzte, regiert nun mithilfe des Kurznachrichtendienstes. Am 24. September 2017 wird in Deutschland gewählt – und mit Blick auf Trump und die USA fragen sich Politiker wie Medienexperten: Welche Bedeutung hat Twitter für den Bundestagswahlkampf, insbesondere für Martin Schulz und Angela Merkel?

Deutsche Politiker liegen bei Twitter weit hinter den USA zurück

Noch ist Deutschland weit von amerikanischen Verhältnissen entfernt. Kanzlerin Merkel (CDU) hat nicht einmal ein eigenes Twitter-Profil – sie lässt twittern. Regierungssprecher Steffen Seibert informiert seine rund 700.000 Abonnenten unter dem Account @RegSprecher täglich über Termine der Kanzlerin. Ein Foto von Merkel im Gespräch mit US-Schauspieler Richard Gere findet sich zwischen Nachrichten zur Rückführung von Flüchtlingen oder zum G20-Gipfel im Juli – Seibert spielt auf der Klaviatur der sozialen Netzwerke, bleibt dabei aber staatsmännisch. Der frühere ZDF-Moderator twittert so, wie die Kanzlerin regiert: sachlich, nüchtern, mit Bedacht.

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Im Gegensatz dazu steht Martin Schulz. Als er Ende Januar Kanzlerkandidat der SPD wurde, löste er mit einem einfachen Tweet eine Welle der Euphorie in den sozialen Netzwerken aus. „Ein irres Gefühl: Gerade bin ich vom Vorstand meiner Partei zum Kanzlerkandidaten nominiert worden. Ich bin demütig und dankbar“, stand auf seinem Account @MartinSchulz mit etwa 350.000 Abonnenten.

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Seither rollt der „Schulzzug“ durchs Land – eine ironisch gemeinte Abwandlung des „Trump Train“, die sich Schulz-Fans ausgedacht haben. Unter dem Stichwort #TrumpTrain tauschten sich Trump-Fans auf Twitter im Wahlkampf aus. Analog dazu gibt es hierzulande den Hashtag #schulzzug sowie Fotomontagen, die Schulz als Lokomotive oder Lokführer zeigen, und das „Schulzzuglied“: „Glück auf, Glück auf! Der Schulzzug rollt! Und er hat keine Bremsen, fährt mit voller Kraft!“

Twitter wird beim anstehenden Wahlkampf vermutlich eine bedeutende Rolle spielen.
Foto: Bild: fotolia; Screenshots: AZ/Twitter; Montage: cim

Der Kanzlerkandidat wird zurzeit in sozialen Netzwerken gefeiert wie kein anderer deutscher Politiker. Dabei twittert er meist nicht selbst. Dahinter steckt sein Team im Willy-Brandt-Haus, wie ein Sprecher der SPD auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte. Ein Team, das mit den vielen – teils privaten, teils politischen – Einträgen offensichtlich den Puls der Zeit trifft.

„Habe heute einen Altenpfleger getroffen, der mit einem Start-up die Pflege verbessern will. Großartig! Aber da müssen wir auch politisch ran!“, liest man zum Beispiel auf der Twitter-Seite von Schulz. Er und sein Team twittern in einfacher Sprache, oft aus der Ich-Perspektive, oft wird das Wort „wir“ benutzt. „Und ab morgen heizen wir den Schwarzen ein!“, schreibt er bereits am 29. Januar, dem Tag, an dem er sich als Kanzlerkandidat präsentierte. Das kommt an, sorgt aber auch für Diskussionen – in diesem Fall für den Vorwurf des Rassismus. Es folgte eine digitale Wutwelle, ein sogenannter Shitstorm.

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Hype um Schulz könnte wieder abflachen

„Der Hype um Schulz wird wieder abflachen“, meint Medienforscher Jan-Hinrik Schmidt vom Hans-Bredow-Institut der Universität Hamburg. Dennoch sei die Entwicklung des Politikers bei Twitter bemerkenswert. Unter Hashtags wie „Gottkanzler“, „SchulzFacts“ oder eben „Schulzzug“ finden sich Kommentare wie: „Wenn Martin Schulz ins Wasser springt, wird er nicht nass. Das Wasser wird sozialdemokratisch.“ Mittlerweile habe die Euphorie um Schulz eine eigene Dynamik entwickelt, sagt Schmidt. Dabei gehe es im Kern längst nicht mehr um die politische Haltung des Kanzlerkandidaten. Schulz werde zur ironischen Heldenfigur stilisiert. Und die SPD habe das geschickt aufgegriffen. „Es geht immer darum, Gesprächsstoff zu erzeugen.“

Dass dies Schattenseiten haben kann, zeigt das Beispiel der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler von der CSU. Für sie ist Twitter kein Thema mehr. Ihr letzter Beitrag ist bald zwei Jahre her. „Für mich haben die Nachteile überwogen“, sagt sie. „Mir ist meine Zeit ehrlich gesagt dafür zu schade, mich dauerhaft gegen ein persönliches Bashing unter der Gürtellinie wehren zu müssen.“ Lange hat Mortler darüber nachgedacht, ob sie noch auf Twitter aktiv sein will. Ihr sei bewusst, dass man sich als Politiker immer im Spannungsfeld verschiedener Medien bewege. Seitdem sie Drogenbeauftragte sei, sei ihr im Netz jedoch eine ständige Welle des Hasses begegnet. „Ich musste bei beinahe jedem Tweet einen Shitstorm durch die Legalisierungsbefürworter von Cannabis über mich ergehen lassen“, sagt Mortler. Trotz dieser möglichen Folgen kenne sie kaum Kollegen, die nicht auf Twitter sind.

Medienforscher Schmidt hat sich ausführlich mit der Rolle von Twitter im politischen Geschehen beschäftigt. Twitter spiele auch im Bundestagswahlkampf eine wichtige Rolle, sagt er. Denn: „Soziale Medien bestimmen in Teilen der Gesellschaft die Meinungsbildung.“ Im Unterschied zu Facebook erreiche man über Twitter zwar nicht direkt die breite Masse. Entscheidend sei allerdings vielmehr, wer sich dort tummele. „Viele wichtige Multiplikatoren aus den Medien sind bei Twitter“, erklärt Schmidt. „Und diese Leute können die politische Stimmung beeinflussen.“

Twitter dürfte im Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen

In den USA ist das nicht anders. Und es sind natürlich auch Journalisten jener Medien auf Twitter, die Trump kürzlich als „Feind des amerikanischen Volkes“ beschimpfte. Dabei brauche es in den USA wie hierzulande gerade die traditionellen Medien zur Einordnung der Twitter-Botschaften, sagt Schmidt. „Ein ausgewogener Diskurs ist in 140 Zeichen nicht möglich.“ Gleichwohl dürfe man die Rolle des Kurznachrichtendienstes im und für den Wahlkampf nicht unterschätzen.

Twitter ist auch deshalb beliebt und erfolgreich wegen seiner Mischung aus Banalitäten und Informationen. Trump vermischt beides, twittert über ein Einreiseverbot für viele Muslime ebenso wie über die Modekollektion seiner Tochter Ivanka. CSU-Politikerin Dorothee Bär, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, nutzt Twitter ebenfalls intensiv – hauptsächlich im politischen Kontext, sagt sie. „Immer wieder gibt es von mir aber Tweets zum Tatort oder zum FC Bayern.“ Zu privat dürfe es jedoch nicht werden. Ihre persönliche Grenze ziehe sie bei ihren Kindern, von denen sie nie Fotos ins Netz stellen würde. Ein großer Vorteil des Mediums sei für sie die Unmittelbarkeit. „Es gibt keinen Filter und keine Pressestelle“, sagt Bär, die meist selbst twittert.

Für Bär ist Twitter „ein Kanal des Wahlkampfes“. Dass sich der Bundestagswahlkampf in diesem Jahr mehr und mehr auch auf Twitter abspielen wird, steht für Medienforscher Schmidt außer Zweifel: „Twitter ist ideal, um ein Meinungsklima zu schaffen.“ SPD-Kanzlerkandidat Schulz könne von der Euphorie um seine Person auf Twitter daher weiter profitieren. Zumindest noch eine Zeit lang.

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